Wie mag es sich wohl anfühlen, in einer Welt zu leben, in der alles aus Keksen, Zucker und Schokolade besteht – wie das Hexenhaus im Märchen von Hänsel und Gretel? Sicherlich hat jeder von uns einmal davon geträumt, in eine solche Welt versetzt zu werden. Für Albena Petrowa, die seit Jahren in Kanada lebt, ist dieser Traum bereits wahr geworden. Sie hat an einem Sofioter Gymnasium für angewandte Kunst Keramik- und Glasgestaltung gelernt. Doch ihre wahre Leidenschaft ist die Kulinarie. Deshalb ist es nicht weiter verwunderlich, dass sie nach ihrer Ankunft in Kanada entschieden hat, einen Pâtisserie-Backkurs am Institut für kulinarische Künste in Montreal zu besuchen. Und dort ist sie dann dem Zauber der Tortendekoration verfallen. Albena Petrowa hat sich an vielen Wettbewerben beteiligt, hat viele Preise gewonnen und Anerkennung für ihr Talent gefunden. Einer davon ist „Brides around the world“.
„Ich wurde im März eingeladen, mich am Projekt „Brides around the world“ zu beteiligen“, erinnert sich Albena Petrowa. „Daran haben 31 Torten-Dekorateure aus aller Herren Länder teilgenommen. Jeder musste eine Torte machen, die von einem Brautkleid aus einem x-beliebigen Land auf der Welt inspiriert wurde. Wir hatten absolut freie Wahl, ob es sich dabei um ein traditionelles oder ein Vintage-Kleid handelt und aus welchem Teil der Welt es ist. Das war die ideale Gelegenheit für mich, eine Torte zu machen, die ich seit langem im Kopf hatte und von bulgarischen Stickereien inspiriert ist“, gesteht Albena Petrowa.
Warum ist ihre Wahl aber ausgerechnet auf die bulgarischen Stickereien gefallen, wollten wir von ihr wissen.
„An erster Stelle wollte ich die Torte mit Mustern von einer bulgarischen Hochzeitstracht verzieren, weil sie wunderschön sind, bunt, abwechslungsreich und kompliziert. Es ist eine wahre Herausforderung, diese Motive auf Zuckerteig wiederzugeben. An zweiter Stelle liegt es daran, dass ich selbst in Bulgarien geboren und groß geworden bin. Für mich war es ein Vergnügen, etwas zu kreieren, das die Schönheit der bulgarischen Folklore zeigt“, meint Albena Petrowa.
Die Anmut und Kompliziertheit der bulgarischen Stickereien hat sie schon immer in ihren Bann gezogen. Für sie ist es eine Ehre, dass es ihr gelungen ist, diese Stickerei-Motive in Tortenform wiederzugeben. Albena Petrowa hat in ihrer Karriere Hunderte Torten gemacht.
„Die größte Herausforderung für mich war meine erste große Torte, mit der ich den ersten Preis für Hochzeitstorten in Montreal gewonnen habe. Sie war einer indischen Hochzeit gewidmet und es war wirklich sehr schwierig, sie anzufertigen. Ich habe mich dabei nicht allein von der Schönheit des indischen Sari inspirieren lassen, sondern auch von der Architektur des Taj Mahal, dem Wahrzeichen großer Liebe. Ich erinnere mich, dass ich zwei Nächte lang nicht geschlafen habe, um zwei Etagen dieser mehrstöckigen Torte fertig zu dekorieren“, sagt Albena Petrowa, deren Torten von viel Fleiß und Liebe zum Detail zeugen. Davon können auch Sie sich überzeugen, wenn Sie ihre Internetseite besuchen.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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