Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Gemeindeverwaltung Sofias will mit Videobeobachtung gegen Graffiti vorgehen

БНР Новини

Der Sommer ist vorbei und der Herbst hat sich eingestellt, doch das Wetter ist noch meist sonnig und lädt zu Spaziergängen durch die Stadt ein. Beim Bummel auf den Straßen fallen einem unweigerlich die unzähligen Graffitis an den Häuserwänden auf. Unter ihnen sind die verschiedensten Themen und Ausführungen, angefangen bei gekraxelten Losungen bis hin zu ansprechenden Bildern, die auf Leinwand gemalt gut und gerne auch in einer Galerie hängen könnten.

Снимка

Die ersten Graffitis stammen, wie vieles andere auch, aus dem alten Ägypten. Als Kunst wurden die Graffiti aber erst in der Neuzeit populär – erstmals in den 80 Jahren des vergangenen Jahrhunderts in New York. Es war eine Form der Ablehnung des bestehenden Systems von Regeln... und auch von bestimmten Politikern.

Von Anbeginn an wurden die Menschen, die Graffiti anbringen, von den Ordnungshütern verfolgt, weil das Gros der Bevölkerung davon überzeugt ist, dass es sich um Schmierereien und überhaupt um eine Form von Vandalismus handelt. Viele Gebäude werden tatsächlich verunstaltet und büßen ihr authentisches Aussehen ein.

Снимка

Doch es gibt auch Graffiti, die mit ihrer künstlerischen Meisterschaft bestechen und selbst den eingefleischten Gegnern dieser Straßenkunst positiv auffallen. In etlichen Städten Europas gibt es speziell vorgesehene Orte, an denen sich die Graffiti-Künstler betätigen können. Das können sie jedoch nur dort tun. Alles andere wird mit hohen Geldbußen bestraft. Automatisch drängt sich die Frage auf, warum nicht auch in den Städten Bulgariens solche Orte eingerichtet werden, damit die wahllose Verschandelung der Häuserfassaden aufhört?

Снимка

Die hauptstädtische Gemeinde Sofia beispielsweise hat aber leider erneut Maßnahmen getroffen, die keineswegs beide Seiten zufrieden stellen und das Problem lösen. Da sich immer mehr Bürger über die Graffiti beschweren, will die Gemeinde mit Hilfe einer Video-Beobachtung den Graffiti-Gestaltern zu Leibe rücken. Die Geldstrafen sollen sich zwischen 50 und fast 1.300 Euro bewegen und werden für alle gelten, selbst für jene, die keine 16 Jahre alt sind, falls sie sich ihrer Tat bewusst sind, was fast ausschließlich immer der Fall ist.

Снимка

Auch soll das Aufkleben von Plakaten und Werbung an allen nicht reglamentierten Stellen verfolgt werden. Doch die Zahl der Litfaßsäulen ist verschwindend klein – in ganz Sofia stehen lediglich 44, benötigt werden jedoch an die 800. Das gesamte Regelwerk für das Anbringen von Werbung muss überdacht werden. Die Stadtväter setzen aber viel lieber auf die bewährten Bußgelder, weil diese Methode keine großen Investitionen und ständige Wartungsarbeiten erfordert. Und schon befindet man sich in einem Teufelskreis und der Schuldige ist weiterhin der kleine Mann. Das Problem wird keineswegs in seiner Tiefe angegangen – man kratzt lediglich an der Oberfläche, was keinem hilft.

Quelle: dnes.bg

Übersetzung: Wladimir Wladimirow

Fotos: BGNES


Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

Galerie

mehr aus dieser Rubrik…

Ja, es gibt eine solche Dorfschule in Bulgarien - die Schule von Zarew Brod

"Wir wollen kein grau sondern Farbe in unserer Schule“ lautet das Motto der Mittelschule im Dorf Zarew Brod „Heilige Kyrill und Method“, die 118 Schüler aus insgesamt 10 Dörfern aus der Umgebung von Schumen im Nordosten Bulgariens bis zur 7. Klasse..

veröffentlicht am 01.06.24 um 09:35

Am 1. Juni können Kinder miterleben, wie die U-Bahn fährt

Kinder in Sofia haben am Kindertag die Möglichkeit, im U-Bahn-Depot Semljane auf dem Simulatur die Aufregung beim Fahren eines Trainingszuges zu erleben.  Zu besichtigen ist auch die Wagenhalle, wo sie einen genaueren Blick auf die Konstruktion und die..

veröffentlicht am 01.06.24 um 09:15

BNR ab Juni im Radio und Fernsehen von Zaribrod

Der bulgarischen Gemeinschaft in Zaribrod, einst Dimitrovgrad, im heutigen Südwesten Serbiens wird ein Fenster nach Bulgarien geöffnet. Das lokale Radio-Fernsehen Zaribrod wird Sendungen und Nachrichten des Bulgarischen Nationalen Rundfunks übertragen...

veröffentlicht am 29.05.24 um 12:41