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Neli Andreeva und Nikolay Peev mit neuem Ethno-Projekt erfolgreich

Foto: Privatarchiv

Volkslieder aus den Rhodopen in Begleitung einer Gitarre – das widerspricht allen Traditionen und Hörgewohnheiten, findet aber vor allem unter den jüngeren Hörern Zuspruch. Und so haben Neli Andreeva und Nikolay Peev mittlerweile ihr zweites Album herausgegeben. Es ist mit „Dschasta Prasta“ überschrieben, was in etwa als „energisch, aber tapsig“ übersetz werden kann. Es stimmt zwar, dass es in den Stücken „quer durch den Gemüsegarten“ geht, es geschieht jedoch mit viel Improvisation und etlichen überraschenden Einfällen. Nikolay Peev hat es glänzend verstanden, alte Lieder und Texte neu zu interpretieren, zuweilen sogar recht mutig, was sich jedoch als Volltreffer erwiesen hat, denn die Titel werden keinesfalls langweilig – sie zeichnen sich durch eigenen Charakter und aquarellhaften Klang aus, der für Entspannung sorgt. Es ist Musik der neuen Generation Volksliedinterpreten.

Die Volksliedsängerin Neli Andreeva wurde 1976 im Dorf „Naretschenski Bani“ mitten in den Rhodopen geboren. Sie lernte ihre ersten Lieder von ihrer Mutter und Großmutter, was ihren weiteren Lebensweg bestimmte - die Volksmusik wurde ihr zum Beruf. Neli absolvierte die Musikschule für Volksinstrumente und Gesang in Schiroka Laka in Südbulgarien und wurde ins „Philipp-Kutew-Ensemble“ aufgenommen, in dem sie lange Jahre als Solistin sang. Die Musikfolklorefans nennen sie „die zarteste Stimme der Rhodopen“. Auch im Ausland ist sie keine Unbekannte. Sie war bereits in der „Royal Albert Hall“ und dem „Barbican Center – London“ zu hören, wie auch im „Kennedy Center“ in Washington, der „Symphony Hall“ in Osaka und dem UNESCO-Saal in Paris. Die Volksmusik spielt für sie aber auch privat eine große Rolle - mittlerweile sind ihre zwei Töchter in ihre Fußstapfen getreten und singen mit der Mutter in einem Trio.

2013 gründete Neli Andreeva mit ihren beiden Töchtern das Vokalstudio „Nuscha“, das bereits auf einige angesehene Preise verweisen kann. Gleich die erste Teilnahme am Internationalen Chorfestival „Schwarzmeerklänge“ in Baltschik brachte dem Trio den Sonderpreis „Zukunft Europas“ ein. Auch im rumänischen Brăila, wo ein internationales Gesangsforum der Donauländer stattfand, erhielt es eine Auszeichnung, nämlich den Ersten Preis. Die Sängerinnen sind auch auf den Preis „Goldene Ameise“ des jährlich veranstalteten Art-Festes in Sofia ganz stolz.

Seit 2014 steht Neli Andreeva in ihren Projekten der Musiker Nikolay Peev zur Seite. Er hat klassische Gitarre an der Nationalen Musikakademie in Sofia studiert. Bereits ihr erstes gemeinsames Album „Einzigartig“ wurde ein Erfolg und das Duo bekam zahlreiche Einladungen für Klubkonzerte. Aus diesem Grund warteten ihre Fans mit Ungeduld auf das zweite Album.

Das neue Projekt von Neli Andreeva und Nikolay Peev ist in Ergebnis harter Arbeit und langjähriger Erfahrungen entstanden. „Wir haben das Beste von uns gegeben“, meinte die Sängerin und ihr Musikpartner fügte hinzu:

Alles wurde genauestens vorbereitet und eingespielt, so dass wir mit unserer Arbeit voll auf zufrieden sein können“, sagt Nikolay Peev. „Der Titel des Albums lehnt sich an das bulgarische Volksmärchen über die zwei Schwestern „Zintil Pindil“ und „Dschasta Prasta“ an. „Dschasta Prasta“ ist vom Charakter her sehr impulsiv; ihr gelingt es aber nie, etwas richtig zu Ende zu bringen. Dafür ist sie aber bei allen Dingen, die sie in Angriff nimmt, voll dabei. „Dschasta Prasta“ ist im Bulgarischen ein Ausdruck für schnell, aber schludrig erledigte Arbeit. Unsere Botschaft zielt aber auf etwas anderes ab: die Menschen sollen sich ihrer Unvollkommenheiten bewusst werden und sie zu überwinden suchen, um ihre Ziele zu erreichen. Sie müssen so arbeiten, dass sie hinterher nichts zu bereuen haben. Sie dürfen gleichzeitig aber auch keine Angst davor haben, ihre Träume zu verwirklichen.

Übersetzung: Wladimir Wladimirow



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