„Europäische Post“ mit Schülerbotschaften an die EU, Debatten zwischen Schülerteams zu aktuellen Themen und Problemen in Europa, Basteln einer überdimensionalen Marteniza „Pischo und Penda in Europa“ – das ist nur ein kleiner Teil der Veranstaltungen im Rahmen des Projekts „Der Vorteil, Europa anzugehören“, die von der Gemeinde der Stadt Lukowit in Nordbulgarien organisiert werden. Lukowit ist dabei eine der 93 Gemeinden (von insgesamt 264 in Bulgarien), die diverse Informationskampagnen zur Popularisierung der Prioritäten der bulgarischen EU-Ratspräsidentschaft starten.
„Der EU-Ratsvorsitz kann auch auf regionaler Ebene zum Vorteil gereichen“, meinte in einem Interview für Radio Bulgarien Daniel Panow, Vorstandsvorsitzender der Nationalen Vereinigung der Gemeinden in Bulgarien und Bürgermeister von Weliko Tarnowo. „Für solche Initiativen stehen knapp 300.000 Lewa zur Verfügung. Die Gemeinden können zahlreiche Events organisieren, die vor allem auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet sind“, erklärt Daniel Panow. „Geplant sind Sport- und Folklorefeste, öffentliche Diskussionen, Ausstellungen, Konzerte, Art-Ateliers, Kulturwettbewerbe, Flash Mob Events etc. Dadurch wollen sich die Gemeinden bis zur Jahresmitte mit ca. 2 Millionen Teilnehmern an unterschiedlichen Veranstaltungen auf regionaler Ebene beteiligen, die der bulgarischen EU-Ratspräsidentschaft gewidmet sind. Die Liste mit konkreten Initiativen ist auch auf der Internetseite der Vereinigung der Gemeinden in Bulgarien zu sehen."
279.000 Lewa (ca. 143.000 Euro) sind für Zweckaufwand der Gemeinden zu gebilligten Projekten im Zusammenhang mit der bulgarischen EU-Ratspräsidentschaft eingeplant. Derart sollen solche Themen wie die europäischen Werte, die EU-Ratspräsidentschaft und die Beteiligung Bulgariens an der Beschlussfassung auf EU-Ebene eine breitere Zielgruppe erreichen.
76 Prozent der Bulgaren meinen, dass die bulgarische EU-Ratspräsidentschaft wichtig für das Land ist, wobei Tourismus zu jenen Branchen gehört, die langfristig daraus profitieren können. Die alte bulgarische Hauptstadt Weliko Tarnowo zählt zu jenen bulgarischen Städten, die sich auf Einnahmen aus Tourismus verlassen und versuchen werden, in den nächsten Monaten mehr Besucher anzulocken.
„In Rahmen der bulgarischen EU-Ratspräsidentschaft werden auf dem Territorium von Weliko Tarnowo zweit große Events organisiert“, erläutert der Bürgermeister der Stadt Daniel Panow. „Unsere Bemühungen sind aber nicht nur auf das Programm der EU-Ratspräsidentschaft ausgerichtet. Wir arbeiten hier ständig an der Entwicklung des Tourismuspotentials der Gemeinde Weliko Tarnowo und setzten den Akzent dabei auf kulturellen Tourismus. Bereits vor 15 Jahren fand in Weliko Tarnowo eine Internationale Messe für Kulturtourismus statt. Für die Entwicklung des kulturhistorischen Potentials der Stadt ist es sehr wichtig, neue Objekte einzuweihen. So können wir nicht nur die Geschichte präsentieren, sondern langfristig mehr Touristen nach Weliko Tarnowo zu locken. Derart werden sie ihren Aufenthalt hier verlängern und ihnen stehen mehr Möglichkeiten zur Auswahl, was sie sich hier ansehen wollen. Nach langjährigen archäologischen und Restaurationsarbeiten steht die Festung „Trapesiza“ seit 2016 wieder Besuchern offen. Wir sind Aserbaidschan sehr dankbar, da es die Fertigstellung eines Teils dieses Projekts finanziell unterstützt hat. Im Herbst vergangenen Jahres wurde in Weliko Tarnowo ein Park mit emblematischen Gebäuden in Bulgarien eingerichtet, die Kulturdenkmäler darstellen. Hier ist der Zulauf derzeit wirklich sehr groß und der Park erfreut sich bei Schülern und Touristen großer Beliebtheit“, sagt Daniel Panow.
Seinen Worten zufolge haben es die bulgarischen Gemeinden inzwischen gelernt, nach europäischen Programmen zu arbeiten und nachhaltige Projekte umzusetzen, die darauf abzielen, die Lebensbedingungen vor Ort zu verbessern.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: Privatarchiv
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