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"Landschaften mit altertümlichen Bauten" – die Schönheit Bulgariens in alten Bildern

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Boris Denew – „Tarnowo”, 30er Jahre des 20. Jhs.

Altertümliche Bauten und Kirchen, Städte mit einem reichen Kulturerbe, gemalt von bulgarischen Künstlern zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Nationale Kunstgalerie entführt die Besucher in eine Welt mit herrlichen Landschaften und Bauwerken und regt sie zum Nachdenken an, inwieweit wir diesen Nachlass erhalten und darauf aufbauen konnten.

Die Ausstellung „Landschaften mit altertümlichen Bauten“ zeigt ca. 300 Bilder, auf denen bulgarische Maler das kulturelle und architektonische Erbe in heimischen Landen künstlerisch interpretieren. Interesse an diesem Erbe bekundeten zuerst die Künstler aus der Wiedergeburtszeit, die unter dem Einfluss dieses in der europäischen Kunst populären Genres standen.

Ziel der Ausstellung ist, das Genre "Landschaften mit bulgarischen altertümlichen Bauten" zu zeigen. Dieses Genre ist zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden und hat gegen Mitte des Jahrhunderts endgültig Form angenommen“, erläutert die Kuratorin Dorotea Sokolowa. „Das Genre korrespondiert mit der Entdeckung, Erforschung und Erhaltung des kulturellen Erbes sowie mit der Schaffung von Institutionen im neuen Staat. Es ist ein originell bulgarisches Genre und nicht etwa eine Nachahmung der europäischen Vorbilder aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Bislang ist dieses Genre nicht selbständig vorgestellt worden. In dieser Exposition kann man sehen, welche seine Autoren sind und wie sich seine Entwicklungsetappen gestaltet haben.

Als Inspirationsquelle dienten altertümliche bulgarische Kirchen, Klöster, Häuser im traditionellen klassischen Stil des 19. Jahrhunderts, pittoreske Ruinen, bulgarische Wiedergeburtsstädte, aber auch Sofia, Plowdiw, Weliko Tarnowo, Ohrid, Kavala, Sosopol, Nessebar. Autoren der ausgestellten Ölgemälde, Zeichnungen, Aquarelle, Pastellzeichnungen und Graphiken sind namhafte Künstler aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wie Petar Morosow, Nikola Tanew, Zanko Lawrenow, Sirak Skitnik, Iwan Milew, Jaroslaw Weschin, Wladimir Dimitrow - Der Meister, um nur einige zu nennen.

Das Genre durchlief unterschiedliche Phasen – die erste ist mit den europäischen Traditionen der akademischen Künstler aus der ersten Generation geprägt wie Anton Mitow, Jan Mrkvička und Christo Stantschew, gefolgt von den Impressionisten“, erzählt Dorotea Sokolowa. „Aber das erste bedeutsame Werk, das den Anfang des modernen Genres um 1910 setzt, ist "Die Ruine Hl. Sophia" von Nikola Petrow. Die Künstler haben natürlich nicht nur bulgarische, sondern auch bekannte europäische Bauten gemalt. Wichtig aber ist, dass sie solche Symbole unserer Kultur wie die Kirche „Heilige Sophia“, die Kirche in Bojana, das Rila-Kloster und die alten bulgarischen Städte dargestellt haben. Dabei sollte unterstrichen werden, dass ihre Bilder keinen dokumentarischen Charakter haben, sondern dass es sich dabei um individuelle künstlerische Interpretationen verschiedener Künstler in unterschiedlichem Stil handelt.

Während die Künstler die bulgarischen Altertümer in ihren Bildern nachempfanden, schuf der Staat die entsprechenden Institutionen zur Erforschung und zum Erhalt des künstlerischen Erbes. Dieser wissenschaftliche Aspekt ist in der Ausstellung durch entsprechende Texte und Fotos vertreten. Sie enthalten nicht nur interessante Beschreibungen künstlerischer Werke und altertümlicher Bauten, sondern dokumentieren, was heimatverbundene Bulgaren bereits während der türkischen Fremdherrschaft unternommen haben, um diese zu erhalten. Zugleich beleuchten sie diverse wichtige Studien und Gesetze aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Eine der prominentesten Persönlichkeiten, die einen wesentlichen Beitrag für die Erhaltung des kulturellen Erbes geleistet haben, ist der Kunstwissenschaftler Andrej Protitsch, einer der Erbauer des heutigen Bulgariens, Direktor des damaligen Volksmuseums und Mitautor moderner Gesetze über Museen und Altertümer. Nicht von ungefähr wurden diesem namhaften und hochangesehenen Forscher ein ganzer Saal in der Nationalen Kunstgalerie und die Ausstellung gewidmet.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: bereitgestellt von der Nationalen Kunstgalerie



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