Janka Rupkina ist wohl die populärste und auch beliebteste Volksliedsängerin der bulgarischen Folkloreregion Strandscha im äußersten Südosten unseres Landes. Dem Strandscha-Gebiet mit seinem unwegsamen Gebirge, seltsamen Tälern und Ebenen und dem Zugang zum Schwarzen Meer haftete schon immer etwas Mystisches an. In frühester Zeit erzählte man sich sonderbare Legenden über diesen bulgarischen Landstrich, der im Frühmittelalter an der Grenze zu Byzanz lag und heute die Grenze zur Türkei bildet. Vielleicht ist es der Abgeschiedenheit dieser Gegend zu verdanken, dass gerade dort viele archaische Bräuche und Gesänge erhalten geblieben sind.
In dem Dorf Bogdanowo am Fuße des Strandscha-Gebirges erblickte 1938 Janka Rupkina das Licht der Welt. Getauft wurde sie auf den Namen ihrer Großmutter, von der sie die ersten Volkslider lernte. Sie erlernte den Beruf einer Krankenschwester, doch das Schicksal hatte für sie etwas anderes vorgesehen.
Ihre Laufbahn als Sängerin begann 1960, als sie auf einem Volksfest im Dorf Gramatikowo, Südostbulgarien, gleich zwei Auszeichnungen erhielt: den Ersten Preis und eine Goldmedaille. In der Jury saßen angesehene Folkloristen, die sie zum Vorsingen nach Sofia einluden.
1961 wurde Janka Rupkina in das Ensemble für Volkslieder und Tänze des Bulgarischen Nationalen Rundfunk aufgenommen, in dem sie ganze drei Jahrzehnte Solistin war. Aus der Solistengruppe ging der weltberühmte Chor “Das Mysterium der bulgarischen Stimmen” hervor, der auch viele ihrer Lieder interpretierte. 1990 erhielt der Chor einen Grammy Award. Das ist vor allem auch der Chorlieder von Janka Rupkina zu verdanken. Darunter hebt sich das Lied „Kalimanku Denku“ besonders hervor. Der Komponist Krassimir Kjurktschijski, der das Lied bearbeitet hat, sagte über die Sängerin: „Eine außergewöhnliche Stimme – rein, wie eine Quelle. Solch eine Sängerin wird nicht alle Tage geboren“. Der Musikfolklorist Nikolai Kaufman meinte seinerseits: „Es hätte ihr zur Ehre gereicht, wenn sie einzig das Lied „Kalimanku Denku“ gesungen hätte…“
Ebenfalls aus dem Ensemble für Volkslieder und Tänze des Bulgarischen Nationalen Rundfunks wurde das Trio “Bulgarin” gebildet, in dessen Zentrum Janka Rupkina stand. Mit diesem Trio sang sie in aller Welt, auch zusammen mit anerkannten Pop-Stars.„Das ist die schönste Musik auf Erden“ sagte der unvergessene Beatles-Gitarrist George Harrison nach einem Konzert des Trios in London.
In den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts folgte eine Zeit der Zusammenarbeit mit der Instrumentalgruppe “Balkana”. Es entstanden mehrere CDs, die die bulgarische Folklore popularisierten.
Das überaus reiche Repertoire dieser Sängerin ist mit ein Grund dafür, dass ihre Lieder häufig in Rundfunk und Fernsehen erklingen. Allein in unserem Haus hat sie mehr als 300 Lieder eingespielt.
George Harrison schenkte Janka Rupkina eine seiner Platten mit der Widmung: „Der weltbesten Sängerin…“ Die Volksliedsängerin traf sich auch mit anderen berühmten Persönlichkeiten. Sie erinnert sich:
„Ich hatte Treffen mit einer Reihe weiterer Kollegen, Komponisten und Sänger, wie Linda Maria Ronstadt aus San Franzisco in den USA“, erzählt Janka Rupkina. „Für mich war es eine große Ehre, dass David Bowie bei seiner Hochzeit anstatt den Hochzeitsmarsch von Mendelssohn eines meiner Lieder wählte. Es kann also nicht anders sein – ich bin eine glückliche Sängerin. Anlässlich seiner Silberhochzeit ließ Bowie mein Lied „Kalimanku Denku“ erklingen. Ich habe mich dafür speziell bei ihm bedankt. Das ist übrigens ein Lied, das mich, den Komponisten Kjurktschijski und vor allem Bulgarien im Ausland populär gemacht hat. Ich habe auch mit anderen Musikern und Sängern zusammengearbeitet; unter ihnen ist der Chor von Martha Forsyth aus Boston, aber auch Kate Bush.“
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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