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Forscher aus 12 Ländern stellen Ergebnisse in Burgas vor

Vertreter der wissenschaftlichen und Forschungszentren dreier Kontinente erörtern in Burgas Lösungsansätze ökologsicher Probleme verschiedener Gebiete. Eines der Themen der sechsten Internationalen Konferenz „Öko-Engineering und Umweltschutz“ hängt mit dem biologischen Abbau von potentiellem Müll zusammen, der sich während langer kosmischer Missionen anhäuft.

Wohl kaum jemand weiß, dass die Astronauten, die an Bord von Raumstationen sind, jährlich Müll im Umfang mehrerer Tonnen produzieren. Das Problem wird momentan so gelöst, dass der Müll einfach herausgeworfen wird, wo er in der Erdatmosphäre verglüht. Bei einem längeren Flug, beispielsweise zum Mond, oder zum Mars, muss eine andere Lösung gefunden werden. Das kommentierten Prof. Wjatscheslaw Ilin vom Moskauer Institut für medizinisch-biologische Probleme und Professor Christo Najdenski, Direktor des Instituts für Mikrobiologie der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften. Beide Wissenschaftler sind unter den Teilnehmern der Internationalen Konferenz „Öko-Engineering und Umweltschutz“, die momentan in der bulgarischen Schwarzmeerstadt Burgas läuft und an der sich auch angehende Wissenschaftler beteiligen.

Es soll verboten werden, diese Abfälle wie auch Zellulose in den Weltraum zu entsorgen; dazu laufen bereits Verhandlungen“, äußerte Prof. Najdenski. „Es wird also erforderlich werden, dass all diese Abfälle bereits auf der Raumstation entsorgt werden. Aus ihnen kann man Wasser, Kohlendioxyd und Energie gewinnen, die während des Raumflugs genutzt werden können. Momentan arbeiten das Moskauer Institut für medizinisch-biologische Probleme und das Institut für Mikrobiologie der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften gemeinsam an Methoden des sauerstoffarmen Abbaus dieser Abfälle seitens Mikroorganismen. Wir befinden uns in der Experimentalphase, demnächst sollen diese Methoden kosmischen Bedingungen angepasst werden.

Die Entsorgung dieser Abfälle ist sowohl für die Astronauten, als auch für die Menschen auf der Erde von Bedeutung. Sie enthalten nämlich Mikroorganismen, die im Weltraum mutieren und somit gefährlich werden können.

Ein weiteres Problem, das die Wissenschaftler beschäftigt, ist die wachsende Widerstandsfähigkeit gegenüber Antibiotika.

Das ist ein äußerst aktuelles Problem, da in den kommenden 10 Jahren mit einem Boom der antibiotischen Resistenz zu rechnen ist. Die Mediziner werden sich vor einem ernsten Problem gestellt sehen“, ist Prof. Najdenski überzeugt. „Lösungen bieten sich in verschiedenen Richtungen an. Die Wissenschaftler, die sich damit beschäftigen, geben die Empfehlung, den Einsatz von Antibiotika einzuschränken und nach anderen Behandlungsmethoden zu suchen, so dass die Erscheinung dieser Widerstandsfähigkeit langsam zurückgeht. Französische Kollegen stellten die Optimierung einer Reihe biologischer Prozesse vor, wie man beispielsweise bei Veränderung einiger Parameter, wie Umwelttemperatur, Feuchtigkeit u.a. in einem Prozess, mittels eines mathematischen Modells das biotechnologische Endergebnis vorhersagen kann.

Während der Konferenz in Burgas werden in einem gesonderten Teil die Umweltkatastrophen in den bulgarischen Wäldern sowie die Waldbrände zwischen 2009 und 2018 erörtert. Aktuelle Satellitenbilder ermöglichen eine bessere Einschätzung der Lage der Vegetation und verschiedener Kennziffern geschützter Gebiete.

Das Wissenschaftsforum in Burgas hat erneut die wissenschaftliche Weltelite, wie auch angehende Forscher aus Frankreich, Italien, Belgien, den Niederlanden, Portugal, Russland, der Ukraine, Lettland, Zypern, Georgien, Algerien und Bulgarien an einem Ort vereint. Koorganisator der Konferenz, die bis zum 7. Juni dauern wird, sind die Burgaser Universität „Prof. Dr. Assen Slatarow“ und das Institut für Mikrobiologie der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften. 

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Fotos: Archiv



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