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Verwandeln wir Sofia in eine grünere Stadt – Mission possible

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Können wir aus Sofia eine Stadt machen, die grüner und sauberer ist und in der sich Bauboom und Grünflächen die Waage halten? Ja, können wir. Anstatt uns ständig zu beklagen und mal die Gemeindeverwaltung, mal die Investoren zu bemängeln, können wir mit Hilfe der Plattform „Shaping Sofia“ der Initiative „Global Shapers“ nach Lösungen suchen, um das städtische Umfeld in der bulgarischen Hauptstadt aufzuwerten.

„Global Shapers Sofia“ ist vor zehn Jahren auf Initiative des Weltwirtschaftsforums entstanden. Die Idee ist, junge Menschen zusammenzuführen, die die Stadtlandschaft veredeln wollen. Die Initiative hat schnell viele Anhänger in über 150 Ländern gefunden, wo mehr als 300 regionale Zentren (Hubs) eingerichtet wurden. Dort arbeiten die Enthusiasten auf Freiwilligenbasis an der Bewältigung konkreter Probleme, die sie beschäftigen. Ein solches Zentrum existiert seit einigen Jahren auch in Bulgarien. Es nennt sich „Global Shapers Sofia“ oder „Sofia hub“. Anfang Oktober organisiert es nun sein erstes Forum, das den Fokus auf die Begrünung Sofias richtet.

Das Team von Global Shapers Sofia – Angel Iwanow, Wjara Sawowa, Julia Georgiewa und Angel Schojlew

Angel Schojlew vom Shaping-Sofia-Team sieht die Lösung der Begrünungsprobleme im Dialog zwischen Experten und wirklich engagierten Gesprächspartnern. Aus diesem Grund wurden Vertreter der Sofioter Stadtgemeinde, unterschiedlicher Unternehmen (CEZ Electro Bulgaria, Sofproject, Südwestliche Forstwirtschaft), Organisationen (Rotaract Club Sofia, Witoscha-Isgrew, Vereinigung der Arboristen in Bulgarien, Gorata.bg) eingeladen, sich an den Diskussionen zu beteiligen.

Das Ziel ist, die Diskussionen auf eine Ebene zu führen, wo über die Stadtgestaltung und den gemeinsamen Stadtplan Sofias entschieden wird“, erklärt der Moderator des Forums Angel Iwanow. „Soweit wir wissen, hat die Gemeinde eine Initiative gestartet, um das Problem auf einem Makroniveau anzugehen. Es soll eine gemeinsame geographische Karte der Stadt angefertigt werden, jeder Baum in Sofia soll einen Pass erhalten. Das ist ein sehr wichtiger Prozess, den man sehr ernst nehmen sollte, weil ein Großteil der Pflanzenbestände in Sofia Anfang des 20. Jahrhunderts angelegt wurde. Die Wahl fiel dabei auf Pflanzenarten, die den damaligen Gegebenheiten der Stadt entsprachen.

Wegen der Urbanisierung der Hauptstadt kann ein Großteil dieser Arten im neuen städtischen Umfeld nicht mehr überleben. Aus diesem Grund muss ein Teil der Pflanzenbestände erneuert oder durch geeignetere Arten ausgewechselt werden. Das inkompetente „Stutzen“ der Bäume trägt ebenfalls zur Vernichtung etlicher Baumarten bei. Es wird von Privatfirmen vorgenommen, die öffentliche Aufträge der Sofioter Stadtgemeinde gewonnen haben. Und da es in Bulgarien keine normativ geregelten Vorschriften für das Stutzen und Formen von Baumkronen gibt, werden erwachsene Bäume oft einfach „enthauptet“, was ihr Wachstum unweigerlich hemmt. Ihre neuen Äste sind viel fragiler, brechen leichter ab und stellen somit eine Gefahr für die Passanten dar.

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Für Probleme sorgen auch die häufigen Straßenbauarbeiten, die ebenfalls die Vernichtung vieler Arten zur Folge haben, zumal sich die Wiederherstellung der Grünflächen danach als schwierige Aufgabe erweist. Das Problem ist, dass die Firmen, die die Renovierungen vornehmen und jene, die für die Gestaltung der Grünanlagen zuständig sind, sich die Verantwortung teilen. Und so schieben sie sich Verantwortung gegenseitig in die Schuhe, meint Angel Iwanow und weiter:

Bei solchen Rekonstruktionen greift die Gemeinde oft auf die Dienstleistungen von Leuten und Firmen zurück, die keine Professionalisten sind. Sie sind nicht zertifiziert, mit Bäumen zu arbeiten und haben nicht einmal Arboristen-Kurse besucht, weshalb den Bäumen dauerhafte Schäden zufügen.

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Diese und viele andere Fragen haben während der Debatten konkrete Antworten und mögliche Lösungen gefunden. Alle Experten waren sich jedoch einig, dass es einschlägige Regeln und Normen zur Begrünung geben muss und entsprechend auch Sanktionen für deren Verletzung. Und doch steht Gemeindeunternehmen, Baufirmen und Auftragnehmern noch ein langer Weg bevor, bis das Ziel erreicht ist. Wenn es den Bürgern aber auffällt, dass es konkrete positive Änderungen gibt, dann kann man auch vom Umdenken in Sachen städtisches Umfeld sprechen.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Global Shapers Sofia und BGNES



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