Die nationale Kunstakademie, die älteste und namhafteste Hochschule dieser Art in Bulgarien, begeht ihr 120jähriges Jubiläum. Ausgangs des 19. Jahrhunderts machten sich zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und Intellektuelle für die Gründung einer solchen Bildungseinrichtung stark. Bereits 1864 unterbreitete der Maler und Bühnenbildner Nikolaj Pawlowitsch den Vorschlag, eine Malschule nach dem Vorbild der Akademien in Westeuropa zu gründen. In der Folgezeit wird diese Idee auch von Iwan Schischmanow, Ivan Mrkvichka und Anton Mitow aufgegriffen, die zu den ersten Dozenten der späteren Akademie zählten. Mit ihrer Unterstützung brachte der damalige Minister für Volksaufklärung Konstantin Welischkow 1895 einen entsprechenden Gesetzentwurf ein. Im Februar des darauffolgenden Jahres wurde dieser von der Volksversammlung verabschiedet. 1896 wurde die staatliche Malschule mit einem Erlass von Fürst Ferdinand dann offiziell ins Leben gerufen. In der Anfangszeit wurden die Vorlesungen und Seminare in Privatwohnungen abgehalten.
"Der Grundstein für das rotfarbene Gebäude, in dem die Akademie auch heute noch untergebracht ist, wurde 1906 gelegt", erzählt die Kunstwissenschaftlerin und Chefin des Akademiemuseums Milena Boschkowa. "Die Utensilien der Grundsteinlegungszeremonie, ein Geschenk von Fürst Ferdinand, werden in unserer Museumssammlung aufbewahrt. Sie stammen von Prof. Haralampi Tatschew, der später in der Malschule unterrichtete. Fürst Ferdinand und die Zarenfamilie haben in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entscheidend zur Entwicklung der Akademie beigetragen. Fürst Ferdinand ist einer der wichtigsten Befürworter der Gründung einer Kunstakademie. Die Tradition wird auch von der Zarenfamilie fortgesetzt. Zwischen den beiden Weltkriegen sind Zar Boris III. und Zarin Johanna häufig Gäste der Schule und schenken der Bibliothek viele wertvolle Bücher."
Unmittelbar nach ihrer Gründung reglementiert die Akademie den Berufsstand der bulgarischen Maler und nimmt damit eine wichtige Rolle im Kulturleben des Landes ein.
1911 legt der Lehrkörper dem Ministerium der Aufklärung einen Entwurf vor, laut welchem die Schule in Kunstakademie umbenannt werden soll. Das wird zehn Jahre später Fakt. Seit 1995 nennt sich die Hochschule Nationale Kunstakademie.
Das laufende Ausbildungsjahr steht ganz im Zeichen des Gründungsjubiläums. Am 22. November wurden im großen Saal der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften die sechs letzten Rektoren der Kunstakademie mit einer Ehrenplakette ausgezeichnet. Am gleichen Tag wurden die Ausstellung "120 Jahre Nationale Kunstakademie. Rektoren" mit Werken von 25 Akademie-Rektoren eröffnet und zwei Sondermarken ausgegeben. Am 12. Dezember soll die Jubiläumsausgabe des Buches "120 Jahre Nationale Kunstakademie" vorgestellt werden. Es enthält Texte von Kunstwissenschaftlern der Akademie, die die vier historischen Etappen der Bildungseinrichtung veranschaulichen. Die Feierlichkeiten finden am 27. Februar 2017 ihren Abschluss. An diesem Tag ist die Eröffnung der Ausstellung "120 Jahre Nationale Kunstakademie. Lehrkräfte" in der Sofioter Kunstgalerie geplant.
"Das Jubiläum wurde auch im Ausland begangen", erklärt Milena Boschkowa weiter. "Wir waren in zwei bulgarischen Kulturzentren in Europa zu Gast. Im April wurde in Warschau im Rahmen der Tage des Kennenlernens der bulgarischen Kunst der Zukunft eine große Ausstellung eröffnet. Vor einem Monat haben wir in Prag eine Ausstellung zum 160. Geburtstag des ersten Direktors der staatlichen Malschule Prof. Ivan Mrkvicka gezeigt. Beide Expositionen stehen unter der Schirmherrschaft des bulgarischen Kulturministeriums."
Heute bietet die Nationale Kunstakademie 18 Studiengänge an. Eine weitere interessante Tatsache ist, dass die Kunstakademie als erste Hochschuleinrichtung des Landes Studienplätze für Frauen einführte. Und zwar bereits im ersten Semester der Malschule, womit man einer Reihe von Kunstakademien auf dem Balkan und in Westeuropa voraus war.
Übersetzung: Christine Christov
Fotos: nha.bg
Die Berufung der Kirche sei es, die Getrennten zu einen , sagte der neue bulgarische Patriarch Daniil vor seiner ersten Heiligen Messe. "Die Aufgaben sind vielfältig. Heute ist ein bedeutsamer Tag, an dem wir die Rückführung der Reliquien des heiligen..
Das Schicksal der Kirche „Heilige Apostel Petrus und Paulus“ ist genauso wie ein menschliches Leben von 90 Jahren von Höhen und Tiefen, Leiden, aber letztlich auch von Erlösung geprägt. Es ist vielleicht eine der am wenigsten bekannten Kirchen in Sofia..
50 Tage nach Ostern begeht die Bulgarische orthodoxe Kirche Pfingsten, einen der größten christlichen Feiertage, der mit der Geburt und Auferstehung Jesu Christi gleichgestellt wird. Pfingsten ist der 50. Tag nach Ostern und wird stets am..