„Sofia – mein kleines London, Sofia – ich liebe dich“ singt der unvergessliche Schauspieler und Entertainer Todor Kolew in seinem „Lied für die geliebte Stadt“. Geliebt von manchen, gehasst von anderen – Sofia ist nun mal unsere Hauptstadt. Deshalb sollten wir sollten wir uns von den politischen Konfrontationen und sinnlosen Fehden abwenden und sie zu einer lebens- und liebenswerten Stadt machen. Jeder von uns könnte die Ärmel hochkrempeln, seinen Lieblingsort in der Stadt sauber machen und veredeln. Es gibt in der Tat viele ungelöste altbackene Probleme in Sofia, aber auch viele positive Dinge. Der Fortschritt einer Stadt hängt von ihrer Entwicklung, den Investitionsmöglichkeiten und neuen Arbeitsplätzen in unterschiedlichen Sektoren ab. Sofia kann diesbezüglich mithalten. Und das sollten wir uns und auch Ausländern vor Augen halten. Immer mehr ausländische Touristen besuchen Sofia dank der Schnäppchenflüge in ganz Europa. Billige Flugtickets, günstige Preise und vor allem die reiche Geschichte der Stadt wirken wie ein Magnet auf jeden waschechten Abenteurer. Aus diesem Grund investiert die Sofioter Stadtgemeinde viel Geld, um das kulturelle Erbe aufzudecken und zu exponieren, das uns unsere Vorfahren hinterlassen haben.
Sofia hat aber nicht nur eine ruhmreiche und interessante Vergangenheit, sondern auch ihre Gegenwart und Zukunft. In unserer modernen Zeit, da wir per Mausklick in Sekundenschnelle Zugriff auf jede Information erhalten und unsere Meinung zu diversen Themen frei äußern können, liegt es in unserer Hand, auch unser Leben und unser Umfeld zum Positiven zu verändern. Am Vorabend des Feiertags der Stadt Sofia am 17. September unterhielten wir uns mit Gemeinderatsmitglied Stefan Markow über dessen Initiative „100 Visionen von Sofia“.
„Die Idee ist, 100 Menschen über Sofia zu Wort kommen zu lassen und die Hauptstadt selbst auf den Betrachter wirken zu lassen. Alles begann mit einem Facebookseite, wo Fotos der Stadt und der Menschen in Sofia präsentiert wurden. Vor wenigen Monaten habe ich beschlossen, sie zu einer Onlinesendung auszuweiten. Es gibt nämlich viele heiße Diskussionsthemen rund um die Stadt, über die man sich mit unterschiedlichen Gesprächspartnern austauschen könnte, darunter mit Bürgern, NGO-Vertretern etc. Die Sendung soll mehrere Male im Monat erscheinen und wird sich mit den brandaktuellsten Themen befassen“, erläutert Stefan Markow.
Die Tatsache, dass sich alles im Facebook abspielt erklärt er damit, dass die meisten User ihre Freizeit vor allem dort verbringen und sich über Facebook über die aktuellen Geschehnisse informieren. Die Sendung wird eine halbe Stunde dauern, wobei die Zuschauer ihre Fragen unter den Kommentaren zum Video stellen können. Die Pilotsendung startet um 18.00 Uhr am 15. September.
Der 17. September wurde am 25. März 1992 zum Feiertag von Sofia erklärt. Zuvor wurde er am 4. Januar begangen, da die Stadt an diesem Datum 1878 von der türkischen Fremdherrschaft befreit wurde. Später wurde das Fest auf den 3. April verlegt, weil Sofia am 3. April 1879 zur bulgarischen Hauptstadt erklärt wurde. Das Stadtwappen wurde vom Künstler Haralampi Tatschew anlässlich der Teilnahme Bulgariens an der Pariser Weltausstellung im Jahr 1900 geschaffen. Ursprünglich enthielt es lediglich die Mauerkrone über dem Schild. Das Wappen ist in vier Felder unterteilt, mit einem Herzschild in der Mitte, auf dem ein Löwe abgebildet ist. Er verkörpert die Verbindung zwischen der alten und der neuen Hauptstadt Bulgariens. In jedem der einzelnen Felder ist eines der Symbole Sofias abgebildet – Ulpia Serdika, die Sophienkirche, das Witoschagebirge und die Statue des Apollon, die für die in der Stadt entspringenden Mineralquellen steht. 1991 wurde ein Wappenband mit der Devise „Wächst, aber altert nicht“ hinzugefügt. Das geschah nach dem Vorbild von Paris und dessen Stadtspruch „Fluctuat nec mergitur“ (Sie schwankt, aber geht nicht unter). Die Devise „Wächst, aber altert nicht“ wurde nicht zufällig für Sofia erkoren, denn die Stadt gehört zu den ältesten Metropolen in Europa. Die Vertreter unterschiedlichster Nationen, die sie bevölkert haben, haben die Geschichte Sofias geprägt und bereichert.
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