Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Bulgarien sieht vor Ausweisung russischer Diplomaten vorerst ab

Foto: mfa.bg

Die Ausweisung russischer Diplomaten wegen des Giftanschlags auf den Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter steht im Brennpunkt der Aufmerksamkeit auf der ganzen Welt. In dieser Woche wurde auch der bulgarische Botschafter in Moskau nach Sofia zurückbeordert, um über dieses Thema zu sprechen.

In diesem Zusammenhang erklärte Bulgariens Ex-Außenminister, Iwajlo Kalfin, im Interview für den Bulgarischen Nationalen Rundfunk (BNR), dass es sich dabei um eine mildere Maßnahme handele im Vergleich zur Ausweisung von Diplomaten. Trotzdem soll sie für eine veränderte Position der bulgarischen Regierung sprechen und dieser Umstand sei nach dem Gipfeltreffen EU-Türkei am 26. März in Warna eingetreten. Kalfin kommentierte weiter, dass jedes Land allein einschätzt, ob es die härtere Gangart einschaltet und Diplomaten ausweist, glaubt aber nicht daran, dass sich Bulgarien der Reaktion der westlichen Staaten anschließt.

Das gleiche Thema kommentierte bei Nova TV auch der stellvertretende Außenminister Georg Georgiew. Er äußerte seine Ansicht, dass Bulgarien nicht in der Lage versetzt werden dürfe, dass Zweifel aufkommen lassen, mit wem unser Land solidarisch ist, weil es mehrfach seine Solidarität mit Großbritannien bekundet habe. Um russische Diplomaten ausweisen zu können, seien zusätzliche Fakten zum Fall "Skripal" nötig, betonte Georgiew und präzisierte, dass Sofia nicht unter dem Druck der Medien arbeite und deshalb der bulgarische Botschafter in Moskau zurückbeordert wurde.


Übersetzung: Georgetta Janewa




Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Der Wahlkampf zu den Europawahlen in Bulgarien im Schatten einer weiteren vorgezogenen Parlamentswahl

Bulgarien wählt am Sonntag, den 9. Juni, das 50. Parlament des Landes. Es sind die sechsten vorgezogenen Parlamentswahlen innerhalb von zweieinhalb Jahren. Dieses Mal fallen sie mit der Wahl des neuen Europäischen Parlaments zusammen, für das Bulgarien..

veröffentlicht am 06.06.24 um 12:10

Blickpunkt Balkan

Griechenland identifiziert 83 Jahre später 18 NS-Opfer Achtzehn Zivilisten, die während des Zweiten Weltkriegs auf der griechischen Insel Kreta hingerichtet wurden, konnten 83 Jahre später durch DNA-Analysen im Labor für Paläogenomik und..

veröffentlicht am 31.05.24 um 12:48
Erzbischof Stefan

Blickpunkt Balkan

Die mazedonisch-orthodoxe Kirche steckt im Streit um den Namen Mazedonien und die Erzdiözese Ochrid fest Die mazedonisch-orthodoxe Kirche hat sich in den Streit um den Namen „Mazedonien“ eingeschaltet. Das Oberhaupt der Kirche, Erzbischof Stefan,..

veröffentlicht am 23.05.24 um 13:22