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Konzert in Angedenken an den Violinpädagogen Petar Arnaudow

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Foto: Privat

Dem langjährigen Violinpädagogen und stellvertretenden Direktor der Nationalen Musikschule in Sofia, Petar Arnaudow, wurde posthum die höchste Auszeichnung des Verbandes der Musik- und Tanzkünstler Bulgariens zuerkannt – genau ein Jahr nach seinem Ableben. Aus diesem Anlass kamen viele seiner einstigen Schüler aus nah und fern nach Sofia, um sich an einem Konzert in Angedenken ihres Lehrers zu beteiligen, das im Kammersaal „Bulgaria“ gegeben wurde. Sie kamen von überall her – Biliana Voutchkova reiste eigens für einige Stunden aus Berlin an, aus dem benachbarten Griechenland kamen die beiden Konzertmeister des Staatsorchesters von Thessaloniki – Antonis Sousamoglou und Simos Papanas. An dem Konzert beteiligten sich ferner die Kollegen von Petar Arnaudow – das Geigenduo Angel Stankow und Josif Radionow. Besonders Stankow schätzt seinen Kollegen als Interpreten, vor allem jedoch als Pädagogen hoch ein und betont, dass er sich 60 Jahre hingebungsvoll dieser Tätigkeit gewidmet habe.

Petar Arnaudow wurde 1924 in Sofia geboren. Sein Vater, Prof. Michail Arnaudow, gilt als einer der bedeutendsten Folkloristen Bulgariens. Die musikalische Begabung des jungen Petar wurde früh entdeckt und gefördert. So spezialisierte er bereits im Alter von 12 Jahren Geige in München. 1949 beendete er das Staatliche Konservatorium in Sofia und setzte 1969/70 seine Ausbildung am Moskauer Konservatorium fort. Bereits in seiner Studienzeit in Sofia wirkte er als stellvertretender Konzertmeister der Sofioter Philharmonie und als Konzermeister des Opernhauses von Sofia und der Philharmonie der nordwestbulgarischen Stadt Widin. 1950 begann er an der Sofioter Musikschule Violine zu unterrichten und wurde 1976 zum stellvertretenden Direktor dieser Lehreinrichtung ernannt.

Simos PapanasZwischen 1988 und 1996 unterrichtete er in Thessaloniki in Griechenland. Dort lebte und arbeitete eine gewisse Zeit lang auch eine seiner erfolgreichsten Schülerinnen – Wanja Milanowa, Preisträgerin etlicher hochkarätiger Wettbewerbe in Belgien, Italien und Russland.

Alle, die Petar Arnaudow kannten, werden ihn als einen heiteren und stets positiv eingestellten Menschen in Erinnerung behalten. Als Lehrer war er jedoch streng, ohne seine Schüler zu bedrücken, die zuweilen über 10 Jahre bei ihm Stunden nahmen, auch wenn sie lange schon selbständige Interpreten waren. Mit Dankbarkeit erinnern sie sich an seine Hinweise.

Ich habe bei Petar Arnaudow gelernt und muss sagen, dass ich Dank ihm ein Musiker geworden bin“, erzählt uns Simos Papanas. „Er hat in meinem Leben eine wichtige Rolle gespielt, nicht einzig als Lehrer. Als er nach Griechenland kam, waren wir noch Kinder und begriffen seine Größe nicht. Er umarmte uns väterlich und lehrte uns auch, gute Schüler und Menschen zu sein. Bis heute, wenn ich mich auf Konzerte vorbereite, erinnere ich mich an seine Worte, an all seine Hinweise und Ratschläge, die persönlichkeitsbildend waren und mein Leben veränderten.

Antonis SousamoglouIch heiße Antonis Sousamoglou und bin ebenfalls als Konzertmeister des Staatsorchesters von Thessaloniki engagiert. Auch ich war ein Schüler von Petar Arnaudow in Thessaloniki, einer Stadt, die besonders auf dem Gebiet der Musikausbildung langjährige Beziehungen zu Sofia unterhält. Petar Arnaudow gehörte zu jenen Lehrern, die sich durch ihren systematischen Unterricht und ihre Geduld auszeichneten. Er schaffte es immer wieder, uns glauben zu lassen, dass unsere nächsten Schritte einfacher sein werden. Er half uns, als Musiker fest auf beiden Beinen zu stehen.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Fotos: bereitgestellt von den Organisatoren des Konzerts



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