Teppichläufer in lebendigen strahlenden Farben – Ausdruck des Charakters und der Liebe der Weberin. Vor zehn Jahren war es Liebe auf den ersten Blick, als sich Darina Rachnewa und der Webstuhl „begegneten“. Seitdem sind sie stets zusammen.
Die Webstube von Darina Rachnewa ist eine bunte und lebensfrohe Räumlichkeit. Sie befindet sich an der alten Handwerksstraße der bulgarischen Schwarzmeerstadt Warna. Für Darina ist damit ein Wunsch in Erfüllung gegangen – ihre Träume in farbenfrohe Teppichläufer zu verwandeln, die sie auf ihre Weise freuen, überraschen und inspirieren.
Darina Rachnewa sah zum ersten Mal einen Webstuhl, als sie als Kind ihre Großmutter auf dem Dorf besuchte, doch das Interesse am Weben wurde erst später wach. Dann führ sie wieder aufs Dorf, um alte Frauen ausfindig zu machen, die ihr die Feinheiten des Webens beibringen können. Ihrem Lehrer sollte sie jedoch in ihrer eigenen Stadt begegnen. Darina Rachnewa erinnert sich noch genau an den Tag – es war der 2. August des Jahres 2008. Sie besuchte die Messe für Kunst und Handwerk „Bulgarica“, auf der sie einen Webstuhl entdeckte, der sie magisch anzog. An ihm saß Wesko Festschiew. Er bemerkte ihr Interesse und bot ihr an, es selbst einmal zu versuchen. Eine halbe Stunde später fühlte sie sich eins mit dem Webstuhl.
„Die Grundlagen des Webens sind nicht so kompliziert. Das ist auch der Grund, warum noch vor rund 50 Jahren überall auf dem Land zu Hause gewebt wurde“, erzählt Darina Rachnewa. „Man kann aber sein ganzes Leben lang hinzulernen. Und gerade darin sehe ich für mich einen Teil der Freude bei dieser Beschäftigung.“
Darina Rachnewa ließ das eigene Geschäft sausen und wandte sich voll und ganz der Weberei zu. Sie setzt nicht nur ihre Ideen um, sondern unterrichtet mittlerweile selbst nachfolgenden Generationen und neugierigen Besuchern. Nie fertigt sie Zeichnungen an oder bereitet Webmuster vor. Sie überlässt alles der momentanen Eingebung: „Ich setzte mich einfach hin und beginne zu weben“. Dabei denkt sie an den Menschen, für den der Teppichläufer gedacht ist.
„Manchmal inspirieren mich die Farben, oder ein Ornament, das mir in den Sinn gekommen ist. Jedes Mal werden die Dinge anders. Eingebungen erhalte ich von der Natur, oder auch wenn ich beispielsweise einem lächelnden Menschen auf der Straße begegne. Ich setze voll und ganz auf meine Einfälle, auch wenn ich mich auf traditionelle Elemente stütze, die typisch für die bulgarischen Gewebe sind. Die alten Formen breche ich durch mein eigenes Prisma, da ich der Ansicht bin, dass sich das Gewerbe künftig auf die zeitgenössischen Gestaltungsweisen stützen muss. Was die alten bulgarischen Teppiche anbelangt – natürlich haben sie ihren Reiz, doch damit meine Läufer in unseren modernen Wohnungen einen Platz finden, müssen sie zeitgemäß aussehen.“
Jeder neue Teppichläufer von Darina Rachnewa unterscheidet sich von vorangegangenen; jeder trägt seine Botschaft. Nehmen wir beispielsweise jenen mit zwei Libellen und einem Veilchen. Laut der Webkünstlerin stehe das Veilchen für Bescheidenheit, Aufrichtigkeit und Glaube, während die Libelle elegant über dem Wasser schwebt, aber sich auch schnell verflüchtigt. Darina meint damit: der Mensch möge den Augenblick auskosten, aber auch Bescheidenheit an den Tag legen, ehrlich sein und an das Gute glauben. Mit diesen eingewebten Botschaften setzt die Meisterin im Grunde genommen die Traditionen der alten Weberinnen fort, als jedes Ornament seine ganz konkrete Bedeutung besaß.
„Wir alle müssen unsere Traditionen kennen und weitergeben, denn nur wenn wir unsere Vergangenheit kennen, werden wir eine Zukunft haben“, ist Darina Rachnewa überzeugt. „Ich hoffe nicht, dass wir es zulassen, sie zu vergessen. Eigentlich modernisieren wir nur die Modelle – die Technik bleibt dieselbe, die man bereits im Altertum verwendete. Aus diesem Grund freue ich mich, dass immer mehr Menschen Interesse am Weben haben. Ich muss, so unbescheiden es auch klingen mag, sagen, dass es in meiner Heimatstadt bereits etliche Kollegen gibt, die sich berufsmäßig mit der Webkunst befassen.“
Eine darunter ist Darina Rachnewa, die Erfüllung in ihrer Arbeit gefunden hat: „Meine Tage sind voller Glück, denn ich beschäftige mich mit etwas, das mir Spaß macht!“
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: Privatarchiv
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