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Sofia – digitale Hauptstadt Europas im Juni 2018

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Maria Gabriel und Jordanka Fandakowa
Foto: BGNES

Im Rahmen der bulgarischen EU-Ratspräsidentschaft wird Bulgariens Hauptstadt Sofia von 25.-29. Juni 2018 Gastgeber der Europäischen Digitalen Versammlung sein. Zu diesem Ereignis werden mehr als 6000 Politiker, Spezialisten, Geschäftsleute und Manager bekannter Unternehmen, die die digitale Zukunft Europas bestimmen, erwartet. Das Ziel des Treffens ist, ihre Bemühungen zu bündeln, um ein effektiveres, sicheres und stabiles System für die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien zu schaffen. Die Plenarsitzungen werden von der bulgarischen EU-Kommissarin zu Fragen der digitalen Wirtschaft und Gesellschaft Maria Gabriel geleitet werden.

Auf Grund der häufigen Hackerangriffe auf Unternehmen aus der ganzen Welt, führt die Europäische Kommission ab 2018 neue Regeln in Punkto Cybersicherheit ein. Die Cyberattacken kennen keine Grenzen und betreffen nicht nur unsere persönlichen Daten, sondern auch die Energetik, das Gesundheitswesen, den Transport und andere Bereiche. Deshalb ist es nach Ansicht der bulgarischen EU-Kommissarin wichtig, dass Bulgarien zu den Ländern gehört, die für Europa mehr Spezialisten für Cybersicherheit fordern. „Nur gemeinsam können wir uns gegen dieses Phänomen stark machen“, so Gabriel.

Ein weiteres wichtiges Thema der Diskussionen in Sofia wird sein, wie die Computerkenntnisse der Bevölkerung verbessert werden können. Es wird nach 2020 erwartet, dass sie zu den Grundvoraussetzungen für 90% der Arbeitsplätze gehören werden.

In diesem Zusammenhang erklärte Maria Gabriel, dass „die Digitale Versammlung nicht dazu dient, eine Anzahl von IT-Spezialisten zu versammeln, die hinter geschlossenen Türen unter sich diskutieren, sondern im Gegenteil. Wir wollen eine maximale Anzahl von Personen erreichen, die von der Idee vereint sind, dass die digitalen Technologien neue Möglichkeiten, Wissen, Fertigkeiten bedeuten. Das Leitthema der Digitalen Versammlung wird mit den mit der Entwicklung der digitalen Technologien verbundenen Risiken zusammenhängen. Wir wollen deutlich machen wie wichtig die Mobilisierung der Kräfte von Institutionen, Privatsektor und Regierung ist, um das Fehlen von genügend ausgebildeten Spezialisten in diesem Bereich wettzumachen, wie wir aus der Not eine Tugend machen können. Heute fehlen uns 300.000 IT-Fachkräfte, 2020 werden es 500.000 sein. Damit ist auch ein weiteres Risiko verbunden. Die fehlenden digitalen Fähigkeiten und Kenntnisse können neue Bevölkerungsgruppen isolieren. Das soll uns zeigen, dass 37% der Menschen, die über ein digitales Basiswissen verfügen, ein extrem geringer Prozentsatz ist. Europa muss Experten für Cybersicherheit heranziehen und das wird ein weiteres Diskussionsthema sein.

Bulgarien ist stolz darauf, dass das Land die höchste Anzahl von Frauen im IT-Sektor hat – 28% im Vergleich zum europäischen Durchschnitt von 16%.

Die wichtigste Frage für die Bürgermeisterin der Hauptstadt Sofia Jordanka Fandakowa ist, welchen praktischen Nutzen die neuen Technologien für die Bürger bringen. Für Sofia als künftige digitale Hauptstadt wird es eine Herausforderung sein zu demonstrieren, wie die Stadt die einfachen Menschen unterstützt, indem sie digitale Technologien einsetzt.

Ansonsten ist Sofia eine Stadt, die auf die gute Bildung in digitalen Bereich setzt. Es gibt 24 Hauptschulen mit 1000 Plätzen für Schüler, die Fächer wie Computernetze, Systemprogrammierung, Computertechnik- und Technologien erlernen. In der Hauptstadt gibt es auch zahlreiche Universitäten, die in diesen Fächern 11.000 Studenten ausbilden.

Sofia entwickelt sich in den letzten Jahren erfolgreich als Zentrum der IT- und Outsourcing-Industrie", sagt die Bürgermeisterin stolz. „Für uns sind das sehr wichtige Bereiche in der Wirtschaftsentwicklung. Der Zahl der Start-up- Unternehmen, insbesondere im IT-Sektor, gehört unsere Hauptstadt zu den ersten drei Städten in Europa. Der Anteil der Unternehmen im Bereich der Informationstechnologien auf regionalen Niveau nimmt zu. Von 3,8% im Jahr 2015 ist er auf 5,8% gestiegen. Den offiziellen Angaben zufolge sind in diesem Bereich mehr als 40.000 Personen beschäftigt.

Übersetzung: Georgetta Janewa



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