Im Jahre 2015 schlug Stefan Iwanow, Besitzer alter Fahrzeuge aus Drjanowo, der Gemeindeleitung seiner Stadt vor, eine Oldtimer-Parade zu veranstalten. Die Idee fand Gefallen und so wird in diesem Jahr die Oldtimer-Show bereits zum vierten Mal stattfinden.
An der ersten Ausgabe beteiligten sich 19 Fahrzeuge, ihre Zahl steigt jedoch ständig und so werden sich am 13. April bereits 25 blankpolierte Luxuswagen präsentieren.
In den ersten Jahren wurden vor allem Autos aus der Zeit des Sozialismus gezeigt, wie Moskwitsch, Lada, Trabant, Škoda, aber auch ein Mercedes-Benz aus dem Jahre 1938, während u.a. in dieser Ausgabe ein GAZ M-21, Baujahr 1968, vorgestellt wird.
„Die Autos gehören den verschiedensten Marken und Typen an; die meisten sind Fahrzeuge der ehemaligen Sowjetunion, es gibt aber auch solche aus Amerika, Deutschland, Tschechien u.a. Da unsere Retroparade weiterhin nicht dem Nationalen Programm für Oldtimer-Paraden angehört, ist sie eher ein Fest für unsere Stadt Drjanowo“, erzählte uns Stefan Iwanow.
Die Teilnehmer, die aus dem ganzen Land kommen, werden entlang der Hauptstraße von Drjanowo fahren und auf dem Hauptplatz der Stadt parken.
„Es hat sich eingebürgert, dass die Teilnehmer passend zu ihren Fahrzeugen auch entsprechend „retro“ gekleidet sind. Die Organisatoren von der Gemeinde haben vorgeschlagen, dass sich auch die Gäste entsprechend kleiden sollen“, sagt Stefan Iwanow, der meint, dass nur so die Atmosphäre perfekt sein wird.
„Der Erhalt bestehender Traditionen ist ausgesprochen wichtig; das Schaffen neuer Traditionen ist jedoch nicht weniger bedeutsam“, erklärt weiter Stefan Iwanow. „Deshalb wollen wir, dass sich die Oldtimer-Parade in eine neue Tradition für die Einwohner und Gäste von Drjanowo verwandelt.“
Drjanowo liegt am Fuße des Balkangebirges und zieht mit den Naturschönheiten und Sehenswürdigkeiten zunehmend mehr Touristen an. In der Nähe befindet sich die erste Höhle Bulgariens, die für Besucher freigegeben worden ist – die Batscho-Kiro-Höhle. In ihr wurden mit die ältesten menschlichen Spuren der Balkanhalbinsel entdeckt. Dort nimmt auch ein Öko-Wanderweg seinen Anfang, der entlang der anmutigen Felsen beim Drjanowo-Kloster „Erzengel Michael“ führt.
Architekturbegeisterte Besucher können einige Werke des Volksbaumeisters Nikola Fitschew bewundern, darunter die Brücke über den Drajnowo-Fluss, das Ikonomow-Haus mit seinen reichen Sammlungen an Ikonen und Holzschnitzereien und nicht zuletzt auch das Museum „Nikola Fitschew“, das dem Leben und Werk des wohl namhafttesten Bürger der Stadt gewidmet ist.
Unter den Kulturdenkmälern sei das Lawtschiew-Haus genannt, zu dessen Bau kein einziger Nagel verwendet worden ist. Drjanowo hat auch die präziseste Reliefkarte Bulgariens zu bieten, die 1962 angefertigt worden ist.
Zu den Sehenswürdigkeiten dieser typischen Kleinstadt aus der Zeit der bulgarischen Wiedergeburt gehört der erste Uhrturm Bulgariens, der im Jahre 1778 errichtet worden ist. Die Dreifaltigkeitskirche besitzt ihrerseits eine wunderschön geschnitzte Holzdecke. 2017 wurde Drjanowo um eine Attraktion reicher – der Stadt wurde ein Denkmal für das bulgarische Alphabet geschenkt.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: bereitgestellt von Gemeinde Drjanowo
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