Globale Erwärmung, Müllberge, Urbanisierung und menschliche Tätigkeiten sind die Hauptursachen für Umweltprobleme im Weltmaßstab. Aus diesem Grund werden alljährlich die vielfältigsten Initiativen durchgeführt, die den Menschen vor Augen führen sollen, wie wichtig die Natur für den Fortbestand der Menschheit ist. Eine der bedeutendsten Initiativen nennt sich „Earth Hour“ - „Stunde der Erde“. Diese weltweite Klima- und Umweltschutzaktion findet jeweils am letzten Samstag im März statt. Für eine ganze Stunde schaltet jeder, dem die Zukunft unseres Planeten am Herzen liegt, das Licht aus. In diesem Jahr wird das um 20.30 Uhr geschehen. In jedem Jahr steht die Initiative unter einem anderen Motto. Diesmal heißt es: „Licht aus! Öffne die Augen für den Planeten!“
Die Aktion wird an diesem Wochenende zum 11. Mal laufen. Sind die Menschen in den vergangenen Jahren umweltbewusster geworden? Mit dieser Frage wandten wir uns an den Klimaforscher Georgi Stefanow vom WWF-Bulgarien:
„Ja, die Menschen sind entschieden umweltbewusster geworden und davon zeugt die ständig steigende Zahl der Bulgaren, sie sich an der Initiative beteiligen“, ist der Umweltschützer überzeugt. „Auch die Ergebnisse von Umfragen deuten darauf hin. Es ist erfreulich, dass der Umweltschutz zu einem Grundanliegen der Gesellschaft geworden ist. Wir wollen, dass die Umweltschutzgesetze eingehalten werden. Von uns Umweltschützern erwarten die Bürger, dass wir die Probleme aufwerfen und Lösungen vorschlagen, die zu einem gesunden Gleichgewicht zwischen Naturschutz, Wirtschaftsentwicklung, Stabilität und Bildung führen. Die Klimaveränderungen, die seit zehn Jahren im Mittelpunkt der Kampagne stehen, sind jenes globale Problem, dem alle anderen untergeordnet werden können, wie Rodung der Wälder, Verseuchung der Böden und Gewässer. Im Endeffekt riskieren wir den Gesamtzustand unseres Planeten, der uns diese Ressourcen nicht mehr wie bisher bieten kann. Die Menschheit dachte bislang, dass diese Ressourcen unerschöpflich und kostenlos sind. Das ist aber überhaupt nicht so! Sie sind nicht unendlich groß und die Ökosysteme, die diese Ressourcen regenerieren, haben auch nur eine beschränkte Kapazität. Wenn wir uns nicht um ihre Erhaltung kümmern, rauben wir uns selbst und auch unseren Nachkommen das Wasser und die Luft, die Nahrung und all die anderen Ressourcen, die unser Planet besitzt.“
Laut Georgi Stefanow könne in den letzten zehn Jahren ein wesentlicher Wandel in der Darstellung der Umweltprobleme beobachtet werden. Vordem wurden die Probleme des Umweltschutzes höchstens am Rande behandelt. Heutzutage gehört er zu den bedeutenden Themen der Gesellschaft.
Das trifft auf alle Fälle auf die Medien zu. Selbst im Wahlkampf wird auf Umweltprobleme zunehmend größeren Wert gelegt. Bleibt abzuwarten, ob die Wahlversprechen auch eingehalten werden!
Die Idee zur Durchführung einer „Stunde der Erde“ kam im Jahre 2007 in Australien auf. Dank dieser und ähnlichgelagerter Initiativen konnten in den vergangenen zehn Jahren beispielsweise in Georgien Dutzende Hektar Flächen wiederaufgeforstet werden. Die russische Duma konnte wiederum dazu gebracht werden, Änderungen im Umweltschutzgesetz der Russischen Föderation vorzunehmen, die die Nutzung der Bodenschätze anbelangen. In Paraguay wurde das Monitoring in der Holzbranche verlängert und damit der Vernichtung der Wälder ein Riegel vorgeschoben.
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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