Die digitale Transformation im Tourismus war das wichtigste Thema einer Diskussion, die vom Nationalen Tourismusbord und dem Ministerium für Tourismus organisiert wurde. Teilnehmer waren zahlreiche Experten und Unternehmer aus der Tourismusbranche, die ihre Erfahrungen und Probleme bei der Popularisierung Bulgariens als „Destination für alle vier Jahreszeiten“ auf dem europäischen und dem Weltmarkt austauschten. Die einhellige Meinung war, dass eine Aktualisierung der nationalen Tourismusstrategie nötig ist, die die Digitalisierung in diesem Wirtschaftsbereich und die neuen Realitäten im IT berücksichtigt.
Der stellvertretende Vorsitzende des Nationalen Tourismusbords, Martin Sachariew, erinnerte an Probleme, die die Entwicklung des Tourismus seit Jahren behindern. „Es muss ein neues System für die digital zugänglichen Angebote wie Ökowanderwege, Möglichkeiten für Rad- oder Pferdetouren, Wellness, Weinverkostungen und anderes geschaffen werden“, betonte Sachariew. „Ebenso muss eine moderne Internetseite mit einem eigenen Reservationssystem geschaffen werden. Die Profile unseres Landes in den sozialen Netzwerken müssen ein neues Design erhalten. Die Informationen im offiziellen Tourismusportal müssen ständig aktualisiert werden. An wichtigen Grenzübergängen sollten touristische Informationsstände geschaffen werden“, unterstrich Sachariew.
Besonders wichtig sei die Planung und Realisierung von Online-Kampagnen für die Popularisierung der verschiedenen Arten von Tourismus, zum Beispiel des Festivaltourismus, wo Bulgarien großes Potential hat. In unserem Land gibt es 370 verschiedene Festivals, die auf ausländische Touristen eine große Anziehungskraft ausüben. „Nicht an letzter Stelle steht die Partnerschaft mit den Mobilfunkbetreibern. Auch dort gibt es Potential, Bulgarien als attraktive Destination zu präsentieren“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Nationalen Tourismusbords.
Internationale Untersuchungen haben ergeben, dass im vergangenen Jahr 46% der Touristen aus Europa ihre Ferien online organisiert haben. In zwei Jahren sollen es 60% sein, zeigen die Prognosen. Das sei an erster Stelle auf die gute Präsentation der einzelnen Staaten und ihrer touristischen Angebote und Dienstleistungen im Internet zurückzuführen.
„Das bulgarische Ministerium für Tourismus ist sich dessen bewusst, wie wichtig die online Präsentation ist“, unterstreicht Ministerin Nikolina Angelkowa und versichert, dass intensiv daran gearbeitet wird. Ein Beispiel dafür sei die App I love Bulgaria, die Informationen über die touristischen Objekte und Sehenswürdigkeiten in allen Gemeinden bietet. Monatlich werde die App von 16.000 Usern genutzt.
Das Ministerium für Tourismus, auch wenn es zu den jüngsten Ministerien gehört, hält für die Unternehmer weitere Überraschungen parat. Neben der elektronischen Unterschrift soll künftig ermöglicht werden, mit Hilfe der Gesichtsidentifikation Dokumente einzureichen. Das soll die Arbeit von Unternehmen und Investoren erleichtern. „Die administrativen Dienstleistungen sollen künftig leichter und schneller zugänglich sein“, versicherte die Ministerin und fügte hinzu, dass die Beta-Version dieser Dienstleistung Mitte des Monats vorgestellt werden soll.
Am Ende der Diskussion vergab der Nationale Tourismusbord seine jährlichen Auszeichnungen für besondere Verdienste im Bereich des Tourismus. Der Preis „Die Rose“ wird in 15 verschiedenen Kategorien vergeben. Gewürdigt wurden verschiedenen Institutionen und Vertreter des öffentlichen Lebens, darunter die Gemeinden Kasanlak und Pomorie sowie mehrere Tageszeitungen für ihre erfolgreichen Kampagnen für die Popularisierung touristischer Objekte und Erhaltung des kulturellen Erbes.
Übersetzung: Georgetta Janewa
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