Drei Lehrerinnen beschäftigen sich seit mehreren Monaten mit kranken Kindern in der Klinik für Pädiatrie und genetische Erkrankungen in Plowdiw, ohne ein Entgelt dafür zu erhalten. Als der Staat zu Jahresbeginn die Schule beim Krankenhaus geschlossen hat, haben die entlassenen Lehrerinnen beschlossen zu bleiben, egal was es sie auch kosten mag.
Slatina Stajkowa, Radoslawa Stantschewa und Jordana Wakrilowa blieben in der Klinik, weil sie aus langjähriger Erfahrung als Pädagogen wissen, dass es den kranken Kindern nicht allein an Bildung mangelt. Jeden Tag unterrichten sie Bulgarisch, Umwelt und Geschichte, lesen und basteln mit den Kindern, um sie von ihrem Leid abzulenken. Die Krankenhausleitung war von der Opferbereitschaft der Lehrerinnen begeistert und stellte ihnen unentgeltlich einen Raum zur Verfügung, in dem sie sich mit den Kindern befassen können.
„Wir wollen erreichen, dass sich die Kinder in der Klinik etwas besser fühlen“, sagt Slatina Stajkowa. „Wenn sie hier eingewiesen werden, fühlen sie sich gestresst, isoliert und niedergeschlagen und verpassen zudem Unterrichtsmaterial. Wir wollen sie unterstützen, das Verpasste wieder nachzuholen, aber wir spielen und beschäftigen uns auch mit ihnen, damit sie nicht an ihre Krankheit denken müssen. Aus diesem Grund haben wir auch eine kleine Bibliothek eingerichtet – nicht nur für die kleinen Patienten, sondern auch für ihre Eltern, da uns zuweilen auch die Erwachsenen um ein Buch bitten, um sich von der Krankenhausatmosphäre abzulenken“, sagt Slatina Stajkowa.
Als Erster stiftete der Verleger Manol Pejkow 77 Kinderbücher und schritt so mit gutem Vorbild voran. „Sein Appell in den Sozialnetzen löste eine regelrechte Lawine aus Unterstützung aus. Viele Leute haben Kontakt zu uns aufgenommen, nicht nur um Bücher zu spenden, sondern um uns zu helfen, womit sie nur können. Für uns sind nicht nur die materielle und finanzielle Unterstützung wichtig, sondern auch die emotionale, weshalb wir uns bei all diesen Leuten von ganzem Herzen bedanken möchten“, sagt Slatina Stajkowa.
Mit dem Beschluss, die vier Krankenhausschulen in Sofia, Plowdiw, Plewen und Momin Prohod zu schließen, die kleinen Patienten mit schweren Erkrankungen geholfen haben, während des langen Krankenhausaufenthalts nicht allzu sehr von ihren Mitschülern zurückzubleiben, hat der Staat Hunderte Kinder einer täglichen pädagogischen Hilfe beraubt. Momentan ist ihr Zugang zu Bildung extrem eingeengt, man geht zum individuellen Unterricht über, so dass viele das Schuljahr nicht abschließen können. Aus diesem Grund haben Menschen, denen das Schicksal dieser Kinder ans Herz geht, die Vereinigung „Bildung und Gesundheit“ gegründet. Ihr Ziel ist es, den Kindern ein Umfeld zu sichern, das sie maximal an ihre vertraute Umgebung erinnert, wo sie lernen, schaffen, lesen und Spaß haben können.
„Unser Team besteht aus fünf Pädagogen, einem Arzt, einem IT-Experte und einem Manager“, erklärt Slatina Stajkowa weiter. „Wir wollen, dass man die Pädagogen im Krankenhaus als Teil des Genesungsprozesses ansieht. Die Einrichtung einer Bibliothek gehört ebenfalls zu unseren Prioritäten, weil wir der festen Überzeugung sind, dass der Umgang mit Büchern erzieht. Seit kurzem haben wir eine Webseite, wo jeder sehen kann, was wir täglich mit den Kindern unternehmen, welche Ziele wir uns stellen und wie man uns helfen könnte. Wir machen bislang alles ehrenamtlich und brauchen finanzielle Mittel – nicht nur für die Ausstattung, sondern auch für das Team, das sich tagtäglich um die Kinder kümmert“, sagt Slatina Stajkowa.
Slatina Stajkowa, Radoslawa Stantschewa und Jordana Wakrilowa können immer noch den Schwierigkeiten trotzen, bauen dabei auf Hilfe von Verwandten und Bekannten und vor allem auf die eigene Entschlossenheit nicht zuzulassen, dass kranke Kinder einer gefühllosen und unmenschlichen Behandlung zum Opfer fallen, wie viele andere schutzlose Mitmenschen auch.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: Privatarchiv
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