In den Ausstellungsräumen des Innenministeriums in Sofia wurde dieser Tage eine Exposition mit Grafiken und Kleinplastiken bulgarischer Künstler aus den vergangenen rund 50 Jahren eröffnet. Als Motto der Ausstellung wurde der Titel „Zeitraffer“ des Werkes von Christo Stajkow gewählt, denn die meisten Kunstschöpfungen spiegeln den angespannten Alltag der Polizeibeamten wider. Die Exponate sind nur ein Bruchteil der Kunstsammlung des Innenministeriums, zu der rund 560 Werke anerkannter Künstler gehören. Und so werden etliche von ihnen nun zum ersten Mal dem Publikum vorgestellt.
„Neben dem hohen künstlerischen Wert sind die Werke von historischer Bedeutung, denn sie spiegeln die Tätigkeit der Polizei wider“, sagte uns der Kunstwissenschaftler Petar Stankow, Leiter des Museums des Innenministeriums. Seinen Worten nach gewähre die jüngste Ausstellung nicht nur einen Blick in den Alltag der Polizeibeamten, sondern stelle auch wenig oder unbekannte Werke der vorangegangenen Künstlergeneration vor – also der Generation der Lehrer und unmittelbaren Vorgänger der zeitgenössischen Künstler Bulgariens.
„Die erste Ausstellung dieser Art wurde 1975 eingerichtet“, erzählt Stankow weiter. „Damals engagierten sich die bedeutendsten Meister der Satire unter den bildenden Künstlern mit der Aufgabe, die Polizeiarbeit aus der heiteren Sicht darzustellen. Unsere jetzige Ausstellung will etliche dieser Arbeiten in Erinnerung bringen, zumal bereits mehrere Jahrzehnte nach ihrer Schaffung vergangen sind. Viele Werke unserer Sammlung sind in Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen dem Innenministerium und dem Künstlerverband entstanden. Das war eine äußerst fruchtbare Zusammenarbeit.“
Teil der Ausstellung sind auch einige Fotografien, die die ganz individuelle Sicht der Künstler vorstellen und eine Art neue Wirklichkeit suggerieren. Ziel der Ausstellung ist, zum Nachdenken anzuregen, inwieweit sich unsere Welt und unser Wertesystem verändert haben.
„Für die Künstler ist es stets eine Herausforderung gewesen, sich in dieses besondere Sujet einzufühlen“, erzählt weiter der Museumsdirektor. „Sie haben mit viel Phantasie und Scharfsinn die Themen behandelt und zuweilen jene unsichtbaren Nuancen des Alltags der Polizeibeamten hervorgehoben, die uns alle entgehen. Und so wird der Alltag eines Straßenpolizisten, eines Kriminalisten und Ermittlers oder eines Feuerwehrmannes auf künstlerische Weise dargestellt. Die Werke sind illustrativ, zuweilen sogar märchenhaft. Die jüngeren Künstler sind extravaganter an das Thema herangegangen. Unter ihren Arbeiten sind aber auch äußerst realistische Darstellungen. Was die Werke bulgarischer Klassiker anbelangt, die sich in unserer Sammlung befinden, stammen einige aus den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. In der Ausstellung kann ferner die Kontinuität in der Kunstentwicklung gut wahrgenommen werden.“
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
Fotos: Gergana Mantschewa
Das Projekt „Pseudo-Natur“ von Architekt Jassen Markow wird Bulgarien auf der Architekturbiennale in Venedig vertreten. Das Projekt hat 61 von 70 Punkten erhalten, informierte Architekt Wladimir Milkow, Vorsitzender der Jury. Die 19...
Im Regionalen Geschichtsmuseum in Plowdiw findet heute die Vorstellung „Hört die Stimme der Berge und Quellen - das Jahr der Schlange schenkt uns Wohlstand“ statt. Die Schauspieler des Laternen-Theaters in Guizhou werden das reiche kulturelle Erbe..
Stefan Komandarews neuestes Filmprojekt „The Block Universe“, gehört zu den 35 ausgewählten Filmen auf dem Berlinale Co-Production Market, dem weltweit wichtigsten Forum für Film-Koproduktionen. Jedes Jahr gibt es Hunderte von..
Das Goethe-Institut Bulgarien bietet Literaturliebhabern ein Treffen mit dem deutschen Schriftsteller Daniel Kehlmann an, der sein Buch „Lichtspiel“..
Das Festival wird wie immer spektakulär sein, aber was bei seiner 29. Ausgabe besonders bemerkenswert ist, ist die Anzahl bulgarischer Filme. Von..