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Ein Bulgare und ein Deutscher schaffen Plattform für Studenten und Wissenschaftler

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Alexander Naydenov
Foto: Privatarchiv

Zum Studentenalltag gehört leider Gottes auch das stundenlange Wühlen – analog oder digital – in unendlich langen Studien. Die Recherche in Bergen von Informationen und das Aussortieren bereitet vielen von ihnen Kopfzerbrechen, bevor man sich erst ans Lernen ranmacht. Sich dabei konzentrieren und motivieren ist keine leichte Aufgabe. Das soll sich nun ändern. Alexander Naydenov und sein Berliner Freund Dr. André Gaul haben eine Plattform geschaffen, die Studierenden und Wissenschaftlern helfen soll. Was hinter PaperHive steckt, sagt uns Alexander Naydenov.

"Mit meinem Freund Dr. Gaul, der Mathematiker ist, wollten wir helfen, komplizierte Texte besser zu verstehen", sagt der Wirtschaftswissenschaftler und Informatiker. "Wissenschaftliche Texte sind kompliziert verfasst. Wir sprechen hier über Millionen von Studien und Büchern. Beim Lesen kommt man z.B. irgendwann zu einer Formel, die man nicht kennt. Spontan googelt man sie und verliert dabei Zeit. Genau da schalten wir uns ein. Auf unserer Plattform kann man seine Frage online stellen. Ein Studienkollege oder jemand, der sich mit dieser Materie auskennt, kann dann ebenfalls online auf deine Frage antworten", erläutert Alexander Naydenov.

Die Wissenschaftler erweitern ihre Kenntnisse ununterbrochen. Die neue Plattform hilft, schnell die gesuchte Antwort zu finden, denn sie beinhaltet derzeit anderthalb Millionen Studien und ganze Bücher, die kostenlos genutzt werden können. Alexander Naydenov hofft, dass die Plattform noch mehr Nutzer erreicht und Studenten und Dozenten behilflich ist. Die Gründer von PaperHive sind an bulgarische Wissenschaftler aus verschiedenen Gebieten herangetreten, um durch ihre Arbeiten die Plattform zu erweitern. Somit werden die Grenzen abgeschafft, ist Alexander Naydenov überzeugt.

"Die Grenzwanderung und Emigration beschäftigen mich schon lange", gesteht der in Berlin und Mannheim graduierte Alexander Naydenov. "Ich bezeichne mich selbst als jemand, der nirgendwohin gehört. Ich gehöre viel mehr zu einem Netzwerk aus Freunden, Causa und Arbeit. Unabhängig davon, ob ich gerade in Berlin, London oder Sofia bin, verbringe ich meine Zeit mit Freunden und bei der Arbeit", denkt Alexander laut nach.

Er ist irgendwie auch stolz darauf, dass die Grenzen in der Form von Grenzkontrollen bald der Vergangenheit angehören werden. Und sein Arbeitsplatz kann überall sein. Und obwohl Alexander Naydenov seit vielen Jahren unterwegs ist, verliert er Bulgarien nicht aus dem Blick. Mehr noch – er schuf sogar ein Netzwerk von Bulgaren für Bulgarien.

"Ich nannte es "Vereinte Ideen für Bulgarien" und dieses Netzwerk setzt sich zwei Hauptziele – die Bulgaren im Ausland zusammenzuführen und das soziale Unternehmertum als ein nachhaltiges und langfristiges Projekt zu promoten", sagt Alexander Naydenov. "Das Netzwerk startete vor rund fünf Jahren mit Freunden, als wir in Bulgarien, Deutschland, England und den USA studiert haben. Irgendwann reifte in uns die Überzeugung, dass wir noch während des Studiums an die Zukunft unseres Landes denken müssen. Sonst würden wir nie zurückkommen. Das bisher größte Projekt unseres Netzwerkes war dem sozialen Unternehmertum gewidmet. Es nahmen etwa 150 Bulgaren teil, die in der ganzen Welt zerstreut sind. Sie alle arbeiten gemeinsam an Projekten, die in Bulgarien umgesetzt werden sollen", sagt Alexander Naydenov.

Eines dieser Projekte nennt sich "Grenzenlose Medizindienste" und richtet sich an Bulgaren, die ins Ausland gehen, um dort behandelt zu werden. Oft sprechen sie die Sprache nicht, brauchen aber eine Wohnung oder sonstige Unterstützung für die lästigen Behördengänge. Ihnen stehen 130 freiwillige Helfer des Netzwerks in 13 Ländern zur Verfügung.

Übersetzung: Vessela Vladkova



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