Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Bulgarische Wirtschaft wächst nicht nur, sie wird auch konkurrenzfähiger

БНР Новини
Die heimischen Produzenten müssen nur hochwertige Waren anbieten, um auf dem Binnenmarkt bestehen zu können und auch zu exportieren.
Foto: BGNES

Mit der bulgarischen Wirtschaft geht es derzeit aufwärts – das Bruttoinlandsprodukt wächst mit einem ansehnlichen Tempo von 3 Prozent, die Arbeitslosigkeit ist auf annehmbare 7,5 Prozent gesunken und die Einkommen der bulgarischen Bürger steigen ihrerseits, auch wenn diese weiterhin zu den Ärmsten Europas gehören. Die Bevölkerung ist also nach wie vor unzufrieden, während sich die Spitzenpolitiker der wirtschaftlichen Erfolge brüsten.

Ob ihnen tatsächlich der Verdienst zukommt, oder ob es sich um den natürlichen Prozess einer Erholung nach der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise von 2008 handelt, sei dahingestellt. Wichtig ist, dass es wieder aufwärts geht und Bulgarien den europäischen Durchschnitten in Wirtschaft und Lebensstandard zustrebt.

Bulgarien ist ein kleines Land mit einer kleinen Wirtschaft, die wiederum den internationalen Märkten ausgesprochen offen steht. Das bedeutet, dass die Wirtschaft in großem Maße von Import und Export anhängt. Die heimischen Produzenten müssen demzufolge nur hochwertige Waren produzieren und anbieten, um auf dem Binnenmarkt bestehen zu können und auch zu exportieren. Es geht hier um die Konkurrenzfähigkeit der zahlenmäßig geringen, aber durchaus flexiblen und anpassungsfähigen bulgarischen Unternehmen.

Dass sich diese Firmen in die richtige Richtung bewegen, belegen nicht nur die statistischen Angaben über den Verbrauch, den Export und den Import, sondern auch renommierte Studien, wie der Global Competitiveness Report (GCR), erstellt vom Weltwirtschaftsforum (WEF). Die Einschätzungen über Bulgarien fallen alle recht positiv aus und lassen Optimismus aufkommen. Bulgarien hat sich in der Weltrangliste um vier Plätze nach oben gekämpft – unter nahezu 140 Ländern von Position 54 auf Platz 50. Zur Erinnerung: 2011 waren wir noch auf Platz 74!

Diese Tendenz ist für eine bescheidene Wirtschaft, wie es die bulgarische ist, durchaus ein Erfolg. Außerdem werden wir innerhalb der Europäischen Union vor Länder wie Rumänien, Ungarn, Slowenien und die Slowakei einrangiert. Die Analysten des WEF heben hervor, dass die gestiegene Konkurrenzfähigkeit der bulgarischen Wirtschaft, d.h. die Verbesserung ihres Potentials, neue Märkte zu erobern, vor allem auf die technologische Bereitschaft, die makrowirtschaftliche Stabilität, den Arbeitsmarkt, den Entwicklungsstand der Unternehmen und ihre innovativen Tätigkeit zurückgeführt werden kann.

Die WEF-Experten zeigen gleichzeitig aber auch die Hürden auf, die vor einer effektiven Wirtschaftsentwicklung stehen. Die aufgezählten Dinge sind alles andere als neu. Angekreidet werden die Inkompetenz und das Fehlen einer Adäquanz der Behörden und ihrer Beschlüsse, ferner die umfangreiche und vernichtende Korruption sowie die wankelmütige und unsichere Justiz.

Gleichzeitig damit mangle es aber nicht an Bedingungen, um den Aufwärtstrend in der Wirtschaft beizubehalten. Gelobt werden das innovative Denken der bulgarischen Unternehmer, die Schnelligkeit des Internets und der leichte Zugang zu ihm, sowohl für die Unternehmen, als auch für die Bürger. Auch sehen die Experten einen Zufluss an High-Tech-Investoren nach Bulgarien.

Unterm Strich kommt heraus, die Geschäftsleute und die Institutionen in Bulgarien haben offensichtlich begriffen, dass in der globalen Welt einzig die flexibelsten, anpassungsfähigsten und konkurrenzfähigsten Spieler Erfolg haben.

Übersetzung: Wladimir Wladimirow



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Direkte Verhandlung über 35 Triebwagen im Wert von 550 Mio. Euro

Verkehrsminister Georgi Gwosdejkow soll den Vertrag über den Kauf von 35 neuen Triebwagen direkt aushandeln. Vier Unternehmen wurden eingeladen, an der Ausschreibung teilzunehmen. Sie waren auch an dem früheren Auftrag über die Lieferung von sieben..

veröffentlicht am 07.05.24 um 08:59
Adian Nikolow

Mangel an Fachkräften in der Industrie wird zur Lohnsteigerung führen

Im Jahr 2023 lag der Anteil der jungen Menschen bis 29 Jahre, die nicht erwerbstätig oder in Ausbildung sind, bei 13,8 %, verglichen mit 15,1 % im Vorjahr. Im Vergleich zur EU bleibt dieser Anteil in Bulgarien jedoch hoch.  Ein Siebtel der nicht..

veröffentlicht am 19.04.24 um 11:41
Dimitar Radew

BNB-Chef: Bulgarien könnte nicht am 1. Januar, sondern später im Jahr 2025 dem Euroraum beitreten

„Ein Beitritt zum Euroraum zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr 2025 ist ein mögliches und derzeit wahrscheinlicheres Szenario.“ Das sagte der Gouverneur der Bulgarischen Nationalbank (BNB), Dimitar Radew, in einem Interview mit der BTA in Washington..

veröffentlicht am 18.04.24 um 11:00