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Bulgarische Studentenfolkloregruppe Jarava erobert Ethnocloud

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Foto: личен архив

Seit Jahrhunderten zieht die bulgarische Folklore die Menschen in ihren Bann, ganz egal ob sie Bulgaren oder Ausländer sind. Sie ist Teil der Visitenkarte Bulgariens. Musiker aus aller Welt greifen zu Motiven aus bulgarischen Volksliedern. Derart erlebt die bulgarische Folklore nicht nur eine Renaissance, sondern erreicht ein breiteres Publikum, zu dem auch viele junge Leute gehören. Sie begeistern sich für diese Musik, entdecken neue Bands und beginnen, deren Konzerte zu besuchen. Und so tut sich ihnen eine wundervolle neue Welt auf.

Seit Anfang September tragen acht bulgarische Studenten und ein Schüler mit ihren zwei Volksliedinterpretationen zum Ruhm Bulgariens auf der Ethnomusik-Plattform Ethnocloud bei. Sie haben es bereits unter die Top-40 geschafft. Wir nahmen dies zum Anlass, um uns mit ihrem Leiter Waldimir Welitschkow zu unterhalten. Er ist Hirtenflötenspieler und auch der Gründer ihrer Formation „Jarava“ (zu Deutsch Glut).

Waldimir Welitschkow (zweiter v.l.n.r.) mit der Formation „Jarava“

Jarava“ ist eine Musikformation von Studenten an der Plowdiwer Universität „Paisij Hilendarski“. Die Idee dazu wurde während meiner Arbeit mit den Studenten geboren, da viele von ihnen die bulgarische Folklore auf eine moderne und zugänglichere Weise interpretieren und den jungen Leuten nahe bringen wollen. Es hat sich so ergeben, dass meine Studenten im Fach „Hirtenflöte“ und die Sängerinnen, die sich mit Volksmusik befassen, den Wunsch geäußert haben, bulgarische Volkslieder in einer modernen Variante zu präsentieren. Und so habe ich meinen Studenten einige untraditionelle Griffe und Spielweisen auf der Hirtenflöte gezeigt. Einer von ihnen kann auch gut Klavier spielen. Ich habe mit ein paar Tipps und Motiven aus Funk und Jazz nachgeholfen, damit er die Gruppe auf dem Klavier begleiten kann. Es gesellten sich zwei Sängerinnen dazu, die Gefallen an dem Projekt fanden und so wurde die Gruppe „Jarava“ geboren“, erzählt Wladimir Welitschkow.

Die Gruppe erntet großen Erfolg und wird zur Teilnahme an unterschiedlichen Festivals und Konzerten weltweit eingeladen, darunter zum Internationalen Studenten-Jazz-Festival in Sankt Petersburg, zu einem Konzert in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee und erhielt auch eine Einladung, im Juli 2018 den Vatikan zu besuchen. Auch in Bulgarien ist die Gruppe sehr gefragt. Sie wird am 29. September in der Plowdiwer Universität neue das Studienjahr und am 10. Oktober die Weltmeisterschaft im Ringen in Plowdiw eröffnen. All das ist ein Riesenerfolg für die Formation, die erst im November 2016 ins Leben gerufen wurde.

Auch Wladimir Welitschkow ist auf Ethnocloud mit einer interessanten Komposition vertreten - „Anonym“. Den Namen hat das Stück der Musikredakteurin von Radio Bulgarien Albena Besowska zu verdanken. Darin benutzt der Musiker ein Kirchenlied aus dem 13. Jahrhundert, dessen Autor unbekannt ist und ergänzt es um seine eigene Musik. Wladimir Welitschkow hat sich bereits als Sechsjähriger in den Sound der Hirtenflöte verliebt. Er lernte an der Nationalen Kunstschule „Panajot Pipkow“ und absolvierte später die Akademie für Musik-, Tanz- und bildende Kunst in Plowdiw. Sein Wunsch, mit der Musik zu experimentieren, wurde vom virtuosen Akkordeonisten Petar Raltschew und dem legendären Klarinettisten Iwo Papasow inspiriert. Welitschkow arbeitet nicht nur an seinen Soloprojekten, sondern ist auch Teil des Orchesters „Kanarite“.


Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos und Videos: Privatarchiv



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