Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Sofia will strenger gegen illegale Flüchtlinge vorgehen

БНР Новини
Foto: BGNES

Der EU-Rat für Justiz und Inneres erörterte in dieser Woche in Luxemburg die notwendige Beschleunigung der technischen Absicherung der EU-Außengrenzen. Auf dem Forum stellte Deutschland zudem die Frage nach raschen Änderungen der Asylregeln sowie der Reformierung des s.g. Dublin Abkommens bis Anfang 2018 zur Diskussion. In diesem Zusammenhang plädierte die bulgarische Innenministerin Rumjana Batschwarowa für einen gerechten Mechanismus, der die geografische und wirtschaftliche Lage der EU-Staaten berücksichtigt und die Länder an vorderster Front nicht überfordert.

Die Minister billigten einen neuen Ersatzreisepass für abgelehnte Flüchtlinge, der die Abschiebungen in ihre Herkunftsländer erleichtern soll. Die verbesserten Sicherheits- und technische Merkmale des neuen EU-Dokuments soll die Anerkennung durch Drittstaaten vereinfachen und die Rückführung abgelehnter Asylbewerber beschleunigen. Für Bulgarien ist die Einführung des Ersatzreisepasses von grundlegender Bedeutung, denn das würde eine besorgniserregende Tendenz unterbinden. Flüchtlinge mit gültigen Ausweispapieren, ausgestellt von der Staatsagentur für Flüchtlinge, versuchen nämlich mehrfach, das Land in Richtung Westen zu verlassen.

Während der Tagung in Luxemburg verlautete es in Sofia, auf Anordnung von Ministerpräsident Bojko Borissow sollen nach der Verabschiedung der Novellen zum Innenministerium-Gesetz Beamte in Unterstützung von Grenzkontrolle und Grenzschutz eingestellt werden. Diese sollen befugt werden, körperliche Gewalt anzuwenden und Hilfsmittel wie Handschellen, Schlagstöcke, Elektroimpulswaffen etc. einzusetzen. Die Maßnahme offenbart, dass die Regierung ein neues und strengeres Vorgehen gegen illegale Flüchtlinge plant. Dafür spricht auch die Tatsache, dass 15 Millionen der von der EU zur Bewältigung der Flüchtlingskrise bereitgestellten 160 Millionen Euro für den Bau von Aufnahmeeinrichtungen geschlossenen Typs außerhalb von Ortschaften bestimmt sind, wo illegale Flüchtlinge bis zur Klärung ihrer Identität untergebracht werden sollen.

In Luxemburg äußerte sich Innenministerin Rumjana Batschwarowa zudem zufrieden darüber, dass die neue EU-Agentur für Grenz- und Küstenschutz zuerst in Bulgarien ihre Arbeit aufgenommen hat und verwies, die Kontrolle des Flüchtlingsstroms sei nicht nur an der bulgarisch-türkischen Grenze, sondern auch an der bulgarisch-serbischen Grenze verstärkt worden. Deutschland und Österreich sprachen sich zudem für die Beibehaltung der Grenzkontrollen in der EU auch nach Mitte November aus. Hier geht es weniger darum, ob neue Maßnahmen eingeführt werden, sondern vielmehr darum, wann diese spürbar greifen werden.

Übersetzung: Christine Christov



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Blickpunkt Balkan

Zahlreiche Griechen entscheiden sich für Briefwahl zum Europaparlament Mehr als 157.000 griechische Bürger haben sich für die Briefwahl bei den Wahlen zum Europäischen Parlament am 9. Juni registrieren lassen, berichtet die Zeitung..

veröffentlicht am 02.05.24 um 12:52

Blickpunkt Balkan

Am 8. Mai wählen die Nordmazedonier einen Präsidenten zwischen Siljanovska und Pendarovski Mit 40,08 Prozent gegenüber 19,92 Prozent der Wählerstimmen in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen in Nordmazedonien geht die VMRO-DPMNE-Kandidatin..

veröffentlicht am 26.04.24 um 13:01
Andrej Plenković

Blickpunkt Balkan

Kroatien: Premierminister gewinnt Wahlschlacht gegen Präsident en Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen in Kroatien sind der kroatische Premierminister Andrej Plenković und Präsident Zoran Milanović gegeneinander angetreten...

veröffentlicht am 19.04.24 um 15:50