Die Zukunft Europas und der jungen Menschen, die Integration der westlichen Balkanstaaten, die Sicherheit, die Stabilität und die digitale Wirtschaft waren die Prioritäten der bulgarischen EU-Ratspräsidentschaft. Sechs Monate später ist Zeit für einen Rückblick auf das Erreichte.
In Sofia wurden in Bezug auf die Integration des Westbalkans wesentliche Schritte unternommen. Bulgarien hat sich für die Fortsetzung der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei erklärt, trotz der Einwände was die Einhaltung der Menschenrechte durch Ankara anbelangt, stellten die politischen Beobachter fest. Die bulgarische Position wurde mit dem Argument begründet, dass der Westbalkan für die Sicherheit und Prosperität Europas eine wichtige Rolle spielt und für diesen Prozess auch die Türkei gebraucht werde.
Als EU-Ratsvorsitzender wurde Bulgarien als Partner angesehen, der es geschafft hat, die EU-Integration der westlichen Balkanländer erneut auf die Tagesordnung zu bringen. Bulgarien hat die Richtung vorgegeben und erwartet, dass auch Österreich und Rumänien als nächste EU-Ratsvorsitzende das Thema EU-Erweiterung weiterführen.
Der EU-Ratsvorsitz war das größte und bedeutsamste internationale Engagement Bulgariens nach der Wende 1989 und es gab gewisse Bedenken, ob das Land darauf vorbereitet ist, so viele und so hochrangige europäische Gäste zu empfangen. Probleme gab es, was das Protokoll anbelangt, keine.
Bulgarien hatte angekündigt, transparent und gegenüber den europäischen Bürgern und allen europäischen Partnern offen zu arbeiten. Ob es tatsächlich so war und wie die bulgarische EU-Ratspräsidentschaft von den einfachen Bürgern eingeschätzt wird, erfahren wir aus den Betrachtungen einer Journalistin des Nationalen Fernsehens, eines Lehrers in einem Hauptstädtischen Gymnasium und eines Studenten an der Sofioter Universität.
„Die Bulgaren haben viel darüber gelernt, wie die EU funktioniert, denn die Treffen in Sofia haben verschiedene Themen aus der breite Palette des öffentlichen Lebens behandelt“, unterstreicht die Journalistin Dobrina Tscheschmedschiewa. „In Bezug auf die bulgarische EU-Ratspräsidentschaft ist mir als Journalist etwas Besonderes aufgefallen und dass ist, dass die Themen der EU-Treffen auch im Freundeskreis diskutiert wurden. Jeder Bereich, jedes Thema war auch für die einfachen Menschen interessant. Im Bulgarischen Nationaler Fernsehen lief eine spezielle Sendung unter dem Titel „Hashtag Europa“, in der wir einfach und verständlich die Zuschauer über die großen Themen informiert haben, die in Sofia diskutiert und gelöst wurden.“
Der Französischlehrer Dimiter Pechliwanow ist der Meinung, dass es außer einer „Blockade“ des Viertels, in dem die europäischen Gäste untergebracht waren, keine Schwierigkeiten gegeben hat, was die Kommunikation betraf. „Strategisch betrachtet ist die bulgarische EU-Ratspräsidentschaft gut verlaufen“, meint Dimiter Pechliwanow. „Es ist bisher noch nie vorgekommen, dass die Führer der größten europäischen Staaten nach Sofia kommen, über die „Brücke der Liebe“ laufen und sich an Treffen, die hier in Bulgarien organisiert wurden, beteiligen. Mit Sicherheit hatte auch die Stadt Sofia einen Nutzen von dem Ansturm ausländischen Touristen, insbesondere an den Feiertagen.“
„Wenn wir die Unbequemlichkeit außer Acht lassen, dass die Hauptverkehrsadern der Hauptstadt häufig blockiert waren, bin ich der Ansicht, dass die bulgarische EU-Ratspräsidentschaft viel erreicht hat“, unterstreicht auch ein 28jähriger Student aus Sofia. „Insbesondere möchte ich das Treffen über den Westbalkan hervorheben und die Tatsache, dass diese Region wieder auf die Tagesordnung gerufen wurde. Bezüglich der Lösung des Streits über den Namen Mazedoniens gehört der Verdienst nicht Bulgarien und wir sollten uns nicht einmischen, obwohl wir der erste europäische Staat waren, der 1991 Mazedonien anerkannt hat.“
Übersetzung: Georgetta Janewa
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