Eines der international erfolgreichen Softwareunternehmen befragte unlängst die Bürger Mitteleuropas über ihre Haltung zu den neuen Technologien und die virtuelle Realität sowie deren Einbeziehung in die Lehrpläne. Es stellte sich heraus, dass fast die Hälfte der Befragten dazu positiv eingestellt ist. Die größten Enthusiasten seien die Lehrer, die keine 30 Jahre alt sind. Fast zwei Drittel zeigten sich bereit, die virtuelle Realität auch in ihren Unterrichtsstunden zu nutzen.

Solche Meinungsumfragen werden häufig zitiert und werden verständlicher Weise in den Computer-Zeitschriften, wie der „Computerworld Bulgaria“ veröffentlicht. Diese Zeitschrift organisiert alljährlich einen Wettbewerb für die erfolgreichsten IT-Projekte des Vorjahres und zeichnet diese aus. Die meisten Projekte 2016, die nominiert wurden, stammen aus der Privatwirtschaft. Dafür handelt es sich bei den öffentlichen IT-Aufträgen fast ausschließlich um Großprojekte.

Überraschender Weise prämierte die Zeitschrift gerade ein solches Projekt, das im Auftrag des Nationalen Versicherungsinstituts entstanden war. Es gewährt nun allen Arbeitsversicherten einen schnellen und kostenlosen Zugang zum Versicherungssystem.

Rossen Scheljaskow teilte uns Einzelheiten mit. Er ist Vorsitzender der staatlichen Agentur  „E-Management“ und wurde mit der Aufgabe betraut, den Preis dem Entwicklerteam zu überreichen.

„Das Nationale Versicherungsinstitut ist eine Einrichtung mit Traditionen und entsprechend konservativ“, erzählt er. „Dennoch zeigt sie modernes Denken und hat in dieser Beziehung viele andere Bereiche der staatlichen Verwaltung überholt. Dieses Projekt ist ein Beweis, dass das E-Government keinem Selbstzweck dient. Es ist ein Prozess, der mit der Gewährung von qualitativ hochwertigen und leicht abrufbaren administrativen Dienstleistungen die Denkweise der Bürger verändern und zu einer neuen Kommunikation mit den staatlichen Institutionen führen soll. So werden wir alle an der wohl wertvollsten Ressource – der Zeit, sparen können. Das prämierte Projekt für das Nationale Versicherungsinstitut gestattet eine Einsparung von mindestens 30 Prozent der Zeit, die sowohl die Bürger, als auch die Angestellten in die Verwaltung der Information und die damit verbundenen Tätigkeiten investieren.“

Unter den Preisen der bulgarischen Computerzeitschrift ist auch ein Sonderpreis, der für besondere Verdienste bei der Entwicklung umweltfreundlicher moderner Technologien vergeben wird. Diesmal ging er an das Unternehmen „Hafen-Infrastruktur“ für den Aufbau einer Informationsplattform innerhalb des Monitorings und des Informationssystems für das Schwarze Meer. „Dieser Preis ist eine weitere Anerkennung unserer Arbeit“, sagte uns stolz Angel Saburtow, Direktor des staatlichen Unternehmens „Hafen-Infrastruktur“. Er informierte, dass das Projekt in Zusammenarbeit mit der Lotsenvereinigung für die Donau- und Schwarzmeerschifffahrt entstanden sei.

„Das ist wohl bemerkt nicht unser erster Preis“, sagt weiter Angel Saburtow. „Die entstandene Plattform wird von unseren Partnern mit Daten gespeist und Zugang haben alle, die sich für sie interessieren, wie die Sofioter Universität, die Bulgarische Akademie der Wissenschaften, die Marineschule und all jene, deren Arbeit mit dem Meer in Verbindung steht. Demnächst werden wir uns mit unseren Partnern aus Rumänien, der Türkei und Georgien innerhalb des operationellen Programms „Schwarzes Meer“ mit einem Projekt bewerben, das auf den Aufbau eines Informationssystems über die Öko-Kennwerte des Schwarzen Meeres ausgerichtet ist. Wir planen, dieses Projekt dann auf die Beobachtung der Fischressourcen in verschiedenen Teilen des Meeres auszuweiten. Der Umweltschutz gehört zu unserem Tätigkeitsbereich und wir sind bestrebt, neue Partner zu gewinnen. Auf unserer Internetseite haben wir den Link zur neuen Plattform veröffentlicht. Sie steht allen offen, die sich für diese Thematik interessieren“, sagte uns abschließend Angel Saburtow, Direktor des staatlichen Unternehmens „Hafen-Infrastruktur“, das den jüngsten Sonderpreis für eines der erfolgreichsten IT-Projekte des Vorjahres erhalten hat.

Übersetzung: Wladimir Wladimirow