Ausgefallene Keramiklampen, pittoreske Relieftassen und –teller, eleganter handbemalter Porzellanschmuck – all das enthält die erste selbständige Ausstellung von Slata Slatkowa in der Sofioter Kunstgalerie „Lampion“.
„Die ganze Ausstellung ist der Natur gewidmet, sie ist für mich eine ständige Inspirationsquelle dar. Ich verehre sie, ich beobachte sie, sie liefert mir immer wieder neue Ideen. In dieser Exposition kommt den Blumen eine wichtige Rolle zu“, sagt im Zusammenhang mit ihrer Ausstellung „Frühling an der Schwelle des Sommers“ die junge Frau, die eigentlich Sozialpädagogik und Psychologie studiert hat, deren Liebe aber der Keramik gilt.
„In dem Augenblick, in dem ich einen Tonklumpen in Händen hielt, ist es um mich geschehen. Der Ton hat mich gefunden und auserkoren. Es ist etwas, was von Anfang an mein Herz erfüllt und ich habe mich weiter in diese Richtung entwickelt. Der Ton ist ein sehr besonderes Material, er hat Charakter. Manchmal ist er eigenwillig, ein anderes Mal fügsam. Das hängt oft auch mit der eigenen Stimmung ab“, erklärt Slata Slatkowa.
Eines der ersten Dinge, die sie vor sieben Jahren gemacht hat, war eine Hängevase für Trockenblumen. Und seitdem sind unter ihren flinken Fingern viele schöne und mannigfaltige Dinge entstanden. Die wunderschönen Tassen- und Tellerservice sind nicht nur eine Augenweide, sondern auch alltagstäglich.
„Die Hochreliefs werden in das Porzellan eingearbeitet und die Farben danach mit der sogenannten Aquarelltechnik direkt aufgetragen. Die Reliefformen ragen dabei über der Grundfläche heraus. Es ist so, als würde auf dem Teller beispielsweise eine echte Blume liegen“, erklärt Slata Slatkowa. „Hochreliefs sind eher selten. In der Regel werden in der Keramik versenkte Reliefs bevorzugt, bei denen die Figuren als „Hohlform“ in die Grundfläche hineingearbeitet werden. Hochreliefs sind viel aufwendiger, sehen aber sehr realistisch aus.“
Den Schmuck fertigt Slata Slatkowa wiederum aus Porzellan.
„Porzellan ist ein anspruchsvolleres Material, es ist nicht so nachgiebig wie Ton“, gesteht die Künstlerin. „Damit muss man schnell und präzise arbeiten, weil es schnell trocknet. Deshalb muss man, bevor man dazu greift, einen exakten Plan im Kopf haben. Es passiert bei mir beim Ton oft, dass ich keine genaue Idee habe, was ich daraus formen werde. Ich folge oft einer momentanen Eingebung, doch mit dem Porzellan kann man sich so etwas nicht leisten. Man muss eine Idee haben, die man zügig umsetzen muss.“
Danach wird das Porzellan bei einer Temperatur von 1.000 °C in einem speziellen Ofen gebrannt. Und auf das bereits gebrannte Porzellan kommt dann die Zeichnung, die anschließend mit einer durchsichtigen Glasur versehen wird. „Das ist wirklich nicht einfach, weil die Zeichnung verschwimmt, selbst beim Atmen. Porzellan ist diesbezüglich sehr anspruchsvoll und launisch, aber man kann sich an alles gewöhnen, auch an Charakter und Launen. Je nachdem, wie kompliziert die Zeichnung ist, brauche ich für ein Paar Ohrringe eine halbe bis zwei Stunden, die Gestaltung eines Colliers kann aber sieben bis acht Stunden beanspruchen.“
Auf die Frage, ob sie noch viele Ideen hat, die sie noch nicht realisiert hat, antwortet Slata Slatkowa:
„Ich bin voller Ideen, habe aber nicht genug Zeit, um sie auch umzusetzen. Ich würde mir wünschen, dass der Tag und die Nacht 48 Stunden hätten, damit ich mehr arbeiten kann. Ich hoffe aber, dass ich auch weiterhin viel Inspiration habe“, sagte Slata Slatkowa abschließend.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: Dessislawa Semkowska und Wladimir Kaludiew
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