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Bevor die Osterfastenzeit beginnt, bitten sich die Bulgaren gegenseitig um Vergebung

Am letzten Sonntag vor der Osterfastenzeit (in diesem Jahr am 10. März), sieben Wochen vor Ostern, begeht man in Bulgarien den sogenannten Käsefastensonntag. An diesem Tag wird an die Worte Jesu erinnert: „Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.“ (Mat. 6:15)

Der Käsefastensonntag leitet jedoch nicht nur die Fastenzeit vor Ostern ein. An diesem Tag bittet man seine Mitmenschen um Vergebung willentlicher und unwillentlicher Verfehlungen und muss auch selbst die Kraft aufbringen, den anderen zu vergeben. Laut den Volksbrauch versammelt sich die ganze Familie bei den Eltern, wo nach dem Vergebungsritual das letzte Festmahl vor der Osterfastenzeit folgt. Auf dem Tisch kommen verschiedene Speisen, die mit Butter, Eiern und Milch zubereitet wurden und in der darauffolgenden Fastenzeit verboten sind.

Zuerst müssen aber die Jüngeren die Älteren um Vergebung bitten und auch die Jungvermählten ihre Trauzeugen, ihre Eltern und Paten. Früher verbeugte man sich, küsste die Hand und bat „Vergib mir“. Nachdem die Jungen um Vergebung gebeten haben, tun das auch die Älteren. Die Antwort lautet auch heute: ,,Gott vergebe dir, es sei dir vergeben!“

Am Käsefastensonntag wird auch heutzutage ein großen Feuer angezündet. Die Burschen und Kinder springen über das Feuer, was ihnen und ihren Familien Gesundheit bescheren soll. Danach wird ausgelassen gesungen und getanzt.

Fotos: BTA und Archiv


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