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Die Stimme der bulgarischen Fontänen

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„Regnerische Nacht“, Autor Petja Radkowa

In allen Städten ziehen die Wasserfontänen uns Menschen magisch an. Gern lassen wir uns in ihrer Nähe nieder, um uns abzukühlen und neue Kraft zu tanken. Jede Fontäne hat ihre eigene Geschichte, die uns das Wasser zuraunt. Diesmal wollen wir unseren Blick auf die Fontänen in Bulgarien richten. Viele davon sind in einer Fotoausstellung zu sehen, die von der Vereinigung „Ich liebe das Wasser“ organisiert wurde.

Das ist bereits zu einer Tradition geworden, die wir seit fünf Jahren einhalten“, sagt der Vorsitzenden der Vereinigung Ing. Iwan Iwanow. „Im Rahmen der Woche des Wassers organisieren wir unterschiedliche Events, um möglichst viele Besucher und Teilnehmer anzusprechen. Einer dieser Initiativen ist die Fotoausstellung, die in diesem Jahr unter dem Motto „Die Fontänen in Bulgarien“ läuft. Sie fand großes Interesse und Zuspruch. Vielleicht liegt es auch daran, dass in den letzten Jahren viele Fontänen in Bulgarien rekonstruiert werden konnten. Sie bilden in der Regel das Herzstück einer jeden Stadt. Wir haben über 300 Fotos unterschiedlichster Art erhalten und hatten wirklich die Qual der Wahl. Schließlich hat die Jury 50 Fotos ausgewählt, wovon fünf ausgezeichnet wurden. Für den ersten, zweiten und dritten Preis war die Jury zuständig, ein Preis wurde per Internetabstimmung verliehen und einen hat eine Behörde zur Verfügung gestellt“, erläutert Iwan Iwanow.

„Die Turnerin”, Autor Jordan Patschew
Es liegen keine Informationen darüber vor, wann die Menschen den ersten Springbrunnen gebaut haben, doch werden sie überall auf der Welt seit Jahrtausenden liebevoll gehegt und gepflegt. In Bulgarien sind aber selbst Fontänen aus dem 19. Jahrhundert eine Rarität. Sofia kann mit einer einzigen Fontäne aus dieser Zeit aufwarten. Sie befindet sich in einer Grünanlage im Zentrum der Stadt, am Boulevard „Prag“. Historiker behaupten, dass sie vor ca. 100 Jahren auf dem Slwaejkow-Platz gestanden hat. Die zweitgrößte bulgarische Stadt Plowdiw wiederum kann zu Recht auf ihren Demetra-Springbrunnen stolz sein. Geschaffen wurde er vom italienischen Bildhauer Arnoldo Zocchi, der auch das emblematische Denkmal mit der Reiterskulptur des russischen Kaisers Alexander II. in Sofia gebaut hat. Der Demetra-Springbrunnen war ein Hochzeitgeschenk vom österreichischen Kaiser für Fürst Ferdinand. Der Fürst wiederum hat die Fontäne der Stadt Plowdiw geschenkt – anlässlich der ersten Bulgarischen Messe, die dort 1892 stattgefunden hat.

Eine interessante Geschichte hat auch der Springbrunnen in der südbulgarischen Stadt Hissarja. Der Legende zufolge hat eine junge Bulgarin aus der Stadt dem osmanischen Herrscher sehr gefallen und er ließ sie zu sich holen. Lange redete man auf sie ein, sie solle ihren Glauben wechseln. Sie aber weigerte sich. Deshalb wurde beschlossen, sie bei lebendigem Leibe zu verbrennen. Die junge Frau brachte kein einziges Wort über die Lippen, allein ihre Tränen tropften zu Boden und so, heißt es, ist der Brunnen „Mädchentränen“ entstanden.

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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