Auf eine der ersten Sitzungen des Europarates hat der bulgarische politische Emigrant G.M. Dimitrow darauf bestanden, für die fehlenden Ostblockländer leere Stühle zu reservieren, die sie später einmal einnehmen werden. Der Führer der bulgarischen Bauernbewegung hat sich schon recht früh für ein vereintes Europa eingesetzt im Glauben, dass eines Tages die Zeit kommen wird, in der auch dieser Teil Europas frei und demokratisch sein wird.
Dass gerade am Internationalen Tag der Archive am 9. Juni der Nachlass dieses großen Bulgaren, der zu den ersten gehört, die die Idee des vereinten Europa unterstützt haben, von seiner Tochter an die staatliche Agentur „Archive“ übergeben wurde, hat enormen symbolischen Wert. Die Agentur, die dazu berufen ist, die Vergangenheit zu hüten, beging den internationalen Tag der Archive mit einem weiteren Ereignis – die Herausgabe des Albums „Bulgarien und Europa“, das die Jahrhunderte alten Beziehungen zu den europäischen Völkern illustriert.
Das übergebene Archiv erzählt über die im Exil verbrachten Jahre des Anführers der bulgarischen Bauernbewegung G.M. Dimitrow. In Washington leitete er das „Bulgarische Nationale Komitee“, eine bulgarische Emigrantenorganisation, die für die Demokratisierung Bulgariens arbeitete, die Gräueltaten des kommunistischen Regimes aufdeckte und 1951 die erste bulgarische Kompanie gründete, die in den NATO-Stützpunkten in Deutschland diente.
"Mein Vater war ein bemerkenswerter Mensch, der Bulgarien bis zu seinem letzten Atemzug ergeben war", erinnert sich die Tochter von G.M. Dimitrow, Anastasia Moser. "Er war bereit, sein letztes Hemd herzugeben, damit die von ihm im Exil gegründeten Zeitung und Organisation weiterbestehen konnten. Bis zuletzt hat er für unsere Befreiung vom kommunistischen Regime gearbeitet."
G.M. Dimitrow war von 1931 bis 1934 Abgeordneter als der bulgarische Zar Boris III. Parteienverbot verhängte. G.M. Dimitrow war 1941 gezwungen, in den Nahen Osten zu emigrieren, denn der Monarch hatte die Polizei beauftragt, alle Parteiführer zu verhaften. Während Bulgarien Verbündeter von Nazideutschland war, appellierte er von dort aus über den Funk „Freies und unabhängiges Bulgarien“ an das bulgarische Volk und informierte über die Lage im Land.
1944 kehre G.M. Dimitrow ins Land zurück und wurde vom Volk verehrt, von den Kommunisten jedoch verfolgt bis er schließlich unter Hausarrest gestellt wurde. Am 23. Mai 1945 ist es ihm mit Hilfe des damaligen des US-Botschafters Menar Burns gelungen, in die USA zu fliehen. Bis zu seinem Tod 1972 deckte G.M. Dimitrow die Taten des kommunistischen Regimes auf und glaubte felsenfest daran, trotz der Verzweiflung von so vielen Menschen und ihre Anpassung an das neue Regime, dass die Demokratie auch in Bulgarien siegen wird.
Die Zeit des totalitären Regimes, das fast ein halbes Jahrhundert gedauert hat und in der Bulgarien von den freien europäischen Völkern durch den Eisernen Vorhang abgeschirmt war, ist vorbei. Davor hat das Land Jahrhunderte lang enge Kontakte zu den Völkern auf dem alten Kontinent gepflegt, die im Album „Bulgarien und Europa“ dargestellt sind. Dokumente, Fotos, Landkarten, Skizzen, bedeutende geschichtliche Ereignisse und Persönlichkeiten, die die wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen geprägt haben, sind im Album auf eine beeindruckende Weise dargestellt. Die Frage ist, ob wir uns oft genug an die Vergangenheit erinnern und historische Dokumente lesen, um aus vergangenen Fehlern zu lernen.
"Ein Interesse an den Dokumenten, die in der staatlichen Agentur „Archive“ aufbewahrt werden, besteht durchaus", bestätigt der Vorsitzende der staatlichen Agentur Michail Gruew, würde sich aber natürlich wünschen, dass es größer wäre. Deshalb appelliert er nicht nur am Internationalen Tag der Archive an Forscher, Journalisten und Bürger, die eine Affinität zur Vergangenheit haben, die Dokumente zu nutzen. "Die Politiker haben natürlich keine Zeit, diese ursprüngliche Dokumentation zu studieren, doch ich würde es mir wünschen, dass sie mehr von der Geschichte lernen, denn ihre Anfänge sind in den Archiven“, betont Michail Gruew. „Es ist ein permanenter Fehler, nicht aus der Vergangenheit zu lernen. Daraus resultieren die extremen Schwankungen in der heutigen Zeit zum Nationalismus und Radikalismus, Russophilentum und Verherrlichung des Osmanentums, obwohl wir einen klar aufgezeichneten Entwicklungsweg vor uns haben."
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: Diana Zankow/BGNES
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