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Die Kunst erobert für einen Tag die „Zar-Samuil-Straße“ in Sofia

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Junge Perkussionisten von der Musikschule in Sofia

Am Samstag, den 12. Mai, wird die Sofioter „Zar-Samuil-Straße“ im Wirbel der Trommeln atmen. Wie in einem lebendigen Bild werden Bilder, Stimmungen und Farben wechseln. In der autofreien Zone wird die Kunst auf ihrer eigenen, universellen Sprache den ganzen Tag über in Dialog mit den Passanten treten.

Das zweite Jahr in Folge gibt die Stiftung „Wapreki“ eine der künstlerischsten Straßen in Sofia für die Kunst frei. Die diesjährigen Veranstaltungen im Rahmen des Projekts „Vision of Europe through the Eyes of Young People“ sind dem 90jährigen Jubiläum von Prof. Dobri Paliew gewidmet, dem Begründer der bulgarischen Perkussionsschule.

СнимкаLetztes Jahr stand der Komponist Dimitar Nenow im Fokus der Events. Er hat übrigens unweit dieser Straße gewohnt. Nun liegt der Akzent auf den Schlaginstrumenten“, erzählt der Vorsitzende der Stiftung Stefan Dschambasow. „Der Jahrestag von Dobri Paliew dient uns eher als Ausganspunkt. Unser eigentliches Anliegen ist eigentlich, eine Fusion der Künste und das Gefühl geistiger Zusammengehörigkeit zu schaffen. In diesem Abschnitt der Straße herrscht eine künstlerische Atmosphäre. Er ist reich an Galerien und Ateliers. Dort befinden sich auch das Haus-Museum der Opernlegende Boris Christow, das Art-House „Kuklite“ (die Puppen) und viele andere mehr. Die Menschen sollen diesen Ort als Stätte der Kunst empfinden und nicht nur ein Stück ihres Nachhauseweges.“

Edmond Demirdschijan mit seinen TrommelnAm Samstagmorgen werden die Galerien „Paris“, „Astri“, „Kontrast“ und „Intro“ Bilder des Malers und Schlagzeugers Edmond Demirdschijan ausstellen sowie von Dimo Kolibarow, Gredi Assa und von Künstlern, die sich unter dem Namen „Zeitgenössisches Bulgarien“ zusammengetan haben. In der Galerie „Spacio“ wiederum werden Textilprints zu sehen sein.

СнимкаUnsere Galerie arbeitet mit Nachwuchskünstlern. Diesmal stellen wir die Designerin Sofia Djawolowa vor, die in Florenz studiert hat und bei bekannten italienischen Modeunternehmen gearbeitet hat“, erklärt die Galeristin Silvia Besuchanowa. „In ihrem konzeptuellen Projekt verwendet sie innovative Techniken – sie malt auf den Stoffen, bearbeitet sie mit Farben, Klebstoff, rahmt sie sogar ein, wie Bilder.“

Die bildende Kunst wird aber nicht nur in den Galerien zu Hause sein. Den ganzen Tag über werden Schüler vom Sofioter Kunstgymnasium das Thema „Schlaginstrumente“ interpretieren, in Begleitung typisch bulgarischer Trommelmusik.

СнимкаWir eröffnen die Veranstaltungen mit dem Ensemble „Tupan“ (Trommel) und einem Musikstück von Stojan Jankulow-Stundschi, das er speziell für uns verfasst hat“, sagt die Leiterin des Ensembles Maria Paliewa. „Zehn Trommler von der Musikschule werden eine Kompilation aus zehn Reigen spielen, die viel Elan und Energie versprühen. Für mich ist die Trommel ein Wahrzeichen der bulgarischen Seele – sie drückt die Stärke der Bulgaren aus und die Emotion ist wirklich überwältigend. Es gibt da eine Körperhaltung, die wir „Stundschi“ nennen – seine stolze und erhabene Ausstrahlung – die auch unsere Kinder übernommen haben.“

Die Schauspielstudenten von Assen Awramow warten wiederum mit einer Straßen-Performance auf:

Assen Awramow mit seinem Atelier „Der pulsierende Mensch“Sie werden das Werk „Dies irae“ vorstellen, das ich extra für sie geschrieben habe“, erläutert der Komponist. „Da es sich aber um eine Straßen-Performance handelt, werden sie nicht auf Musikinstrumenten, sondern auf Eimern, Fässern, Kanistern und ähnliches spielen. Außerdem werden sie einen maorischen Kriegstanz und zwei Rhodopenlieder präsentieren.“

Auf der speziell konstruierten Bühne treten auch das Ensemble „Paliev’s Sparkles“, der Perkussionist Branko Waltschew und der Bildhauer Martian Tabakow auf, der ebenfalls auf unterschiedlichen Instrumenten spielen wird, die im Grunde genommen Bildhauerarbeiten sind. Das Finale ist dann dem Trommler Alexander Daniel und dem bekannten Trompeter Rossen Sachariew-Rocco vorbehalten.

Martian Tabakow und Rossen Sachariew-Rocco

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Diana Zankowa und въпреки.com



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