Im vergangenen Sommer hatte Tourismusministerin Nikolina Angelkowa angekündigt, dass der Einheitliche Touristeninformationsdienst noch vor Beginn der nächsten Sommersaison seine Arbeit aufnehmen werde. Das waren keine hohlen Versprechen, denn am 20. Februar wurde das System freigegeben, so dass nunmehr alle im Land zur Verfügung stehenden Unterbringungsmöglichkeiten in einem einheitlichen Register gespeichert werden. Damit sollen nicht nur die Einnahmen aus dem Fremdenverkehr erhöht, sondern auch eine klare Vorstellung gewonnen werden, wie viele Personen tatsächlich in der Tourismusbranche arbeiten. Im Klartext: Man will den Hoteliers auf die Finger schauen.
Dank des neuen Systems soll Steuerhinterziehung vermieden werden, die bisher gang und gäbe war, obwohl die Mehrwertsteuer für eine Übernachtung in Höhe von 9 Prozent mit die niedrigste ist. Das neue System ist an die Register des Innenministeriums, des Steueramtes, des Ministeriums für Tourismus, des Nationalen Statistikamtes und der Gemeinden gekoppelt.
Das System ist bereits in der Hauptstadt Sofia sowie in den Gemeinden der Städte Burgas, Warna, Sosopol und Welingrad angelaufen. Momentan werden die Angaben von über 18.000 verschiedenen Objekten eingetragen, die Teil des Nationalen Tourismusregister sind. Die Inhaber von Hotels und anderen Unterbringungsmöglichkeiten können ihre touristischen Objekte bis zum 1. Oktober dieses Jahres kostenlos eintragen lassen. Bei der Registrierung gemachte Fehler bzw. zwischenzeitliche Änderungen können im Nachhinein korrigiert werden. Nach Ablaufen der Frist müssen alle, die nichtregistriert Zimmer an Touristen vermieten mit einem Bußgeld zwischen rund 500 und 1.500 Euro rechnen. Bei einem weiteren Verstoß wird die Strafe auf das Doppelte ansteigen und beim dritten Mal soll die Lizenz entzogen werden. Das Register wird nicht öffentlich zugängig sein – einen Anschluss werden einzig die genannten Institutionen, wie auch die Eigentümer touristischer Objekte haben. Inwieweit wird man für die Sicherheit der Information garantieren können und was wird in Regionen geschehen, die ein labiles Internetnetz besitzen? Mit diesen Fragen wandten wir uns an Jordan Dragantschew, Direktor des Unternehmens, das das Register aufgebaut hat:
„Einer der großen Erfolge des Tourismusinformationsregisters ist, dass es in die Infrastruktur der Staatlichen Agentur für E-Government eingebunden werden konnte. Das garantiert, dass der Großteil der Hackerangriffe erfolgreich abgewehrt werden kann und das System wie das der staatlichen Verwaltung geschützt ist. Unabhängig davon sind alle Daten verschlüsselt und wir haben die Cybersicherheit getestet. Eine volle Garantie kann natürlich niemand gewähren, ich muss aber betonen, dass wir alle Vorkehrungen getroffen haben. Was den teilweise schlechtem Internetzugang betrifft, werden die Firmen an solchen Orten verpflichtet, die aktuellen Angaben nur einmal wöchentlich und nicht täglich, wie bei allen anderen Objekten, zu übersenden. Es muss jedoch gesagt werden, dass das Ministerium für Tourismus Maßnahmen getroffen hat, damit sich nicht erweist, dass plötzlich alle Hotels über einen unzureichenden Internetanschluss verfügen. Das Ministerium hat mit der Kommission zur Regulierung der Telekommunikationsverbindungen vereinbart, dass alle Orte mit Internetproblemen überprüft werden. Die Registrierung im System wird entweder direkt geschehen, oder über die Komponenten des E-Governments.“
Die Eintragung in das Register ist für alle Unternehmer kostenlos und wird zudem unnötige Bürokratie ersparen. Was die Information anbelangt, die von den Touristen eingeholt werden soll, wird zwischen EU-Bürger und Bürgern aus Drittstaaten unterschieden. Aus Gründen der Sicherheit werden Bürger aus Nicht-EU-Ländern nähere Angaben machen müssen. Abgefragt werden Name, Personenkennzahl sowie Einreise- und Abreisedatum. EU-Bürger brauchen keine Personenkennzahl anzugeben. Um die Hotelbesitzer und die Beamten der entsprechenden Institutionen in ihrer Arbeit mit dem Register zu erleichtern, sind Sonderausbildungen vorgesehen.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: Archiv
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