Chaos und Missstände im Gesundheitsweisen, fehlende Kriterien bei der Bezahlung, Mangel an Respekt – das ist ein Teil der Gründe für die anhaltenden Proteste der bulgarischen Mediziner. Sie starteten am 1. März mit einem landesweiten Protest der Krankenschwestern und griffen dann auf das ganze Land über. Massenweise machen täglich Paramediziner, Laboranten, Geburtshelferinnen und Physiotherapeuten ihrem Unmut Luft.
„Wir wollen nichts geschenkt bekommen“, sagt Maja Iliewa, Co-Organisatorin der Proteste der Krankenschwestern. „Die Leute in Europa erhalten längst würdige Gehälter. Wir tragen schließlich Verantwortung für das Leben der Menschen und das ist das Wichtigste. Dieser Kampf geht nicht nur uns etwas an, sondern auch die Patienten und soll Änderungen im ganzen Gesundheitswesen herbeiführen.“
Die Physiotherapeuten regen sich beispielsweise über ihre Aufteilung in Rehabilitatoren und Kinesitherapeuten auf. Beide Gruppen verrichten praktisch die gleiche Arbeit, aber sie werden unterschiedlich dafür entlohnt:
„Wir wollen Physiotherapeuten genannt werden, wie das in allen europäischen Ländern der Fall ist“, kommentiert Wildan Ahmed, die eine Magistratur in „Heimgymnastik bei neurologisch kranken Patienten“ an der Nationalen Sportakademie macht. Das ist aber bei weitem nicht der einzige Grund für die Unzufriedenheit ihrer Kollegen, betont Wildan Ahmed. „Die Zahl der von der Krankenkasse vorgesehenen Prozeduren reicht in keinem der Fälle aus. Erst recht nicht bei neurologischen Leiden, die einer monatelangen Behandlung bedürfen. Nicht jeder kann sich eine Behandlung leisten, die nicht von der Krankenkasse übernommen wird.“
„Die Bezahlung ist wirklich ziemlich erniedrigend“, sagt auch der Physiotherapeut Iwan Iwanow. „Es geht nicht an, dass bei einem Mindestlohn von 560 Lewa (ca. 280 Euro) unser Lohn bei 580 Lewa anfängt. Die Sanitäter erhalten genauso viel wie wir, aber sie müssen nicht ganze fünf Jahre für eine Magistratur studieren.“
Aus diesem Grund besteht die Vereinigung der Physiotherapeuten darauf, dass ein von der Gilde ausgearbeiteter Standard eingeführt wird, um die physiotherapeutischen Tätigkeiten entsprechend zu bewerten und zu regeln. Die Protestierenden sind sich einig, dass es allerhöchste Zeit für ein Gesetz über die Branchenorganisationen ist, welches den spezifischen Besonderheiten eines jeden medizinischen Fachberufes Rechnung trägt und sie reguliert.
„Wir streben einzelne Berufs- und Branchenorganisationen an, nach dem Vorbild der Ärzte, Zahnärzte, Pharmazeuten, Pharmahelfer und Zahntechniker“, erläutert Alexander Alexandrow, Vorsitzender der Vereinigung der Paramediziner. „Es ist befremdlich, dass die letzten zwei Berufe über eigene Branchenorganisationen verfügen und die restlichen medizinischen Fachkräfte wie wir - nicht.“
Die Protestierenden wissen zwar die Bemühungen von Gesundheitsminister Kiril Ananiew zu schätzen, sich ihre Forderungen anzuhören, doch sie erwarten konkrete Handlungen:
„Der Gesundheitsminister hat sich engagiert, dass bis Mitte dieses Monats eine Bezahlungs-Methodik bekannt gegeben wird“, sagt Zenka Pantewa, Co-Vorsitzende der Vereinigung der Physiotherapeuten. „Außerdem hat er uns eine Frist gestellt, um ihm unsere Vorschläge zum Gesetz über die Branchenorganisationen zu unterbreiten. Dieses Gesetzt sollte als Ausgangpunkt dienen“.
Was die Methodik beim Verteilen der Mittel angeht, die Anfang Mai experimentell in mehreren Krankenhäusern eingeführt werden soll, äußert Maja Iliewa ihre Zweifel: „Es wurde uns gesagt, dass ein politischer Wille da sei, um das Problem anzugehen, doch das glauben wir leider nicht“, meinte sie und weiter: „Der nächste große Protest wird am 15. Mai vor dem Regierungsgebäude sein. Bis dahin werden die Proteste im ganzen Land anhalten. Ich bin hier, um meine Kollegen Physiotherapeuten zu unterstützen. Obwohl jeder Fachberuf seine eigene Spezifik besitzt, sind wir ein Ganzes und werden uns konsequent für eine Reform im Gesundheitswesen einsetzen.“
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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