Es vergeht kaum ein Tag, an dem kein neuer Brand gemeldet wird. In Südosteuropa steigt die Zahl der Naturkatastrophen. Immer öfter ereilen uns Brände, Stürme, Hurrikans und Hochwasser. Besonders anfällig ist Bulgarien für Brände. Weitere Einzelheiten erfahren wir vom Chef der Hauptdirektion für Brand- und Zivilschutz, Hauptkommissar Nikolaj Nikolow.
"Von den Bränden der letzten Monate sind vor allem Wälder und Felder betroffen", erklärt Hauptkommissar Nikolow. "Die Hauptursachen sind die große Hitze in den Sommermonaten, geringe Feuchtigkeit und Wind. Leider sind 98 Prozent der Brände auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen - meistens ohne Vorsatz, aus Fahrlässigkeit. Und das, obwohl wir die Bevölkerung gerade im Sommer zu mehr Vorsicht aufrufen. Seit Jahresbeginn haben unsere Einsatzteams 20.321 Brände gelöscht, einschließlich 201 Waldbrände, bei denen 77 Personen ums Leben kamen und 181 verletzt wurden."
Die Feuerwehr verfügt über sehr gut ausgebildete Einsatzteams. Für die Waldbrandbekämpfung wurde Technik im Wert von mehreren Millionen Euro angeschafft. Ein Problem ist nach wie vor die fehlende Flugabteilung, weswegen die Feuerwehr eng mit den Luftstreitkräften zusammenarbeitet. Oft müssen zusätzliche Kräfte von Armee, Gendarmerie und Polizei angefordert werden. In solchen Fällen greift man außerdem auf die Hilfe von Freiwilligen zurück. Nicht zuletzt funktioniert bei Naturkatastrophen auch die Zusammenarbeit mit den Nachbarländern und Mittelmeerstaaten.In diesem Zusammenhang verweist Hauptkommissar Nikolow ferner auf das novellierte Katastrophenschutzgesetz.
"Gegenwärtig greift Bulgarien auf ein einheitliches Rettungssystem zurück", erklärt Hauptkommissar Nikolow. "Dieses akzentuiert besonders auf zeitnahes Eingreifen und Prävention. Unser hochqualifiziertes Team hat ein Jahr gebraucht, um die besten Erfahrungen aus Europa, den USA und Australien zu analysieren und das Beste für uns herauszufiltern. 90 Prozent unseres Gesetzes entsprechen den Empfehlungen der Europäischen Kommission. Selbstverständlich ist all das eng mit den UN-Klimakonferenzen in Sendai und Paris verbunden."
Übersetzung: Christine Christov
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