Trotz der reichen Vielfalt an Süßwaren aus aller Herren Länder sind bei den Bulgaren bulgarischer Lokum und Halwa sehr beliebt. Maria Georgiewa leitet ein Unternehmen, das sich auf die Produktion dieser für unseren Raum traditionellen Süßigkeiten spezialisiert hat.
„Die Firmen, die Produkte auf der Grundlage von Tahina herstellen, lassen sich in Bulgarien an den Fingern einer Hand abzählen“, meint Maria Georgiewa. „Dazu gehört auch unser Familienunternehmen, das 1999 gegründet wurde. Wir starteten mit der Produktion mehrerer Sorten von Halwa. Später kamen dann auch andere Produkte hinzu wie Lokum, Sesam-Halwa u.a. Da in Bulgarien kaum Sesam angebaut wird, verlassen wir uns auf importierten Sesam, der hauptsächlich aus Indien und Nigeria stammt“, erläutert Maria Georgiewa.
Weltweit legen zunehmend mehr Menschen Wert auf eine gesunde Ernährung. Die Nachfrage nach Bioprodukten steigt, darunter auch nach Tahina. Schreibt sich Bulgarien in diesen globalen Trend ein, wollten wir von Maria Georgiewa wissen.
„In den letzten Jahren ist der Verzehr von Tahina in Bulgarien gestiegen. Das belegen auch unsere Verkaufszahlen. Auch junge Menschen nehmen sie in ihren Speiseplan auf. Meiner Ansicht nach setzt sich auch in Bulgarien der globale Trend zu gesunder Lebensführung durch. Was die Halwa angeht, wird sie überwiegend aus einer Paste aus feingemahlenen Sonnenblumenkernen gemacht. Sie kann aber auch aus Sesamkörnern oder Erdnüssen hergestellt werden. Im Unterschied zum griechischen und türkischen Markt erfreut sich in Bulgarien aber Halwa aus Sonnenblumenkernen der größten Beliebtheit“, sagt Maria Georgiewa.
Die Bulgaren haben den Geschmack der althergebrachten Halwa aus ihrer Kindheit in bester Erinnerung. Kann das Unternehmen von Maria Georgiewa diesbezüglich mithalten?
„Ich wage es zu behaupten, dass der Geschmack absolut identisch ist. Wir stellen Halwa nach dem traditionellen Rezept her, so wie sie vor 40, 50 oder 100 Jahren gemacht wurde. Mit dem einzigen Unterschied, dass unser Produkt ansprechender aussieht. Halwa gehört zu den ältesten Nahrungsmitteln der Menschheit und ist zudem gut für die Kinder, weil sie hauptsächlich aus Sonnenblumenkernen besteht. In Bulgarien werden ausreichend Sonnenblumen angebaut, so dass wir mit bulgarischen Produzenten von Sonnenblumenkernen zusammenarbeiten“, erklärt Maria Georgiewa.
Auch Lokum gehört zu den traditionellen Süßwaren in Bulgarien. Worin unterscheidet sich der bulgarische Lokum von dem in unseren Nachbarländern?
„Ich glaube, die Türkei ist Weltmarktführer bei der Herstellung von Lokum. Dort ist das buchstäblich eine Boutique-Produktion. Doch bulgarischer Lokum steht im Geschmack dem in den benachbarten Ländern ins nichts nach. Auch was seinen Konsum angeht, haben die Bulgaren traditionell eine Vorliebe für den rosafarbenen Lokum. Zu seiner Aromatisierung benutzen wir eine Essenz aus bulgarischen Ölrosen“, verrät uns Maria Georgiewa.
Was den Vertrieb ihrer Produkte angeht, meinte sie:
„Wir haben Kunden nicht nur in Bulgarien, sondern exportieren auch nach Rumänien und Slowenien. Wir hoffen aber, künftig unseren Absatzmarkt auszuweiten“, sagte abschließend Maria Georgiewa.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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