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Seltene Silbermünze mit dem Logo der bulgarischen EU-Ratspräsidentschaft dient zur Erinnerung an 2018

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Foto: BTA

Die neue Sondermünze, die die Bulgarische Nationalbank BNB anlässlich der bulgarischen EU-Ratspräsidentschaft herausgebracht hat, stieß bei Numismatikern und Münzsammlern auf reges Interesse. Sie hat einen Nominalwert von 10 Lewa und besteht aus Silber mit Teilvergoldung. Besagte Silber-Sondermünze wurde in einer Auflagenhöhe von lediglich 3.000 Stück geprägt, von denen 1.000 Stück vom Staat für den EU-Ratsvorsitz erworben und als Geschenk an die offiziellen Gäste verteilt wurden. Vor den BNB-Filialen in Sofia, Burgas, Warna, Plewen und Plowdiw haben sich lange Warteschlangen gebildet. Die übrig gebliebenen Sondermünzen wurden in Windeseile aufgekauft und das zu einem Preis von 66 Lewa (ca. 33 Euro). Neben der silbernen Sondermünze hat der Zentraltresor auch eine 2-Lewa-Münze mit dem Logo der ersten bulgarischen EU-Ratspräsidentschaft geprägt. Diese Zahlungsmünzen erscheinen in einer Auflage von 500.000 Stück und werden voraussichtlich in einem halben Jahr in Umlauf gebracht.

Petar Nedelew, Vorsitzender der Numismatischen Gesellschaft "Philipopol" in Plowdiw erklärt sich die Tatsache, dass die Silber-Sondermünze so schnell vergriffen wurde mit der großen Werbekampagne, die lange vor dem Erscheinen der Münzen gestartet wurde.

International gesehen sind bulgarische Münzen unter Sammlern nicht sonderlich gefragt. Diese Gedenkmünze ist auf den bulgarischen Markt ausgerichtet. Aus diesem Grund ist eine Auflage von 3.000 bis 5.000 Stück optimal für Bulgarien, wenn man sich die Menschen vor Augen führt, die Geld in den Kauf solcher Münzen investieren. Ich gehe davon aus, dass ein Teil der Käufer die Sondermünze ohne bestimmten Grund erworben hat. Sie haben gehört, dass etwas Seltenes auf den Markt kommt, dessen Wert steigen wird. Deshalb haben sie sie erworben. Dieser Typ Münzen dürfte keine Defekte haben. Sie werden unter speziellen Bedingungen geprägt, unter extrem starker Qualitätskontrolle. In der Numismatik gelten Defekte als Kuriosa. In der Regel kommt es bei Massenauflagen von Münzen von 1 und 2 Lewa zu Fehlprägungen, beispielsweise zum Wegfall von Buchstaben oder zur Verschiebung der Vorder- und Rückseite. Zuweilen liegt das daran, dass die eine oder andere Münze auf dem Fließband leicht verrutscht ist oder aber die Matrize durch die viele Arbeit leicht verunreinigt wurde. Bei strikter Kontrolle müssten Münzen mit Stempelfehlern prinzipiell sofort vom Münzamt beseitigt und nicht im Umlauf gebracht werden. Die Numismaten sind aber genau nach den Münzen mit Fehlprägungen aus, weil deren Preis höher ist“, erklärt Petar Nedelew.

Derzeit profitiert einzig der Staat vom Verkauf der Jubiläumsmünze. Er verkauft ein Nominal von 10 Lewa zu einem Preis von 66 Lewa, so dass die Kunden keinen Gewinn aus diesem Kauf schlagen“, meint Petar Nedelew. Seinen Worten zufolge stellt das Gesetz über das Kulturerbe ein großes Problem für die bulgarische Numismatik dar. Vor ca. 20 Jahren wurde es um restriktive Texte bereichert, die bulgarischen Bürgern den Handel und sogar den Besitz von Münzen aus Zeiten vor dem Jahr 1800 verbieten. So können Sammler lediglich Zahlungsmittel aus der modernen Numismatik sammeln, die sie nicht als die interessanteste Zeit ansehen. „Selbst das Geld, das in den letzten 30 Jahren aus dem Umlauf gezogen wurde, hat einen numismatischen Wert, allein schon wegen dem Metall, das sie enthalten“ erläutert der Experte. „Das Geld aus dem Jahr 1962 war bis 1992 gültig, wonach es ausgetauscht wurde. 1999 sind dann die drei Nullen vom Geld weggefallen. Die jetzigen Scheine und Münzen sind seit 18 Jahren im Umlauf. Bei den Münzen mit einem Nominal von 10.000 oder 100.000 aus der Zeit vor 2000 handelt es sich um Inflationsgeld. Wir Sammler spaßen, dass man mit ein paar solchen Münzen zum Millionär wird. Die Abbildungen darauf spiegeln den Geist der Zeit wider. So waren die Zeiten damals, die Inflation galoppierte und das Geld folgte den historischen Prozessen im Staat“, sagte abschließend Petar Nedelew, Vorsitzender der Numismatischen Gesellschaft "Philipopol" in Plowdiw.

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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