Am 25. Januar wurden 84 Jahre seit der Gründung des Bulgarischen Nationalen Rundfunks vollendet. Zu der Feier hatten sich viele Journalisten, ehemalige Kollegen und Freunde eingefunden, denen das „alte Haus“, wie es unter ihnen liebevoll genannt wird, wichtig ist als eine Stütze des nationalen Geistes und der Würde. Auf der Feier wurden auch die Preise „Sirak Skitnik 2018“ für den besonderen Beitrag für die Entwicklung des Bulgarischen Nationalen Rundfunks als öffentlich-rechtliches Medium verliehen.
Der 2001 gestiftete Preis trägt den Namen des ersten Intendanten des Bulgarischen Rundfunks, der das Haus von 1935 bis 1943 geleitet hat, ein begabter Maler, Kritiker, Poet, Theaterwissenschaftler und angesehene Person des öffentlichen Lebens der damaligen Zeit war.
Die Preise „Sirak Skitnik“ gibt es in drei Kategorien: der große Preis für einen außerordentlichen Beitrag für die Entwicklung des Rundfunks, ein Preis für Radiojournalistik und ein Preis für ein Team, das sich durch originelle Ideen und Professionalismus hervorgetan hat.
Der große Preis „Sirak Skitnik 2018“ ging in diesem Jahr an das Rundfunksinfonieorchester, das 2018 sein 70jähriges Bestehen feierte. Die Sinfoniker haben eine erfolgreiche Tournee in Südkorea absolviert, Werke von Pantscho Wladigerow aufgezeichnet, die anlässlich seines 120. Geburtstages auf einer CD erscheinen werden. Das Rundfunksinfonieorchester hat sich im Rahmen des bulgarischen EU-Ratsvorsitzes an verschiedenen Foren beteiligt.
Der Dirigent Wassil Stefanow war es, der maßgeblich zur Formierung des Rundfunksinfonieorchesters zu einem angesehenen professionellen Klangkörper beigetragen hat. Sein Werk wurde durch die Arbeit einer Reihe von außerordentlichen Dirigenten wie Wassil Kasandschiew, Alexander Wladigerow, Milen Natschew, Rossen Milanow, Emil Tabakow und Rossen Gergow fortgesetzt.
Die begehrte Statuette, ein Werk des Bildhauers Weschdi Raschidow, wurde von der Vorsitzenden des Öffentlichen Rates des BNR, Rajna Konstantiniowa, überreicht. „Wenn wir über die Musik reden, ohne die das Radio nicht sein kann, dürfen wir das Talent, die Arbeit, den Verzicht und Charakter der Musiker, die sie spielen, nicht vergessen“, unterstrich Rajna Konstantinowa, die das Rundfunksinfonieorchester als eines der besten Orchester in Europa bezeichnete.
„Für uns war der Preis keine unerwartete und große Überraschung“, gab Maestro Mark Kadin zu, der den großen Preis „Sirak Skitnik 2018“ entgegennahm. „Es ist dennoch eine große Ehre und Anerkennung für unsere tägliche Arbeit und es freut uns, dass unsere Mühe bemerkt wird“, unterstrich der gebürtige Ukrainer, der sich in Bulgarien wie zu Hause fühlt. Von den bulgarischen Komponisten bevorzuge er die Klassiker Pantscho Wladigerow, Petko Stajnow und Marin Goleminow und lege großen Wert auf Professionalismus und Kompromisslosigkeit in der Arbeit.
Den kollektiven Preis für eine Radiosendung erhielt für seine originellen Ideen das Team „Dramaturgische Formen“ des Programms Hristo Botew. Anlass war auch das 80jährige Bestehen des Radiotheaters. Sirak Skitnik hatte schon seinerzeit bemerkt, dass der Rundfunk Möglichkeiten für die Entstehung neuer Werke wie beispielsweise das Hörspiel schafft. „Der Schriftsteller von heute hat eine neue Möglichkeit erhalten, sein Talent, Erfindungsgeist und Scharfsinn ohne die erdrückenden Dekore demonstrieren zu können“, sagte Sirak Skitnik.
Das Radiotheater seit 80 Jahren ein Forum für alle großen bulgarischen Dramaturgen, Schauspieler und Komponisten, die in den Jahren das riesige Archiv aus rund 4.000 Hörspielen geschaffen haben“, sagte der Chefdramaturg des Radiotheaters Mitko Nowkow und fügte hinzu, dass der Preis auch eine sehr große Verantwortung sei.
„Wenn wir über die Zukunft sprechen, müssen wir immer die uns verpflichtende Vergangenheit im Auge behalten, denn wir müssen besser sein als die vorangegangene Generation. Deshalb suchen wir nach neuen Formen. Wir machen Dokumentarerzählungen, in denen die Probleme unserer Zeit behandelt werden, machen aber auch Porträts verdienter Zeitgenossen. Wir verbinden das Radiotheater mit dem Stück und der Dramaturgie, es ist aber sehr viel mehr“, unterstrich Mitko Nowkow.
Den individuellen Preis für Radiojournalistik erhielt Marta Mladenowa vom Inlandsprogramm Horizont.
Radio Bulgarien war ebenfalls für den großen Preis „Sirak Skitnik 2018“ nominiert. In der Begründung für die Nominierung heißt es, dass Radio Bulgarien maßgeblich dazu beigetragen hat, dass der BNR zum einzigen Medium im Land wurde, das Informationen in 9 Fremdsprachen veröffentlicht und über alle Ereignisse im Rahmen des bulgarischen EU-Ratsvorsitzes berichtet hat. Radio Bulgarien verzeichnet ein erhöhtes Interesse an den Publikationen auf seiner Internetseite. In der ersten Jahreshälfte 2018 habe das Interesse um 40% zugenommen. Die veröffentlichten Beiträge wurden von rund einer Million Usern in der ganzen Welt gelesen.
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: BTA und Kirtscho Stoitschkow
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