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Die Auszeichnung "Goldenes Jahrhundert" rückt Kulturträger ins Rampenlicht

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Foto: mc.government.bg

Am Vorabend des größten bulgarischen Festes, dem Tag der bulgarischen Bildung und Kultur und des slawischen Schrifttums hat Kulturminister Boil Banow namhaften Vertretern von Kunst und Kultur die staatliche Auszeichnung „Goldenes Jahrhundert“ verliehen. Die Zeremonie fand traditionsgemäß im Tanzsaal der Nationalen Kunstgalerie „Der Palast“ statt, inmitten von Meisterwerken der bulgarischen Wiedergeburtszeit und modernen Kunst.

Fünf Schöpfer aus unterschiedlichen Sphären des geistigen Lebens haben für ihre Verdienste um die Entwicklung der bulgarischen Kunst und Kultur die höchste Auszeichnung des Kulturministeriums „Goldenes Jahrhundert“ mit Halsband erhalten: der Regisseur Assen Schopow vom Dramatischen Theater in Dimitrowgrad; der bekannte Chordirigent und Leiter des Männerchors „Gusla“ Akademiemitglied Walentin Bobewski; der Dichter und Publizist Petar Andassarow; Prof. Swetlosar Donew, Regisseur und langjähriger Direktor des Musiktheaters „Stefan Makedonski“ in Sofia und die Primaballerina Kalina Bogoewa.

Wir zeigen erneut, dass wir hier sind, dass es uns gibt, dass die Kultur in Bulgarien eine treibende Kraft ist, die sich weiter entwickelt und neue bedeutende Denker und Talente hervorbringt. Da aber der Kreislauf des Lebens zuweilen absurd ist, wollen wir an dieser Stelle eine Schweigeminute im Angedenken an die große Opernsängerin Christina Angelakowa einlegen, die uns vor einem Tag im Alter von 73 Jahren verlassen hat“, sagte Kulturminister Boil Banow bei der Eröffnung der Zeremonie.

Auch in diesem Jahr wurden zahlreiche Kunst- und Kulturschaffende mit dem Ehrenabzeichen „Goldenes Jahrhundert“ geehrt – in Form des goldenen Stempels von Zar Simeon dem Großen. Damit wurden die Schauspielerin Slawa Ratschewa, der Leiter des Sofioter Knabenchors Prof. Adriana Blagoewa, die Volksliedsängerin Slatka Stawrewa, Olga Borissowa und Kalinka Waltschewa ausgezeichnet. Auch drei Institutionen haben diesen Preis erhalten – das Volkskulturhaus „Sarja“ in Chaskowo und die Regionalbibliotheken in Russe und Burgas.

СнимкаDem jungen Violoncelllist Atanas Krastew, der an der Nationalen Musikakademie unterrichtet, wurde ebenfalls das Ehrenabzeichen „Goldenes Jahrhundert“ überreicht.

Es macht für einen Musiker durchaus Sinn, in seinem Heimatland zu bleiben und zu arbeiten“, sagte er. „Für mich ist diese Auszeichnung ein Ansporn, noch engagierter zu arbeiten, damit unsere Kultur verdiente Anerkennung findet, vor allem von Seiten jener Menschen, von denen es abhängt, wieviel Mittel für Kultur vom Staatshaushalt zur Verfügung gestellt werden. Wegen der unzureichenden Finanzierung entscheiden sich viele der begabtesten bulgarischen Nachwuchsmusiker, ihren künstlerischen Werdegang im Ausland fortzusetzen. Wir, die wir hier geblieben sind, müssen viel arbeiten, damit diese wunderbaren bulgarischen Musiker, die wir alle bewundern, sich hier entfalten und realisieren können. Ich persönlich sehe die Fortsetzung der Schule für Violencello, die mein Vater Anatolij Krastew geschaffen hat, als meine Mission an. Das ist es, was ich als Sinn meines Lebens ansehe und was mich glücklich macht“, sagte Atanas Krastew.

СнимкаEnde 2017 hat die UNESCO das bulgarische Volkskulturhaus (Tschitalischte) in das Register guter Praxisbeispiele aufgenommen als Institution, die zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes beiträgt. Anlässlich des 24. Mai, dem Tag der bulgarischen Bildung und Kultur und des slawischen Schrifttums wurde auch Asparuch Wangelow das Ehrenabzeichen „Goldenes Jahrhundert“ verliehen. Er gehört zu den Doyens in der Tätigkeit der Volkskulturhäuser in Sofia. Obwohl er bereits 90 Jahre alt ist, wirkt Asparuch Wangelow weiter am Volkskulturhaus „Rajko Alexiew“ im Sofioter Wohnviertel „Krasno Selo“, schreibt Gedichte und rezitiert Werke des Patriarchen der bulgarischen Literatur Iwan Wasow.

Die Grundlage der Musik bildet die Poesie und durch diese drücken wir den Geist der Epoche aus“, sagt der rüstige Asparuch Wangelow. „Erst zu Beginn des 21. Jahrhundert macht sich eine gewisse Erleuchtung unter den Völkern bemerkbar, nicht nur beim bulgarischen Volk. Unsere Moral stützt sich auf unseren Werten. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass jeder von uns für die gemeinsame Zukunft der Menschheit mitverantwortlich ist. In der Welt brodelt es nur so von verschiedenen Konflikten und Terrorgefahren. Nur indem wir wieder zu unseren moralischen Werten zurückkehren, können wir uns erhalten und in Frieden und Eintracht zusammen leben“, gibt uns Asparuch Wangelow mit auf den Weg.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Gergana Mantschewa



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