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Donaurouten für Touristen des freien Geistes

„Die Donau steht für die Bulgaren mehr mit Emotionen, als mit dem Verstand in Verbindung. Auf ihr schwammen Eroberer, Revolutionäre, Händler und Emigranten... Donaubulgarien wartet darauf, aufs Neue entdeckt zu werden... Unsere Reise begann in Widin und führte uns ostwärts über Orjachowo, Swischtow und Russe bis nach Tutrakan und Silistra. Abstecher ins Landesinnere offenbarten uns Städte, die schon immer eng mit dem großen Fluss in Verbindung standen – Belogradtschik, Tschiprowtzi, Wratza, Lowetsch, Pawlikeni und Rasgrad. Wir besuchten Bulgaren aus dem Banat, Walachen, Turlaken, Kapaner und Aleviten. Mit dem Kajak ging es zu den Sandinseln in der Donau, auf denen wir Pelikane und Seeadler beobachteten. Die Donau ist ein Fluss für Menschen des freien Geistes!“

Das kann man im Vorwort des Buches „Vom Balkan bis zur Donau. Ideen für Reisen durch Donaubulgarien“ lesen. Wessela Nikolaewa, Gawril Gawrilow und Michail Michow sind junge Menschen mit verschiedenen Berufen und Interessen. Sie vereint die Idee, die schönen Flecken und Sehenswürdigkeiten Nordbulgariens zu popularisieren. Ihr Buch macht die Leser mit interessanten Dingen vertraut, angefangen bei der altehrwürdigen Geschichte bis hin zur Natur mit all ihrer Vielfalt. Ein besonderes Augenmerk gilt dem Wein und der Küche der Donauregion.

„Vom Balkan bis zur Donau. Reiseideen“ ist reich illustriert mit Farbfotos und Informationen zu jedem Ort, auf den die Aufmerksamkeit gelenkt wird.

Oft werden die Sehenswürdigkeiten am Oberlauf und am Unterlauf der Donau miteinander verglichen. Der Oberlauf fließt durch Länder, deren Hauptstädte sich direkt am Fluss befinden und viele Ortschaften der Donau zugewandt sind. Der Unterlauf sieht ganz anders aus – man sieht kaum belebte Orte; es überwiegt die wilde Natur mit ihrer typischen Flusslandschaft die man nur dann voll erleben kann, wenn man auf dem Fluss reist“, meint Michail Michow, der das Thema „Donau“ folgendermaßen anpackt:

Sie ist ein internationaler Fluss. Ich als Reiseführer leiste meinen Beitrag zur Popularisierung der Region meiner Geburtsstadt Russe. Mein Anliegen war, die wilde Natur entlang des Flusses zu beschreiben. In der Donauregion arbeiten die wenigsten Menschen in der Tourismusbranche. Es gibt auch kaum Enthusiasten und Professionalisten, die neue Reiserouten in Nordbulgarien aufstellen und popularisieren. Ich habe viele Lieblingsorte und mag es sehr, mit dem Kajak auf dem Fluss Jantra zu fahren, die in die Donau fließt, wie auch auf der Donau selbst. Ein Besuch der Donauinseln lohnt sich auf jeden Fall. Man kann die Wildvögel beobachten, was ein Erlebnis für sich ist. Das Buch enthält ferner viele Aufnahmen von Belogradtschik und Umgebung, wie auch von den nahen Höhlen Magura und Wenetza.“ 

Die Journalistin Wessela Nikolaewa meint ihrerseits:

Ich habe in einem Dorf im mittleren Norden Bulgariens gelebt, das sich in unmittelbarer Nähe zur Donau befindet. Ein Teil meiner Familie stammt aus der Umgebung von Swischtow. Ich habe darauf bestanden, den Nordwesten Bulgariens mit in das Buch aufzunehmen, zumal ich seit einigen Jahren für die Seite „Nordwestbulgarien“ arbeite, in der über diese wenig bekannte Region erzählt wird. Jeder der Autoren bekam die Aufgabe, jene Teile zu beschreiben, die er liebt und am besten kennt. Und so wurde das Buch geboren.“

Wessela Nikolaewa kommt jedoch nicht umhin, auch auf Probleme hinzuweisen:

Eines der großen Probleme Nordbulgariens ist die Entvölkerung. Dort merkt man am besten, dass die Bevölkerung Bulgariens rapide abnimmt. Die Gründe für die Abwanderung sind vor allem wirtschaftlicher Natur. Ich denke, dass sich Bulgaren wieder ansiedeln würden, wenn sie sich mehr Vertrauen schenken würden. Unser Ziel besteht jedoch nicht darin, die Aussiedler zur Rückkehr in ihre Heimatorte zu bewegen, sondern mit Beispielen aus der Geschichte Donaubulgariens und der von uns beschriebenen umliegenden Regionen zu zeigen, dass dieses Fleckchen Land dank des Donauhandels und der hiesigen reichen Kultur viele Menschen aus Bulgarien und anderen Teilen Europas dazu bewegt hat, sich hier anzusiedeln.“

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Fotos: ciela.bgund Privatarchiv



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