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In 5 Jahren steigen Bodenpreise auf das Doppelte trotz Einschränkungen für Käufer

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Foto: BGNES
In den vergangenen 5 Jahren haben sich die Bodenpreise in Bulgarien verdoppelt, weisen die Angaben von Eurostat aus. Sie stiegen an und das trotz legislativer Einschränkungen für ausländischer Käufer von landwirtschaftlichen Flächen. Die Käufer müssen nämlich mindestens die letzten 5 Jahre vor dem Kauf in Bulgarien gelebt haben.
Was bedeutet dieser Anstieg? Landwirtschaftsboom, Grund- und Bodenspekulationen oder Investorenandrang? Experten sind der Ansicht, dass an allen drei Dingen etwas Wahres ist.
Die Landwirtschaft hat in Bulgarien hat nach der Wende in Bulgarien schwere Zeiten erlebt. Reformen erschütterten sie in ihren Grundfesten, die vor allem mit der Rückgabe des von den Kommunisten enteigneten Grund und Bodens an seine Eigentümer bzw. dessen Erben in den realen Grenzen der Flächen zusammenhängen. Millionen Bulgaren erwiesen sich auf einmal als Eigentümer landwirtschaftlicher Flächen, mit denen sie nicht wussten, was sie anstellen sollten. Einige verkauften sie sofort, andere verpachteten sie. Mit der Zeit konnten die Handtuchfelder erneut zusammengelegt werden. Derzeit sind in den landwirtschaftlichen Unternehmen in Bulgarien rund ein Fünftel aller arbeitsfähigen Bürger des Landes beschäftigt. Ihnen ist es zu verdanken, dass 2016 die Landwirtschaft jener Wirtschaftszweig war, der das größte Wachstum (4,3%) verzeichnete. Diesem Erfolg ist mit zu verdanken, dass den landwirtschaftlichen Flächen ein höherer Wert zugesprochen wurde und damit ihre Preise stiegen.
Der Grund und Boden in Bulgarien wird hauptsächlich für den Anbau von Getreide und Ölkulturen verwendet und weniger für die Herstellung von Obst und Gemüse. In Nordostbulgarien herrschen nach wie vor die besten Bedingungen für den Getreideanbau. Entsprechen ist dort der Bodenpreis am höchsten - 6.000 Euro pro Hektar, bei einem Durchschnitt von fast 4.000 Euro. Gleichzeitig damit kann man in Bulgarien mit am billigsten landwirtschaftlichen Grund und Boden erwerben – einen Hektar kann man bereits für 1.166 Euro erstehen.
Wer sucht nun gezielt nach Grund und Boden in Bulgarien? Da diese ihrem Umfang nach beschränkt sind und sie eine besondere Bedeutung für einen Staat haben, ist man verständlicher Weise bei Verkäufen, besonders aus patriotischer Sicht, hinsichtlich der nationalen Sicherheit und auch aus anderen geopolitischen Erwägungen heraus, sehr empfindlich. Und so wurden 2014 Einschränkungen beim Verkauf von Grund und Boden eingeführt, nämlich speziell was ausländische Käufer anbelangt. Land können keine Ausländer erwerben, die in den letzten 5 Jahren nicht in Bulgarien gelebt haben. Diese Einschränkung hat in der Öffentlichkeit heftige Diskussionen hervorgerufen, wurde aber schließlich vom Parlament gebilligt.
Die landwirtschaftlichen Flächen haben aber nur dann einen Wert, wenn man auf ihnen für die Menschen wichtige Produkte herstellen kann – für den Bedarf der örtlichen Bevölkerung und für den Export. Bulgarien ist in dieser Hinsicht ein reich beschenktes Land. Es besitzt beste geographische, klimatische und Bodenbedingungen. Nicht zufällig avancierte Bulgarien zu einem weltweiten Spitzenreiter bei der Herstellung von Qualitäts-Lavendel. Das gilt auch für das Rosenöl. Die Bulgaren waren schon immer ein Bauernvolk. Auch wenn heute drei Viertel der Menschen in den Städten leben, sind sie auf die eine oder andere Weise mit dem Land verbunden.
Das Potential der bulgarischen Landwirtschaft ist also noch lange nicht erschöpft. Dieser Wirtschaftszweig hat Zukunft. Und gerade das beweist die Erhöhung der Preise für Grund und Boden. Dieser Aufwärtstrend wird weiter anhalten, bis in Bulgarien das Niveau der europäischen Preise erreicht worden ist. Warum sollten in Bulgarien nicht auch Rekordpreise wie in den Niederlanden erreicht werden, wo ein Hektar 63.000 Euro kostet…


Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow




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