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Gemäßigtes, doch stabiles Wachstum der bulgarischen Wirtschaft 2019

Foto: Archiv

Der Winter ist die Zeit für die Wirtschaftsprognosen internationaler Forschungszentren und Institutionen. Vor kurzem veröffentlichten die Weltbank, der internationale Währungsfond und die Europäische Kommission ihre Prognosen. Seine Wirtschaftsprognose für 2019 hat auch das angesehene bulgarische Institut für Marktwirtschaft veröffentlicht. Die bulgarischen Wirtschaftsexperten sind sich einig, dass es mit der bulgarischen Wirtschaft in einem stabilen Tempo aufwärts geht.

Bulgariens Bruttoinlandsprodukt (BIP) soll laut dem Institut für Marktwirtschaft in diesem Jahr 3,1%-3,7% erreichen. Vor dem Hintergrund der prognostizierten weniger als 2% für die Eurozone, wäre das eine gute Leistung. Diese optimistische Prognose wird auch von den Konsumenten geteilt. Diverse Umfragen ergeben ein höheres Vertrauen in die Möglichkeiten der bulgarischen Wirtschaft. Das ist sehr wichtig, weil die Triebkraft für den Wirtschaftswachstum der Konsum im Land selbst ist. Optimismus verstreute auch die jüngste Äußerung des Premierministers Bojko Borissow zu diesem Thema, der öffentlich erklärte, dass die Zeit gekommen sei, die Gehälter um neue 10% zu erhöhen. Dadurch soll der Verbrauch weiter angekurbelt werden.

Dass die Gehälter in Bulgarien dringend angehoben werden müssen, ist mehr als eindeutig. Nach dem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 7300 Euro sind die Bulgaren im Vergleich zum europäischen Durchschnitt von 15.000 Euro an letzter Stelle. Eine geringe Kaufkraft bedeutet eine geringere Nachfrage, weniger Verkäufe und folglich auch eine geringere Produktion. Der versprochene Anstieg der Gehälter im staatlichen Sektor wird mit Sicherheit zur Erhöhung der Gehälter auch bei den privaten Unternehmen führen.

Für 2019 sind höhere Investitionen in der Infrastruktur und höhere öffentliche Ausgaben geplant. Mit der 1 Milliarde Euro Haushaltsüberschuss sollen in diesem und den kommenden Jahren vor allem Transportprojekte finanziert werden.

Es wird erwartet, dass Bulgarien eingeladen wird, sich im kommenden Sommer dem ERM2 Mechanismus anzuschließen als Vorbereitung für den Beitritt zur Eurozone. Das wird zur weiteren Stabilisierung der Wirtschaft und der Banken beitragen. Die bulgarischen Banken befinden sich in gutem Zustand und haben im vergangenen Jahr Gewinne von 1 Mrd. Euro verbuchen können.

Vor dem Hintergrund der guten Bilanz blicken alle mit Optimismus auf das Wirtschaftsjahr 2019. Das geplante Wirtschaftswachstum erscheint realistisch, trotz des nicht besonders großen Potentials der bulgarischen Wirtschaft, die stark exportabhängig ist. Um die Wirtschaftsentwicklung erfolgreich voranzutreiben, werden genügend qualifizierte Arbeitskräfte gebraucht. Auch in Bulgarien sind diese inzwischen Mangelware, nachdem jahrelang ignoriert wurde, dass sie das wichtigste Kapital eines Unternehmens sind. Die Unterbezahlung hat Tausende Bulgaren ins Ausland vertrieben. Jetzt ist die Zeit gekommen, diesen Fehler zu korrigieren. Dass das nicht von heute auf morgen gehen wird, versteht sich von selbst. Doch nur gute Einkommen werden die Bulgaren im Land halten und die bulgarischen Emigranten bewegen, an eine Rückkehr zu denken.

Übersetzung: Georgetta Janewa



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