Zwei der größten Rankingagenturen haben dieser Tage das Kreditrating Bulgariens angehoben. Fitch nahm das Rating auf BBB von zuvor BBB- nach oben und Standard&Poor's erhöhte dieses von BB+ auf BBB-. Nun steht nur noch die Meinung von Moody's aus, doch die Experten sind zuversichtlich, dass diese Rankingagentur ebenfalls ihre Wertung für Bulgarien und die bulgarische Wirtschaft nach oben korrigieren wird.
Was bedeuten aber diese Kreditratings?
Ganz schlicht ausgedrückt schätzen sie die Risiken für die Investoren ein, die auf den internationalen Geldmärkten staatliche Wertpapiere erwerben wollen. Je höher das Rating, desto niedriger das Investitionsrisiko und umso akzeptabler der Preis dieser Wertpapiere. Als höchste Einstufung auf der Ratingskala gilt AAA. Dieses Rating haben die USA und die meisten entwickelten Länder. Es kursieren allerdings Gerüchte, dass diese ausgezeichnete Bonitätsnote nach unten revidiert werden könnte. So wurde Frankreich beispielsweise ein A abgenommen.
Natürlich kann Bulgarien nicht mit den Weltkonjunkturleadern und ihren AAA mithalten. Es befindet sich in der goldenen Mitte und schneidet sogar besser ab als manch ein Land mit ähnlichem Kaliber und Wirtschaftspotential. Diese BBB bedeuten, dass die Investitionen in bulgarische Schulden bestimmte Risiken bergen, dass es Ungleichgewichte und Probleme in der Wirtschaft gibt und eine gewisse politische und soziale Instabilität besteht. Als Ganzes sind aber die Investitionsrisiken in diese Art von Staatsobligationen annehmbar und die Profite gut. Das ist die Sicht der Käufer souveräner bulgarischer Obligationen. Aus Sicht des Staates, der auf diese Weise frisches Geld bekommt oder alte Schulden begleichen kann, bedeuten die guten Bonitätsnoten der Ratingagenturen, dass er nicht so hohe Kreditzinsen zu zahlen braucht und leichter Käufer für seine in Umlauf gebrauchten Wertbons finden wird.
Die jüngste Anhebung des Kreditratings Bulgariens kommt zu einem Zeitpunkt, da die Wirtschaft unter Volldampf steht, die öffentlichen Finanzen in einem beneidenswert guten Zustand sind, die Staatskasse voll ist und Konsum und Exporte nach oben schnellen. Vor diesem günstigen Hintergrund hat unser Land verkündet, dass es im nächsten Jahr keine neuen Schulden aufnehmen wird. Das macht die bessere Einstufung der Ratingagenturen in gewissem Maße sinnlos, da neue Emissionen an staatlichen Wertpapieren angeboten werden sollen und zwar nur in limitierten Mengen auf den Binnenmarkt. Die Tatsache aber, dass die Bonitätsnote angehoben und verbessert wurde, ist an sich sehr positiv und stimmt zuversichtlich, weil das eine unvoreingenommene Momentaufnahme der bulgarischen Wirtschaft und ihrer nahen Entwicklungsperspektiven ist. Und die korrespondiert mit den Prognosen der offiziellen bulgarischen Behörden, die in diesem und im nächsten Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 4 Prozent rechnen. Sowohl nach Meinung der Ratingexperten als auch der Regierenden sind die Perspektiven stabil und es bestehen keine realen Gefahren für die boomende bulgarische Wirtschaft. Mit anderen Worten: Bulgarien ist und wird in absehbarer Zukunft zahlungskräftig und in der Lage sein, die aufgenommenen Kredite zurückzuzahlen.
Die Anhebung des Kreditratings ist eine Art Einladung an alle, die Projekte, Geschäfte und Investitionen in Bulgarien planen. Die Anleger können daraus entnehmen, dass unser Land ein günstiges Geschäftsklima bietet und sich die Bemühungen auszahlen werden. Bulgarien hat solche Botschaften dringend nötig und erst recht zum gegebenen Zeitpunkt. Denn in letzter Zeit ist eine spürbare Reduzierung der direkten Auslandsinvestitionen zu beobachten. Diese verstärken aber den Binnenkonsum und könnten die Beschäftigung mit neuen Projekten fördern, welche die Stabilität dieser Positivtrends unterstützen. Investitionen sind eine Gewähr für die Zukunft und eine Garantie für Wirtschaftswachstum und sozialen Wohlstand. Somit ist das höhere Kreditrating, das die weltweit führenden Ratingagenturen Bulgarien geben, ein positives Zeichen für gute Perspektiven.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Der russische Mineralölkonzern Lukoil plant den Verkauf seiner bulgarischen Raffinerie in Burgas. Es ist die größte auf dem Balkan, schreibt die Financial Times (FT). Das Geschäft soll bis Ende 2024 bekannt gegeben werden. Lukoil habe..
„Sollte die politische Krise anhalten, werden die entgangenen Gewinne ein Level erreichen, ab dem die bulgarische Wirtschaft aufgrund der sich abzeichnenden Defizite in den Bereichen Bildung, Gesundheitswesen, Infrastruktur, Regionalentwicklung und..
Die deutsche Wirtschaft schrumpft, die Regierung rechnet mit einem Rückgang von 0,2 Prozent des BIP. Einer der Hauptgründe dafür sind ungelöste strukturelle Probleme im Zusammenhang mit der mangelnden Energiesicherheit, der übermäßigen Bürokratie..
Die bulgarischen Planungsregionen müssen dringend reformiert werden, fordern die lokalen Behörden. Die derzeitige Aufteilung in Regionen zeigt..