Als ob der Wind in einer himmlischen Welt mit ihren Zeichnungen spielе. Wie könnte es auch anders sein, wo doch ihre Seele dem Geflüster der Engel lauscht und sie uns feinfühlig ihre innigsten Gedanken anvertraut.
Liebe mit einem Hauch von himmlischen Botschaften und ehrlichem Geständnis – die intime Welt ist in den Gemälden von Daniela Rusewa ein ständiger Begleiter. Zu sehen sind sie in Plowdiwer Galerien. Das zarte Band, dass sich durch all ihre Gemälde zieht, führt auch zu ihren jüngsten Werken... bei denen die Farben dem Wein weichen mussten. Zu sehen sind sie am 16. November im Kulturzentrum Weißes Haus in der Plowdiwer Altstadt unter dem Motto "Deep Red". Dafür verwendete sie weder Farbe noch Pigmente noch andere herkömmliche Malstoffe. Zum Einsatz kamen lediglich Watte, Wasser, Bodensatz vom Wein und ein Bleistift.
"Auf einer Weinausstellung in der Altstadt kam mir der Gedanke, mal etwas ganz anderes auszuprobieren", erinnert sich Daniela Rusewa. "Damals versuchten wir gemeinsam mit anderen Malern mit dem Bodensatz von Wein gebrauchte Filter zu bemalen. Das hat sehr viel Spaß gemacht. Danach begann ich damit zu experimentieren, obwohl ich eigentlich aus dem Gemäldefach bin."
Die Miniaturen überzeugen mit Offenheit, Schlichtheit und Lyrik. Das zumindest behaupten Kunstkenner. Und - mit einer überraschenden Eigenschaft des Weines, mit einer Wohltat, mit einer Botschaft an die Liebe! So wird die Fantasie mit berauschenden Worten in transzedentale Welten entführt, selbstverständlich auch durch Wein als Blut Christi.
"Mit Wein verlieben wir uns, mit Wein gedenken wir der Toten, mit Wein kann man malen, mit Wein kann man aber auch lieben", erklärt die Autorin. "Alles ist eine Frage der Gefühle. In die provokant bunten Sujets und Titel wiederum fließen Leidenschaft, Liebe und Wein ein. Worte und Wein, Liebe und Wein, Engel, Male meine Träne, Die drei Musen."
In manchen Momenten des Malens ist man glücklich, in anderen traurig. Egal wie sie sich fühlt, Daniela Rusewa öffnet stets ihre ganze Seele, ohne Scham, ihre innigsten Geheimnisse preiszugeben. Auch deshalb teilt die Malerin in ihrer Ausstellung "Seiten" auf scheinbar vergilbten Blättern aus einem alten Tagebuch ihre Schutzengel, die sie stets begleiten. Die Engel sollten aber nicht nur als göttliche Boten verstanden werden, meint die Malerin. Sie selbst ist stets auf der Suche nach irdischen Engeln. "Ich würde mir wünschen, dass die Menschen Engeln gleichen", gesteht Daniela Rusewa ein. Ihre Formen und naiven Farben sollen an die Gutherzigkeit und Reinheit aus den Kindertagen erinnern.
In Anlehnung an die Lieblingsheldin aller Kinder - Pippi Langstrumpf - versteht auch sie sich als Etwassuchende.
"Ich bin sehr kreativ und experimentierfreudig. Das zumindest behaupten meine Freunde", meint die Malerin. "Selbst am Strand finde ich immer etwas - einen kleinen Stein oder irgendetwas anderes, wo ich so sofort weiß, das ist es. Deshalb bin ich ein Etwassucher - ich würde gern eine einfachere Welt entdecken, einfacher zum Leben und zum Arbeiten. Das ist allerdings eine schwierige Sache. So muss ich halt weiter suchen."
Etwa im Klassenzimmer des Plowdiwer Gymnasiums, an dem sie Kunst unterrichtet, vor dem Stativ oder auf jenen von ihr noch unerkorenen Pfaden, auf denen sie stets etwas Neues für sich entdeckt.
Übersetzung: Christine Christov
Fotos: Privatarchiv
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