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Bulgarisches Kulturinstitut in Moskau pflegt jahrzehntelange Traditionen

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„Die bereits bestehenden Traditionen in den Kulturbeziehungen zwischen Bulgarien und Russland bieten die wohl besten Perspektiven für die künftige Entwicklung der bilateralen Beziehungen“, ist der Direktor des Bulgarischen Kulturinstituts in Moskau Pawel Wassew überzeugt.
Foto: Privatarchiv

Seit nunmehr 30 Jahren erfüllt das Bulgarische Kulturinstitut in Moskau erfolgreich seine Mission, die bulgarische Kultur in Russland zu popularisieren. Es wurde nach der Unterzeichnung eines bilateralen Sonderabkommens am 19. Januar 1988 ins Leben gerufen. Seit 2011 befindet sich das Bulgarische Kulturinstitut im Gebäude der Allrussischen staatlichen Bibliothek für ausländische Literatur „M.I. Rudomino“.

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Die bereits bestehenden Traditionen in den Kulturbeziehungen zwischen Bulgarien und Russland bieten die wohl besten Perspektiven für die künftige Entwicklung der bilateralen Beziehungen“, ist der Direktor des Bulgarischen Kulturinstituts in Moskau Pawel Wassew überzeugt. In diesem Jahr begehen unsere beiden Länder das 140. Jubiläum seit dem Ende des Russisch-Türkischen Krieges von 1877/78. Aus diesem Anlass werden auch in Moskau zahlreiche Events mit bulgarischer Beteiligung organisiert.

Wir können hier einen positiven Eindruck vermitteln und die Positionen der bulgarischen Kultur festigen“, ist Pawel Wassew überzeugt. „Aus diesem Grund streben wir seit Beginn meiner Amtszeit eine Zusammenarbeit mit den bulgarischen Kulturinstituten an, aber nicht nur mit ihnen allein. Zwei Jahre lang haben wir zusammen mit Akademiemitglied Plamen Kartalow dafür gearbeitet, dass die Sofioter Oper Wagners „Ring des Nibelungen“ sowie zwei Ballette in Moskau aufführt. Das wird zwischen dem 12. und dem 24. Mai geschehen. Natürlich gibt es auch andere Veranstaltungen, die das Ergebnis langjähriger Arbeit sind. Unlängst hat uns die Direktorin des Nationalen Geschichtsmuseums Dr. Boni Petrunowa besucht. Wir stehen kurz vor der Unterzeichnung eines Vertrags mit der „Tretjakow-Galerie“, so dass vom 6. Juli bis Ende September einzigartige Werke der bulgarischen Ikonenmalerei – Ikonen aus dem 14. und 15. Jahrhundert - hier vorgestellt werden“, erzählt Pawel Wassew.

In diesem Jahr fokussiert sich das Bulgarische Kulturinstitut auch auf das Filmprogramm, das vom Nationalen Filmzentrum in Bulgarien und der russischen Filmgesellschaft „Mosfilm“ anlässlich des 140. Jahrestags seit dem Russisch-Türkischen Krieg und der Befreiung Bulgariens von der türkischen Fremdherrschaft vorbereitet wird. Die Filme werden Anfang März in der „Tretjakow-Galerie“ gezeigt. „Das sind emblematische Filme wie „Schwur unter dem Halbmond“, „Die Helden von Schipka“ (eine russisch-bulgarische Koproduktion), „Julia Wrewskaja“ von Nikola Korabow. An dieser Stelle sei gesagt, dass Nikola Korabow ein Zögling der russischen Theaterschule war. Wir haben in ihrem Filmfonds eine hochwertige Kopie seines Films „Freiheit oder Tod“ gefunden, der dem Selbstopfer Christo Botews gewidmet ist. Dieser Film wurde nicht in Bulgarien gezeigt. Dafür wurde er aber in Russland verbreitet. Es gibt hier viele Filmkopien guter Qualität, die ins Russische dubliert wurden“, erläutert Pawel Wassew.

Unbedingt erwähnen sollten wir auch eine beeindruckende historische Ausstellung des russischen staatlichen Historischen Museums unter Beteiligung des Militärhistorischen Museums in Plewen, die 2017 organisiert wurde und mit den gezeigten ca. 70 Exponaten für große Resonanz gesorgt hat. Außerdem haben wir letztes Jahr nach einer 10-15jährigen Unterbrechung mehrere bulgarische Verlagshäuser vorgestellt. Unsere Exposition lief unter dem Motto „Über das Schrifttum“. Sie war darauf ausgerichtet, den bulgarischen Ursprung der kyrillischen und glagolitischen Schrift zu verfechten und zu demonstrieren, was für Schriftwerke in bulgarischen Klöstern, Heiligtümern und Kirchen geschaffen wurden.

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Auch die bulgarische Gegenwartsliteratur soll ihre Fans unter den russischen Lesern finden. Seit vier Jahren fördert das Bulgarische Kulturinstitut in Moskau die Herausgabe von zwei oder drei bulgarischen Romanen, die ins Russische übersetzt wurden. „Die letzten Titel, auf die wir gesetzt haben, sind „Viola d'amore“ von Viktor Paskow, „In die Natur geworfen“ und „Unmündige Morde“ von Milen Ruskow, die im Sommer erscheinen werden“, erläutert Pawel Wassew und spricht das größte Manko diesbezüglich an – den Mangel an Übersetzern.

So oder so besteht aber in Russland Interesse an der bulgarischen Sprache. An mehreren Universitäten wird das Fach Bulgaristik unterrichtet. Auch das Bulgarische Kulturinstitut organisiert Bulgarisch-Sprachkurse.

Das ist eine sehr gute Tradition. Jährlich absolvieren 120 bis 130 Personen diese Sprachkurse und erhalten die entsprechenden Zertifikate. Die Bulgarischkurse werden von unterschiedlichsten Leuten besucht. Manche haben Immobilien in Bulgarien erworben und wollen sich auf Dauer dort niederlassen – ich kenne eine Menge solcher Leute. Es gibt auch andere, die die Sprache für wissenschaftliche Zwecke brauchen oder sie aber erlernen wollen, weil sie bulgarische Verwandte haben“, sagte abschließend Pawel Wassew, Direktor des Bulgarischen Kulturinstituts in Moskau. 

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: bci-moscow.ru



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