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„Schopen-Fest 2018“ in Elin Pelin

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Foto: Archiv

„Pflege der Traditionen“ – unter diesem Motto läuft die diesjährige 49. Ausgabe des „Schopen-Festes“ in der Kleinstadt Elin Pelin bei Sofia. Es gehört zu den emblematischen Events im Kulturkalender der Stadt, aber auch im sozialen Leben ihrer Einwohner und Gäste, die sich gern versammeln, um gemeinsam zu feiern und fröhlich zu sein. Der Raum um Elin Pelin ist eine Hochburg der Schopen, ihrer Identität und Traditionen. Diese Menschen haben einen starken Geist und lieben ihre Lieder, Musik, Reigen und Bräuche. Sprichwörtlich sind ihr Fleiß, ihre Beharrlichkeit, die zuweilen in Sturheit ausarten kann und ihr Witz, aber auch und ihr Sinn für das Schöne, von dem ihre Lieder, feurigen Reigen und bunten Trachten zeugen. Die Schopen halten das Vermächtnis des Schriftstellers Elin Pelin, dessen Namen die Stadt mit großen Stolz trägt, Hoch in Ehren: „Die Lieder sind dafür geschaffen, uns von der Wahrheit loszulösen, damit wir begreifen, dass wir Menschen sind“.

Es ist nicht einfach, das Wesen und den Charakter der Schopen zu beschreiben. In ihren Handlungen können sie unberechenbar sein. Und ihre Gabe, über die anderen und über sich selber zu spotten, zeugt von geistiger Reife und Weitsicht. Voller Humor und Ausgelassenheit wird das Schopenfest in Elin Pelin eine ganze Woche lang gefeiert. In diesem Jahr startet es am 28. Mai und dauert bis zum 3. Juni an. Einzelheiten über das Programm des Festivals erfahren wir vom Bürgermeister Iwajlo Simeonow:

Das Schopenfest gehört zu den buntesten Festen, die dem Erhalt der Traditionen und des Geistes der Bulgaren dienen. Das dritte Jahr in Folge richten wir auch mit unserem Motto den Fokus auf die Traditionen. Das Fest beginnt zu Pfingsten, dem Tag des Heiligen Geistes. Alle Familien aus der Stadt finden sich in der Gegend „Zarkweto“ ein, wo der Priester eine Wasserweihe durchführt. Wir werden auch eine Opferlammsuppe bereiten. Früher befand sich an diesem Ort das Dorf Nowoselzi. An diesem Tag finden sich hier Leute aus Nah und Fern ein, auch aus dem Ausland. Das ist der Startschuss für das Schopenfest,  das eine Woche lang dauern wird. Geplant sind unterschiedliche Sportveranstaltungen und ein Literatur-Cafe, an dem sich örtliche Schriftsteller beteiligen, die bereits 6 Gedichtbände herausgegeben haben. Und darauf sind wir sehr stolz. Elin Pelin ist zwar eine kleine Stadt, aber sie wartet mit großen Sportleistungen auf. Vor allem unter unseren acht- bis zwölfjährigen Nachwuchssportlern gibt es viele Europa- und Weltmeister in Gymnastik, Schwimmen, Leichtathletik. Im Stadtpark findet das Festival „Elin Pelin sucht Talente“ statt, dessen Gast der beliebte Schauspieler, Regisseur und TV-Moderator Niki Aprilow sein wird. Unser Blasorchester „Stefan Stefanow“ wiederum reiht sich unter die besten in Bulgarien. Die Kulmination des Festes wird am Freitag, Samstag und Sonntag sein. Es werden uns Vertreter aus verbrüderten Städten in Serbien, Russland, Bosnien und Herzegowina besuchen. Wir sind darum bemüht, unsere althergebrachten Traditionen zu pflegen und zu entwickeln, damit unsere verbrüderten Städte sie auch gut kennen. Außerdem können sich so auch unsere Kinder gegenseitig kennen lernen, austauschen und näher kommen – alles Faktoren, die den Frieden auf dem Balkan und ein glücklicheres Dasein fördern. In den letzten drei Festivaltagen (vom 1. bis zum 3. Juni) treten unsere Folkloregruppen auf sowie das emblematische „Schopen-Ensemble“, auf. Wir haben auch mit eine kulinarische Ausstellung organisiert. Sie läuft unter dem Motto „Die Speisen der Schopen“. Daran beteiligen sich regionale Produzenten von Milch-und Wurstwaren und natürlich auch von Schnaps. Ich bin überzeugt, dass sich wieder sehr viele Gäste in Elin Pelin einfinden werden. Wir wollen die Traditionen auf eine moderne Art und Weise und zugleich mit Blick auf die Vergangenheit und das Authentische präsentieren, das wir gewahrt haben. Ich würde mich freuen, wenn mehr Menschen mit der Schönheit der Schopenfolklore in Berührung kommen“, sagte abschließend Iwajlo Simeonow, Bürgermeister von Elin Pelin.

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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