Die Qualität der Nahrungsmittel ist für jeden Menschen von Bedeutung. Wer jedoch einen hektischen Alltag hat, achtet weniger darauf, was er isst. Häufig überspringt man einfach eine Mahlzeit, kauft sich etwas auf die Schnelle, um den Hunger zu stillen und auf dem Weg nach Hause kauft man dann Fertignahrung fürs Abendessen, die sich auf unnatürliche Weise lange hält ohne zu verderben und weiterhin farbenfroh-appetitlich aussieht. Erst dann fragt man sich, was wohl drin ist… Dieser Gedanke wird jedoch schnell verscheucht, sobald man wieder Hunger hat und im Kühlschrank nach einer weiteren Portion sucht. Gleichzeitig damit fehlt uns die nötige Bewegung und der Wunsch, Sport zu treiben, verflüchtigt sich schnell aus Zeitmangel, den wir unserer Bequemlichkeit halber als Hauptursache in den Vordergrund schieben. Unser Modell wird zwangsläufig von unseren Kindern übernommen und es ist nicht weiter verwunderlich, dass ein Viertel der Kinder in Europa übergewichtig ist, was aus den Angaben der Weltgesundheitsorganisation für vergangenes Jahr hervorgeht.
Der EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Vytenis Andriukaitis, der sich auf Einladung der bulgarischen Vertretung der Europäischen Kommission zu einem Besuch in Bulgarien aufhielt, meinte mit Besorgnis, dass trotz dieser Statistik keine wirksamen Maßnahmen getroffen werden, um den Zuckerkonsum an den Schulen zu reduzieren. Seiner Ansicht nach bestehe eine der Möglichkeiten darin, den Zucker durch Honig zu ersetzen. Andriukaitis wies auf zwei weitere Probleme hin, die nicht einzig Bulgarien betreffen, sondern EU-weit präsent sind: die zweifelhafte Qualität vieler Nahrungsgüter in den Geschäften und die Tatsache, dass für Vorbeugemaßnahmen lediglich 3 Prozent aus den Haushalten für die Gesundheitsfürsorge in den einzelnen EU-Mitgliedsländern vorgesehen sind. Dieser Prozentsatz müsse im Namen des Wohlergehens der europäischen Bürger erhöht werden. Doch dazu sind politische Entscheidungen notwendig. Was die Qualität der Nahrungsgüter anbelangt, sei man permanent um deren Erhöhung bemüht, hob der EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hervor.
In der Diskussionsrunde in Sofia wurde ferner das Thema der sozialen Gleichstellung angeschnitten. Die sozial benachteiligten Menschen sind gezwungen, sich billige Nahrungsmittel zu kaufen und können daher nicht auf deren Qualität achten. An der Diskussion „Schmackhaft oder gesund? Die Qualität der Nahrungsmittel in der EU“, die Teil des Programms der bulgarischen EU-Ratspräsidentschaft war, beteiligte sich u.a. die Vorsitzende des Parlamentsausschusses für Landwirtschaft Dessislawa Tanewa. In ihren Ausführungen legte sie die Betonung auf die Notwendigkeit, Veränderungen in der Regelung des Verbraucherschutzes vorzunehmen.
„Es gibt einen doppelten Standard im Angebot gleicher Produkte einer Marke und das ging deutlich aus den Kontrollen in einigen EU-Mitgliedsländern, einschließlich Bulgarien, hervor“ äußerte Tanewa. „Das wird so gemacht, um dem Verbraucherinteresse entgegenzukommen. Die niedrigere Qualität gestattet es den Menschen in den sozialschwächeren Ländern, sich die Produkte einer bestimmten Marke zu leisten. Die Qualität und die Inhaltsstoffe müssen jedoch für ein Markenprodukt dieselben sein, was eine Veränderung im Kontrollmechanismus des Verbraucherschutzes bedingt. So werden die großen Unternehmen, einschließlich die transnationalen Konzerne, gezwungen sein, bei einem Produkt der gleichen Marke Abstufungen vorzunehmen, die für alle sichtbar sind. Zu einem Produkt wird es Alternativen geben, die jedoch einen anderen Namen tragen müssen, um die Käufer nicht zu täuschen.“
Laut Dessislawa Tanewa werde die Lebensmittelkontrolle in der Europäischen Union strikt eingehalten, so dass die Lebensmittelsicherheit garantiert sei.
Die an der Diskussion teilnehmenden Vertreter des Verbandes der Obst- und Gemüsebauern und der Vereinigung der Brothersteller und Konditoren äußerten ihrerseits ihre Probleme. Mariana Miltenow vom Verband der Obst- und Gemüsebauern wies darauf hin, dass der Bedarf an Obst- und Gemüse in Bulgarien hauptsächlich durch Import gedeckt werde. Das liege an den vielen Pleiten der Bauern, die wegen der unzureichenden Zuschüsse aufgeben mussten. Dessislawa Tanewa informierte jedoch, dass im vergangenen Jahr ein Anstieg der Obst- und Gemüseproduktion verzeichnet wurde und Daueranpflanzungen angelegt werden. Die Angaben der Vorsitzenden der Vereinigung der Brothersteller und Konditoren Mariana Kukuschewa besagen ihrerseits, dass bei 8 von 10 hergestellten Broten die Qualität und Zusammensetzung unklar seien. Die meisten Eigentümer von Bäckereien seien nicht verpflichtet, ihre Kleinunternehmen in der Agentur für Lebensmittelsicherheit zu melden und würden sie lediglich nach dem Handelsgesetz einschreiben. Daher sind von den rund 1.000 Bäckereien in Bulgarien lediglich 200 als Hersteller registriert.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: BGNES
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