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141 Jahre nach der Schipka-Epopöe wollen die Bulgaren Lehren aus ihrer unverfälschten Geschichte ziehen

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Das Freiheitsdenkmal, bekannt auch als Schipka-Denkmal, ist eine monumentale Skulptur auf dem Schipka-Gipfel im Balkangebirge. Es wurde an dem Ort errichtet, wo sich im Sommer 1877 bei der Schlacht um Schipka die entscheidenden Gefechte während des Russisch-Türkischen Krieges und der Befreiung Bulgariens ereignet haben. Das Monument ist Teil des Schipka–Busludscha-Museumsparks. Jeden August finden sich hier Tausende geschichtsbewusste Bulgaren ein, um der Helden zu gedenken, die die Freiheit Bulgariens erkämpft haben.

Seit 2006 organisiert hier die nationale Gesellschaft „Tradizia“ (zu Deutsch „Tradition“) Nachstellungen der Schipka-Schlacht mit über 250 Teilnehmern. In diesem Jahr stellt ihnen das Verteidigungsministerium Zelte zur Verfügung. Diesmal schlagen sie ihr Lager beim Kommandopunkt des russischen Generals Stoletow auf dem Gipfel auf und werden von einer Feldküche versorgt.

Auf dem Gipfel, wo das Freiheitsdenkmal errichtet wurde, wurden im August 1877 die heftigsten Schlachten geführt. Sie haben vielleicht auch den Ausgang des gesamten Krieges bestimmt“, erinnert Dr. Tschawdar Angelow, Direktor des Schipka–Busludscha-Museumsparks.

Anders in diesem Jahr ist, dass die Kämpfe am 25. August in der Nähe des Kommandopunkts von General Stoletow auf dem historischen Gipfel nachgestellt werden, wo am 11. August 1877 nach altem Kirchenkalender die schwersten und entscheidenden Schlachten um die Verteidigung des Schipka-Passes geführt wurden. Unsere Vorführung wird wieder sehr spektakulär sein. Allerdings sind wir bemüht, alles ganz wahrheitsgetreu wiederzugeben, so dass die Zuschauer jene Momente aus der Verteidigung des Schipka-Gipfels in Erinnerung behalten, die 1878 die Befreiung Bulgariens von der türkischen Fremdherrschaft herbeigeführt haben. Einer der Gründe für die Nachstellung am historischen Gipfel Schipka ist, dass vor 141 Jahren die Kavallerie von General Radezki aus dieser Richtung kam. Deshalb werden die Batterien dort aufgestellt, wo sie einst tatsächlich stationiert waren. Es hat uns viel Mühe gekostet, das einstige Kampfgelände vom Gras und Gestrüpp zu befreien“, erzählt Tschawdar Angelow.

Den nationalen Feierlichkeiten anlässlich des 141. Jahrestages seit der Schipka-Epopöe werden voraussichtlich mehr als 25.000 Menschen beiwohnen. Die Feierlichkeiten finden unter der Schirmherrschaft von Staatspräsident Rumen Radew und unter Teilnahme der Nationalgarde statt. Das Programm wurde bereits am 2. August mit der Eröffnung der Ausstellung „Die unvergesslichen bulgarischen Freischärler“ eingeläutet. Sie zeigt die Originalfotos von Freischärlern, die aus Museen in ganz Bulgarien zusammengetragen wurden.

Beeindruckend ist, dass die Freischärler auf diesen Aufnahmen zu Beginn des 20. Jahrhunderts fotografiert wurden, als sie bereits im fortgeschrittenen Alter waren. Man kann sich aber ein Bild von der Charakterstärke dieser Männer machen und bekommt buchstäblich eine Gänsehaut, wenn man vor den Abbildungen dieser „Freiheitsritter“ steht, die sich für die Freiheit Bulgariens aufgeopfert haben“, sagt Dr. Tschawdar Angelow.

In dieser Ausstellung sind auch die wichtigsten Teilnehmer an diesen Schlachten zu sehen – begonnen beim großen Fürsten Nikolaj Nikolaewitsch über die Generäle Stoletow, Radezki, Skobelew, Totleben und Gurko bis zu einem Teil der Befehlshaber der bulgarischen Freischärler. Es ist eine wirklich große und beeindruckende Exposition. Ein Teil der Fotos wurde koloriert, was ihre Aussagekraft noch mehr verstärkt. Bei der Eröffnung in Kasanlak waren viele Besucher zutiefst beeindruckt. Ich lade alle ein, am 25. August zum Schipka-Gipfel zu kommen, um mit unserer heroischen Vergangenheit in Berührung zu kommen. Damals wurden auch die Grundlagen der Bulgarischen Armee gesetzt, die in diesem Jahr ihr 140jähriges Bestehen begeht. Den Kern der Bulgarischen Armee bildeten vor 140 Jahren gerade die bulgarischen Freischärler. Einige von ihnen kämpften auch bei Sliwniza im Bulgarisch-Serbischen Krieg, zogen in die Balkankriege und haben sich am Ersten Weltkrieg beteiligt. Dieser Ort ist von extrem großer Bedeutung für Bulgarien und setzt den Anfang vieler anderer Epopöen nach der auf dem Schipka-Gipfel“, sagte abschließend Dr. Tschawdar Angelow, Direktor des Schipka–Busludscha-Museumsparks.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: BTA und Archiv



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