In diesem Jahr begeht der Frauenfolklorechor „Elitza“ sein 30jähriges Bestehen. In seiner reichen Geschichte hat diese Formation eine Unzahl an Konzerten und Teilnahmen an verschiedensten Festivals realisiert. Zwei CDs wurden herausgegeben, die dritte ist in Vorbereitung; die Aufnahmearbeiten sollen im kommenden Jahr erfolgen.
„Der Chor wurde vor 30 Jahren in einer Zeit gegründet, in der es alles andere als einfach war, so etwas auf die Beine zu stellen“, erinnert sich Zweti Kanewa, die seit Anfang an mit dabei ist. „Zuerst waren wir einem Kulturhaus angegliedert, dann aber, es war unmittelbar nach der Wende 1989, verloren wir die Unterstützung, die wir bis dahin erhielten. Wir suchten nach einem Ausweg, da wir unbedingt weitermachen wollten. Wir mieteten Säle, in denen wir proben konnten und bezahlten die Gage der Dirigenten, damit wir uns professionell weiterentwickeln können. Die erste Dirigentin, mit der wir als selbständige Formation unter dem Namen „Chor Elitza“ auftraten, war Maria Jowtschewa. Es war nicht einfach, weil wir in kalten Räumen und ohne Klavier probten; wir hatten einzig einen Kammerton. In all den 30 Jahren unseres Bestehens mussten wir etliche Probleme meistern, haben aber nie unsere Tätigkeit eingestellt. Unser Chor hat überlebt und heute kann ich sagen, dass jeder unserer Dirigenten seinen Teil geleistet hat, damit der Chor das ist, was er heute ist. Wir haben alle dazugelernt und sind zu Sängerinnen herangereift. Ich kann guten Gewissens sagen, dass unser Chor momentan in Hochform ist. Es herrscht eine ausgezeichnete Atmosphäre der Freundschaft; wir sind nicht nur auf der Bühne zusammen, sondern verbringen auch als Freundinnen unsere Freizeit.“
Seit zwei Jahren leitet den Chor „Elitza“ der Dirigent Dimitar Stojanow.
„Meine Vorgängerin, die Dirigentin Galja Petkowa bat mich ab und zu, sie zu vertreten und ihr bei den Proben zu helfen“, erzählt uns Dimitar Stojanow. „Wir haben zusammen in der Musikschule gelernt und waren danach Kommilitonen an der Musikakademie in Sofia. Bereits bei den ersten Proben mit dem Chor klappte alles bestens. Galja zog in eine andere Stadt und es ergab sich wie von selbst, dass ich ihre Stelle einnahm. Wir begannen auf andere Weise zu proben, übten alte Lieder wieder ein und suchten neue, die für die Zusammensetzung des Chores geeignet sind. Sie sollen nicht nur mir, sondern auch den Sängerinnen zusagen. Auf diese Weise kann man leicht das Repertoire erweitern. Ich lege großen Wert auf Vielfalt. Häufig ist es so, dass ein Folklorechor die Lieder der Region interpretiert, aus der er stammt. Bei mir ist es anders - ich lasse mich von den Komponisten und ihrer schöpferischen Eingabe leiten, Stücke im Folklorestil zu schreiben, oder authentische Folklore zu bearbeiten.“
Vorsitzende des Chores „Elitza“ ist Dotschka Dimitrowa, die die Rolle des Impresarios übernommen hat. Der Chor hat bereits etliche angesehene Auszeichnungen auf ausländischen Festivals errungen, sei es in Mazedonien, Serbien, der Türkei, Montenegro, Italien, Deutschland oder den Niederlanden. In Deutschland beispielsweise hat sich der Chor drei Mal am „HARMONIE Festival“ in Limburg beteiligt. In den Niederlanden wiederum war der Chor auf dem „Tonen Festival“, das zu den bedeutendsten Folkloreforen weltweit gehört.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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