In ihrer Kindheit waren die Königin, das Pferd und der Offizier Helden, die sie spielend über das Schachbrett hin und her schob. Ihr ganzes junges Leben lang war sie überzeugt, dass sie nur erwachsen zu werden braucht, damit auch ihr Haupt mit einer Krone geschmückt wird. Mit 17 Jahren besteigt Viktoria Radewa zwei Mal den Schach-Gipfel und einmal war sie nur einen winzigen Schritt vor dem großen Erfolg. Im April gewann Viktoria den Weltmeistertitel im klassischen Schach für Mädchen bis zu 17 Jahren in der albanischen Stadt Durrës nach einer fünfstündigen Partie gegen die Rivalin aus Sri Lanka, 8 Siegen und ein Remi im gesamten Tournier.
Die aus Plowdiw stammende Viktoria Radewa konnte somit eine weitere Auszeichnung zu ihren 90 Medaillen und 40 Pokalen hinzufügen. Am meisten schätzt sie den Weltmeistertitel im so genannten beschleunigten System, ihren Erfolg mit nur neun Jahren in Brasilien 2011, die Auszeichnungen aus europäischen Tournieren und den Landesrekord von neun hintereinander gewonnenen Landesmeisterschaften.
„Meine Geschichte mit dem Schach begann mit nur dreiandhalb Jahren“, erinnert sich Viktoria. „Es war gerade Winter als mein Vater begann, mir dieses wunderbare Spiel beizubringen – wie die Figuren aufgestellt und bewegt werden. Anfangs was es für mich wie ein Spiel mit Puppen und Autos. Ich habe den Sinn gar nicht verstanden. Das kam erst später.“
Bei der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft im Schach in Brasilien, als Viktoria erst neun Jahre alt war, wurde sie von ihrem Vater immer eine halbe Stunde früher geweckt, um mit ihm „schnellen Schach“ zu spielen. Damals wurde sie von ihm mit einem Geldstück gelockt. Für jeden gewonnenen Punkt bekam sie einen Lev. Innerhalb nur einer Woche hatte der Vater 20 Leva Verlust und sie das Gefühl, dass sie ihm überlegen war, erinnert sich Viktoria an diese Zeit. Lange wollte sie nicht glauben, dass das Spiel ungefähr beim 15. Zug endet als sie jedes Mal ausruft „Papa, du bist matt!“ bis sie eines Tages eines besseren belehrt wird und mit Tränen in den Augen eine Niederlage einstecken muss.
„Das Schachspiel ist wie das Leben. Du kannst nicht immer gewinnen und musst das akzeptieren“, sagt sie philosophisch. Das war es auch, was sie am Schachspiel so fasziniert hat, zu lernen wie man sich auf schwierige Momente und Erfolge vorbereitet und wie man sie annimmt. Erst später entdeckt Viktoria wie wunderbar das Schachspielen sein kann, wieviel Schönheit und wie viele Kombinationen da drin stecken. „In der Regel schaue ich 4 bis 6 Züge voraus damit ich mir vorstellen kann, was auch dem Brett stattfinden wird. Für mich persönlich ist es interessant und nützlich, weil es Achtsamkeit voraussetzt. Man muss kombinativ sein und die Handlungen der Menschen gut beobachten können.“
Die entzogene Lizenz der Bulgarischen Föderation für Schach auf Grund finanzieller Machenschaften entzieht auch Viktoria Radewa die Mittel und die Möglichkeit, Bulgarien auf wichtigen internationalen Tournieren zu repräsentieren. Sie ist gezwungen, unter der Flagge der EU oder der Weltföderation für Schach zu spielen. Nahezu täglich ist ihre Familie unterwegs, um nach Sponsoren zu suchen. Die fehlenden Finanzen haben die Sportlerin mehrmals gezwungen, auf Teilnahmen zu verzichten. Doch unabhängig davon welche Schwierigkeiten sie meistern muss, kann sie niemand und nichts von ihrem Traum abbringen, eines Tages die Krone bei den Frauen aufzusetzen wie ihr Idol Antoaneta Stefanowa – Weltmeisterin im Schach 2004 und 2012 im Blitzschach. Den Willen und das Talent dazu hätte sie allemal.
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: Privatarchiv
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