Wenige Tage vor dem 6. Mai, der in Bulgarien als Tag der Streitkräfte und ihres Heldenmutes begangen wird, wurde im Militärklub in Sofia eine Fotoausstellung eröffnet. Gezeigt werden Portraitaufnahmen bulgarischer Militärs, Fotos von Übungen und Zeremonien – betrachtet durch das Objektiv der ersten bulgarischen Militärfotografin Wjara Jowewa. Die Arbeit an der Ausstellung, die unter der Schirmherrschaft des Verteidigungsministeriums steht, begann die Fotografin bereits 2013.
„Meine Idee bestand darin, nicht einzig die besten Seiten, sondern die Wirklichkeit und die Menschen in der bulgarischen Armee zu zeigen“, sagt die Fotografin. „Es ist einfach, Aufnahmen von der Technik, den Geschützen und den Schießübungen zu machen – die Bilder gelingen immer. Hinter der Technik stehen jedoch Menschen, die ich mit meinen Aufnahmen zeigen wollte; ich wollte über ihr Leben erzählen. Damit will ich in gewisser Weise die bulgarischen Soldaten motivieren, weil sie opferbereite Menschen sind, die voller Hingebung ihrer Heimat dienen und ihrer Uniform alle Ehre machen.“
Wjara Jowewa ihrerseits ist stolz auf ihre Arbeit. Zudem ist sie der erste weibliche Militärfotograf in der bulgarischen Geschichte. Das ist für sie eine große Herausforderung.
„Am Anfang hatte ich es schwer, weil man mir mit Misstrauen begegnete – mitten unter den Uniformierten schlich ein scheues dünnes Mädchen mit einer großen schwarzen Tasche. Schritt für Schritt habe ich jedoch meine eigene Handschrift in der Fotografie durchsetzen können. Ich bevorzuge die ungewöhnlichen und schwierigen Aufnahmen, weil sie mir die Freude am Fotografieren machen.“
Wjara Jowewa ist ganz zufällig zur Fotografie gekommen – man hatte ihr einen Fotoapparat geschenkt. Beim oder besser gesagt im Fotografieren entdeckte sie dann den Sinn ihres Lebens. Obwohl ihre Fotoausrüstung, die sie immer mit sich führt, um die 10 Kilogramm wiegt, sei es ihrer Ansicht nach für einen Fotografen sehr wichtig, unbemerkt zu bleiben – auf der Lauer auf den rechten Augenblick, um ihn dann einfangen zu können. Man müsse auf jeden Gesichtsausdruck, jede Geste und jeden Blick achten und immer einen Zug im Voraus denken. Selbst die Turbulenzen einer Militärübung würden sie nicht davon ablenken.
„Sie jagen mir keine Angst ein. Im Gegenteil! Ich werde noch ehrgeiziger“, setzt die Fotografin fort. „Man muss natürlich höllisch aufpassen, weil es gefährlich ist; man darf nicht unter einem Hubschrauber stehen, oder den Geschützen zu nahe treten.“
Die mutige Fotografin hat im rohen Armeealltag viele Emotionen einfangen können.
„Die Fotografen schreiben die Geschichte“, meint sie. „Ich war überaus aufgeregt, als ich den letzten Flug eines Generals fotografierte, weil sentimentale Gefühle walteten. Er hatte alle ihm nahestehenden Menschen, Freunde und Bekannte eingeladen, damit sie etwas miterleben können, das er zum letzten Mal machen wird. Er war ein Flieger, musste aber in seinem Beruf nun einen Schlusspunkt setzten – das war sehr ergreifend.“
Die Militärs sind im Grunde genommen keine rohen Menschen, sondern Menschen mit Herz. Wjara Jowewa hat daher ihre Ausstellung einer wohltätigen Sache gewidmet:
„Ich will mit all meinen Aufnahmen einen Fotoband gestalten, der zu wohltätigen Zwecken verkauft werden soll“, sagt sie. „Ein 8jähriges Mädchen namens Nikita braucht medizinische Hilfe. Das Kind ist die Tochter eines Matrosen der bulgarischen Marine. Ich will auf diese Weise dem Mädchen helfen, das an einer Gehirnlähmung leidet und dringend Geld für eine Operation benötigt.“
Anlässlich des 6. Mai wünscht die Fotografin den Militärs: „Sie mögen ihrer Uniform alle Ehre machen, weiterhin so engagiert und ihrer Heimat ergeben sein und sie wie bisher lieben.“
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
Fotos: bereitgestellt von Wjara Jowewa
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