Schokolade – wer könnte dieser süßen Versuchung schon widerstehen? Für die meisten von uns vergeht kaum ein Tag, an dem sie nicht ein wenig davon naschen. Manche müssen aber die Finger von der traditionellen Schokolade lassen, da sie auf bestimmte Inhaltstoffe darin allergisch reagieren. Eine Gluten- und Laktoseintoleranz hat Iwalina und Iwan Iltschew aus Plowdiw dazu bewogen, in ihrer Geburtsstadt eine eigene Schokoladenproduktion zu starten. Wie das Abenteuer begonnen hat, erfahren wir von Iwan:
„Der Grund war ein medizinisches Problem. Unser Sohn hat eine schwere Laktose-Intoleranz und kann keine Milch und Milcherzeugnisse vertragen. Wir haben lange nach Schokowaren gesucht, die frei von Zusatzstoffen sind“, erinnert sich Iwan Iltschew. „Und nach der zweiten Geburt hat meine Frau eine Gluten-Unverträglichkeit entwickelt. Wir konnten einfach keine Schokolade ohne Milch und Gluten finden. Und so haben wir Kakaobohnen gekauft und uns ein eigenes Rezept ausgedacht, das sich als sehr gut erwiesen hat. Einen wesentlichen Teil hat auch mein Vater dazu beigetragen, der Lebensmitteltechnologe ist. Allmählich bereiteten wir immer größere Mengen Schokolade zu und so dachten wir uns, dass wir auf die Herstellung von Schokolade umsteigen und so unser Rezept mit mehr Leuten teilen könnten.“
Familie Iltschew bietet derzeit acht Schokoladensorten an, darunter auch mit Chili. Sie werden nach einem alten Rezept zubereitet. Dafür werden die Kakaobohnen per Hand in einer Steinmühle gemahlen. Sie führen die Kakaobohnen aus Ecuador ein, weil eine BBC-Studie belegt hat, dass dort der beste Kakao für Schokolade angebaut wird, erzählte uns Iwan. Zu den Familienrezepten gehören auch Tee aus Kakaobohnen und das Getränk von Montezuma.
„Der Tee ist nicht nur für Bulgarien einmalig. Wir haben uns letztes Jahr an einer großen Messe in Deutschland beteiligt. Ein Deutscher hat mir dort eine Probe gezeigt und meinte, das sei etwas ganz Innovatives, weshalb er mit der Produktion von Tee aus Kakaobohnen starten wolle. Er war extrem verwundert, als ich ihm gezeigt habe, dass wir diesen Tee bereits herstellen. Und das Montezuma-Getränk wird aus Kakaobohnen gemacht, die zerkleinert und mit Gewürzen vermischt werden. Sobald sich der Kakao im heißen Wasser aufgelöst hat, zerschmilzt auch ein Teil der darin enthaltenen Kakaobutter und das Getränk entfaltet ein sehr intensives Aroma. Eine unserer Kakao-Teesorten bieten wir auch als kaltes Getränk an. Die Schokolade wurde in Lateinamerika einst in flüssiger Form zubereitet. Selbst in Europa war das bis 1847 der Fall. Das ursprüngliche Kakaogetränk war ungesüßt, enthielt Kakaobohnen, etwas Zimt, Chili und unterschiedliche Gewürze. Aber es hat den Europäern nicht zugesagt. Nachdem es mit den spanischen Konquistadoren auf den Alten Kontinent kam, begannen die Europäer es zu süßen."
Obwohl sie viel Zeit in die Produktion und Vermarktung ihrer Produkte investieren, entwickeln Iwalina und Iwan Iltschew ihre Produktpalette weiter und nehmen an unterschiedlichen Messen und Wettbewerben teil. Seit der Gründung ihres Unternehmens im Jahr 2016 wurden sie mit zwei Preisen in Bulgarien und Großbritannien ausgezeichnet. Im Vereinigten Königreich erhielten sie den Preis für die beste Schokolade aus Mittel- und Osteuropa. Um diese Auszeichnung zu erhalten, die von einer unvoreingenommenen Jury aus Experten verliehen wurde, traten sie gegen eine Reihe Konkurrenten aus der Ukraine, Ungarn und Tschechien an. Aus der Ukraine stammt auch die ausgefallenste Süßigkeit, die Iwan bislang je gekostet hat – Schokolade mit Schmalzaroma.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: Privatarchiv
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